Durch die Vielzahl neuer Schweinegrippe-Fälle beschränkt Hessen die Schutzmaßnahmen auf Menschen mit erhöhtem Risiko, wozu insbesondere enge Angehörige von Erkrankten und medizinisches Personal zählen, teilte Gesundheitsminister Jürgen Banzer (CDU) mit. Der betroffene Personenkreis werde möglichst von Infizierten ferngehalten. Vor allem das medizinische Personal trage ein erhöhtes Infektionsrisiko und habe überdies oft engen Kontakt zu chronisch Kranken, Schwangeren und Säuglingen. Menschen, die an sich Symptome wie Fieber und Husten, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen bemerken, sollten den Hausarzt aufsuchen. Notambulanzen der Krankenhäuser seien hingegen nur aufzusuchen, wenn die Symptome äußerst stark in Erscheinung treten, so dass eine stationäre Behandlung notwendig erscheint. Nach Banzers Mitteilung habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgestellt, dass eine weitere Ausbreitung des Virus A/H1N1 nicht mehr einzudämmen sei. In der Anfangsphase der Ausbreitung sei es sinnvoll gewesen, möglichst alle Erkrankten zu isolieren und die Infektionswege zu verfolgen. Damit sei die Verbreitung der Seuche verzögert worden, um Zeit für die Produktion eines Impfstoffes zu gewinnen. Mittlerweile sei man jedoch von der Isolationsstrategie abgekommen. Weiterhin steigt die Zahl der Infizierten in Hessen an. So hätten sich in Hessen seit April 159 Menschen angesteckt. In der vergangenen Woche allein wurden 40 Meldungen von Infizierten erteilt. 60 Prozent der Betroffenen stecken sich mittlerweile in Deutschland an, als die Epidemie ausbrach hatten sich Betroffene eher im Ausland angesteckt.