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Installation von Tobias Rehberger

Das Herz der Altstadt leuchtet bunt

Wenn sich stadtbekannte Gastronomen und ein anerkannter Künstler zusammentun, entsteht etwas Besonderes. Für das neueste Projekt der Zelekes hat Städelschul-Professor Tobias Rehberger ein individuelles Neonschild entworfen. Am Mittwoch wurde es offiziell vorgestellt.
„Hello I am here to perpetuate your socially acceptable chemical dependenz”, steht in verschnörkelten Buchstaben auf dem Schild am Rande der Altstadt. In der Braubachstraße 31, nur wenige Meter vom Römerberg entfernt, ist am Mittwochnachmittag viel los. Stadtpolitiker sind gekommen, Passanten bleiben auf dem Bürgersteig stehen und wundern sich über die vielen Menschen vor dem unscheinbaren grauen Haus. Es geht nicht um eine Ladeneröffnung, sondern um ein Schild, das einige Meter über dem Boden an der Hausfassade hängt. Ein klassisches Wirtshaus-Schild, und doch etwas ganz anderes: Verschnörkelte Lettern, in der Mitte ein Gehirn, und nur wer genau hinsieht, entdeckt auch den Namen des Cafés auf dem Schild. In rot leuchten die vier Buchstaben des Wortes „Herz“, wenn die Installation illuminiert ist. Das skizzierte Gehirn spiele auf die „akzeptierte chemische Abhängigkeit“ an, an Suchten wie der nach Kaffee, erzählt Tobias Rehberger, der das Schild konzipiert hat. Dass die Botschaft durchaus kryptisch ist, ist gewollt. „Das Schild zeigt, dass hier ein besonderer Laden ist, verrät aber nicht gleich, was für einer“, erzählte er. Etwa drei Monate haben der Professor der Städelschule und Träger der Goetheplakette mit seinem Team an der Installation gearbeitet. „Kunst sollte nicht nur im Museum sein, sie sollte in unserer normalen Alltagswelt auftauchen“, sagte er.



Taff Zeleke, Peter Feldmann, Mengi Zeleke, Tobias Rehberger (v.l.n.r.) vor der Café Bar Herz. © Bernd Kammerer

Rehberger bezeichnete das gemeinsame Projekt als „Happyend der Beziehung zu den Zeleke-Brüdern“, als „Herzensangelegenheit für Herzensmenschen“. Der Künstler kennt das Trio bereits seit etwa 20 Jahren, er begegnete ihnen damals in einem Club im Bahnhofsviertel. Zusammenarbeiten wollten sie schon länger, doch das richtige Timing fehlte bisher. „Wir haben schon beim OYE in der Taunusstraße über ein Neonschild gesprochen, aber damals war nicht genug Zeit“, erzählt Rehberger und ergänzt: „Diesmal sind wir so früh dran, dass das Schild sogar vor dem Café fertig ist.“

Eröffnet wird die Café Bar erst in einigen Wochen, die Zeleke-Brüder peilen Ende Oktober an. Tagsüber soll es in der Location Kaffee geben, abends auch Bier, Wein und Cocktails. Die ausschweifende Kaffeetradition aus Äthiopien, der Heimat der Zelekes, mit stundenlangen Zeremonien hat die Gastronomen zum neuen Laden inspiriert. „Es soll ein Ort sein, an dem man bei dem Trubel um die Altstadt wieder herunterkommen kann“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann. Die Café Bar soll dabei helfen, die Braubachstraße noch stärker als Kulturmeile wahrzunehmen, erzählt er. Im Herzen der neuen Altstadt.
 
Fotogalerie:
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27. September 2018, 11.14 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
 
 
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