Der aktuelle IPCC Bericht hat die neusten Erkenntnisse für Klima und Landsysteme vorgestellt. Schreitet der Klimawandel voran, wird das ernste globale Konsequenzen nach sich ziehen. Erste Folgen seien bereits spürbar.
Ricarda Paul /
Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist eine internationale, neutrale Expertenkommission mit Sitz in der Schweiz. Der Auftrag dieser Kommission ist es, wissenschaftliche Berichte über die Veränderung des Klimas, die Ursachen und Folgen zu verfassen. Auf einer Pressekonferenz in Genf wurde am 8. August der neuste IPCC Bericht vorgestellt. Der Sonderbericht beschäftigt sich mit dem Klimawandel und Landsystemen. Er thematisiert speziell die Art der Landnutzung, die Vernichtung von Wäldern und die Folgen, die daraus resultieren können. Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon jetzt spürbar: Immer häufiger kommt es auch in Deutschland vermehrt zu extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen oder Gewitter mit starken Regenfällen. Diese Phänomene sind auf die globale Erderwärmung zurückzuführen. Die globale Folge daraus ist, dass sich die bestehenden Ökosysteme verändern: Die Böden werden durch falsche Bewirtschaftung und durch die Veränderung des Klimas unfruchtbar, es kommt vermehrt zu Trinkwasserknappheit und in manchen Regionen der Erde breiten sich die Wüsten weiter aus. Daraus resultiert, dass auf Dauer keine Ernährungssicher gewährleistet werden kann.
Besonders in den Industrieländern wird viel Fleisch verzehrt. Um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können, werden viele Wälder gerodet und Moore trockengelegt. Die Tiere brauchen Weideflächen, wofür Futterpflanzen angebaut werden. Diese Flächen fehlen jedoch, um pflanzliche Nahrung für den Menschen anzubauen. Zusätzlich verbraucht die Fleischproduktion eine große Menge an Wasser. Ein großer Teil der Treibhausemissionen steht mit der Fleischproduktion im engen Zusammenhang. Die Expertinnen und Experten fordern ein Umdenken, politische Maßnahmen müssten folgen. Um dem Klimawandel und seinen Folgen entgegenzuwirken, empfehlen sie beispielsweise, den Fleischkonsum zu reduzieren. Zudem sei eine nachhaltige Agrarwirtschaft von Nöten. Insbesondere der Einsatz von aggressiven Düngemitteln könne die Böden nachhaltig schädigen. Ein weiterer Appell des IPCC ist die Aufforstung von Mischwäldern, da gerade Bäume und Moore ein großer CO2 Speicher sind.
Grüne: Hessen zur Ökomodellregion machen
Die hessische Landtagsfraktion der Grünen reagierte nach Veröffentlichung des IPCC Berichts mit einer Pressemitteilung. „Hessen liegt beim Ökolandbau mit fast 15 Prozent Ökolandbaufläche bereits deutlich über dem Bundesdurchschnitt von etwas über acht Prozent. In unserem Koalitionsvertrag haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2025 die Ökolandbauflächen in Hessen auf 25 Prozent zu erhöhen und Hessen zur Ökomodellregion Deutschlands zu machen“, sagte Martina Feldmayer, Sprecherin für Umwelt- und Klimapolitik. Zudem sei es den hessischen Grünen ein besonderes Anliegen, Wälder zu schützen und aufzuforsten, um für ein stabiles Klima zu sorgen. In diesem Punkt konnten, nach Angaben der Grünen, in den vergangenen Jahren bereits Erfolge erzielt werden.