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Hessenfilmer wollen Geld
Die Filmleute hatten vorab ihre zwei elementaren Forderungen in einem so genannten “Wahlprüfstein” formuliert. Eine jährliche Fördersumme von 12 Millionen Euro auf der einen, außerdem die Gründung einer staatsunabhängigen “Film- und Medien GmbH Hessen” auf der anderen Seite - um im Vergleich mit den anderen Bundesländern konkurrenzfähig zu bleiben. Die anwesenden Politiker nahmen diese Forderungen freundlich zur Kenntnis und waren sich zumindest in der Erkenntnis einig, dass für den Medienstandort Hessen etwas getan werden müsse, wobei sich CDU-Vertreter Capar zu der Äußerung verstieg, Film als Produkt “braucht eigentlich keine staatliche Subvention, sonder sollte sich selbst tragen”, was zu Unmutsäußerungen bei den Anwesenden führte. Auch das Thema “Hessischer Film- und Kinopreis” kristallisierte sich schnell als Stein des Anstoßes heraus: Eine aufwendige Gala, die mehr koste als Preisgelder vergeben würden sei ja wohl nicht Sinn der Sache, so der Tenor, worauf Caspar nur erwidern konnte, es sei “die größte Wirtschaftsförderung für die Branche, wenn man solche Events macht”. Zustimmung konnte er damit keine ernten, auch Al-Wazir kritisierte, dass hier wohl “der Smoking-Faktor über dem Shooting-Faktor” stehe.
Allgemein begrüßt wurde die Initiative einer Hessischen Filmakademie, denn neben allen Fördermaßnahmen für etablierte Filmemacher gelte es vor allem, den Nachwuchs zu stärken. Die FDP schlägt einen “Masterplan Hessen-Film” vor, die SPD ist der Idee einer GmbH nicht abgeneigt, findet jedoch, man sollte es noch einmal mit dem ursprünglichen Modell der Wirtschaftsförderung (Hessen Invest-Film 1) probieren, denn da “sind wir vor einigen Jahren schon mal einen Schritt weiter gewesen”. Zustimmung gab es bei allen Politikern auch in dem Willen, in Bezug auf Fördermittel mehr Druck auf den Hessischen Rundfunk auszuüben, der da wohl ein wenig um sich selbst kreise. Dass alle “etwas tun” wollen, war das Fazit des Abends, mit dem die Vereinigung der hessischen Filmwirtschaft immerhin erreichte, die Politik auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Ob es etwas geholfen hat? Produzent Schäfer registrierte “ein wohlwollendes Zurkenntnisnehmen seitens der Politik”, äußerte aber die Hoffnung “nicht erst wieder in 10 Jahren an der gleichen Stelle zu sitzen”.
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