Occupy:Occupy (O:O) ist eine Gruppe, die sich aus Occupy Frankfurt herauskristallisierte. Nun erregt die Aktivistengruppe erstmals Aufsehen – mit einem Hungermarsch nach Berlin.
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Am 14. Juni ging es los: Von Völzberg im Vogelsberg aus, über Erfurt und Leipzig endet der Hungermarsch mit der Übergabe einer Petition im Berliner Reichstag. Das soll laut Plan am 29. Juni geschehen. In dieser Petition, die bisher über 25.000 Bürger unterschrieben haben, prangert Frank Jermann von O:O die Bundesrepublik an, die sich an Lebensmittelspekulationen beteiligt. Er wird den Hungermarsch anführen, wie viele ihm folgen werden, ist noch unklar. Losgelaufen ist Frank Jermann mit zwei weiteren Männern, Oliver und Alex. Die beiden Begleiter sind das Video-Team, das den Initiator Jermann begleiten wird. Weitere Wanderer wollen etappenweise mitlaufen. Im Internet bekundeten bereits über 300 Menschen ihre Solidarität zum Marsch. Und die Tendenz ist steigend.
O:O sind die Leute, die sich von Occupy Frankfurt abkapselten, weil deren Inhalte irgendwann nicht mehr klar zu sein schienen. „Ich habe Occupy:Occupy gegründet, um mehr zu tun“, sagt Frank Jermann. „Occupy Frankfurt war nicht bereit, die Lebensmittelspekulationen auf die Tagesordnung zu setzen.“ Die Aktivisten um O:O haben ganz klare Inhalte und Ziele. Das Wachrütteln der Bundestagsabgeordneten, die in den Augen der Aktivisten nicht sozial agieren, hat sich O:O zur Aufgabe gemacht. Der Bundesrepublik wird eine massive Verletzung der Menschenrechte vorgeworfen. Grund dafür ist die Ratifizierung des UN-Sozialpaktes im Jahr 1973. Deutschland gewährt darin das „grundlegende Recht eines jeden, vor Hunger geschützt zu sein“. O:O vermisst die Einhaltung dieser Verpflichtung und ruft nun zum Hungermarsch auf. Doch hungern wollen die Aktivisten nicht. „Es heißt Hungermarsch, weil wir nach Gerechtigkeit hungern!“, sagt der O:O Gründer. „Und wir laufen für diejenigen, die wirklich hungern müssen.“ Nach einem Brainstorming war der prägnante Name geboren. Unterstützung erfährt die Aktion bereits von den Grünen aus Fulda, die dem Wanderteam Dusch- und Essmöglichkeiten angeboten haben und von der Stadt Gotha, die eine aufklärerische Veranstaltung anbieten möchte. Genau das ist das Ziel für den Gründer: „Aufmerksamkeit“ Die Bundestagsabgeordneten wurden mit einem Offenen Brief gewarnt. Frank Jermann wird sich auf den Weg machen und die Petition am 29. Juni im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages einreichen. Wie viele Menschen sich ebenfalls vor dem Reichstag befinden werden, wird sich dann noch herausstellen.
Weitere Informationen und den genauen Etappenplan erhalten Sie unter occupy-occupy.de.