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Heimführung nach Frankfurt
Joachim Küglers letzte Ruhestätte
Auschwitz-Anwalt Joachim Küglers letzter Wunsch ist erfüllt: Er ist nun in Frankfurt begraben. Dafür hat Immobilien-Investor Ardi Goldman gesorgt und die Heimführung des Juristen organisiert.
„Sie haben es nicht gewusst, wollen Sie sagen?“, diese Worte stehen auf einem Grabstein eines Ehrengrabes im Gewann Nummer 4 auf dem Hauptfriedhof. Seit dem heutigen Mittwoch liegt hier die Urne mit den sterblichen Überresten des Staatsanwalts Joachim Kügler, der maßgeblich die Auschwitzprozesse in Frankfurt vorangetrieben hat. Bisher ruhte der Jurist in einem Armengrab in Gummersbach. Aber Immobilien-Entwickler Ardi Goldman erfüllte ihm seinen letzten Wunsch – und der war es, in seiner Heimatstadt Frankfurt bestattet zu werden. Die Frage auf seinem Grabstein soll Kügler während der Auschwitzprozesse immer wieder dem ranghöchsten Angeklagten gestellt und damit seine Wut über dessen Lügen zum Ausdruck gebracht haben.
„Es war mir eine Pflicht und ein tiefes Bedürfnis“, sagte Goldman bei der Heimführung Küglers. Der Immobilien-Entwickler hatte viel Arbeit und Geld investiert, um dem Jurist den letzten Wunsch zu erfüllen. Neben Goldman sprach auch der Historiker Werner Renz vom Fritz Bauer-Institut. Er gab dabei einen Einblick in die Arbeit und das Leben Küglers. Renz beschrieb dessen Hartnäckigkeit, seine Aufopferung aber auch seine Gründe nach den Auschwitzprozessen der Staatsanwaltschaft den Rücken zu kehren. Zum einen hätten ihn die Gräueltaten des NS-Regimes nicht mehr losgelassen, entscheidend sei aber das Verhalten seiner Kollegen gewesen. „Denn angeklagt wurden letztendlich nicht die Organisatoren und Planer, sondern nur die Handlanger“, berichtet Renz. „Er hielt die Schuld und Schande, die sein Berufsstand auf sich geladen hatte nicht aus. Denn kein Opfer konnte das Gefühl haben, dass ihm Gerechtigkeit widerfahren ist“, ergänzte Harry Schnabel, Gemeindevorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Auch der ehemalige hessische Staatsminister und Jurist Rupert von Plottnitz kam zu Wort und lobte Kügler als Mitstreiter des Oberstaatsanwalts Fritz Bauer.
„Es war mir eine Pflicht und ein tiefes Bedürfnis“, sagte Goldman bei der Heimführung Küglers. Der Immobilien-Entwickler hatte viel Arbeit und Geld investiert, um dem Jurist den letzten Wunsch zu erfüllen. Neben Goldman sprach auch der Historiker Werner Renz vom Fritz Bauer-Institut. Er gab dabei einen Einblick in die Arbeit und das Leben Küglers. Renz beschrieb dessen Hartnäckigkeit, seine Aufopferung aber auch seine Gründe nach den Auschwitzprozessen der Staatsanwaltschaft den Rücken zu kehren. Zum einen hätten ihn die Gräueltaten des NS-Regimes nicht mehr losgelassen, entscheidend sei aber das Verhalten seiner Kollegen gewesen. „Denn angeklagt wurden letztendlich nicht die Organisatoren und Planer, sondern nur die Handlanger“, berichtet Renz. „Er hielt die Schuld und Schande, die sein Berufsstand auf sich geladen hatte nicht aus. Denn kein Opfer konnte das Gefühl haben, dass ihm Gerechtigkeit widerfahren ist“, ergänzte Harry Schnabel, Gemeindevorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Auch der ehemalige hessische Staatsminister und Jurist Rupert von Plottnitz kam zu Wort und lobte Kügler als Mitstreiter des Oberstaatsanwalts Fritz Bauer.
30. September 2015, 16.25 Uhr
Christina Weber
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