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Grippe-Impfung bietet doppelten Schutz

Wer sich diesen Herbst gegen die saisonale Grippe impfen lässt, ist gleichzeitig gegen ein neues Aufflammen der Influenza A/H1N1 ("Schweinegrippe") gewappnet. Wie die Frankfurter Gesundheitsdezernentin Manuela Rottmann mitteilt, wird der demnächst beim Hausarzt erhältliche Grippeimpfstoff auch gegen das H1N1-Virus schützen. Rottmann empfiehlt deshalb auch jungen, gesunden Menschen und Schwangeren, sich über eine Impfung beraten zu lassen. Während der Pandemie kam es bei jüngeren Patientinnen und Patienten häufiger zu schweren Verläufen und Todesfällen als bei älteren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am vorigen Dienstag, 10. August, das Ende der Pandemie und den Beginn der post-pandemischen Phase erklärt. Das bedeutet nicht, dass die Influenza A/H1N1 ("Schweinegrippe") verschwunden ist, sondern dass sich deren Ausbreitungsmuster verändert hat. Während es in einzelnen Regionen noch zu starken Ausbrüchen kommen kann (zurzeit noch in Neuseeland, Südamerika und auch in Indien; hier werden hohe Krankheitszahlen und Todesfälle gemeldet), kommt es global gesehen nicht mehr zu Verbreitungen über mehr als zwei WHO-Regionen.
Fachleute vermuten, dass das "Schweinegrippe"-Virus weiterhin im Rahmen der regulären Grippewellen zirkulieren wird. Dabei beobachten sie sehr genau, ob und inwieweit das Virus seine Eigenschaften ändert. Gegenwärtig kann niemand sagen, ob die saisonale Grippe unter dem Einfluss des Schweinegrippe-Virus mehr jüngere Menschen betreffen wird als üblich.
Aus Rottmanns Sicht ist das sensibilisierte und informierte Verhalten der Bevölkerung durch die Pandemie ein großer Gewinn. "Dadurch sind wir für künftige Infektionserkrankungen besser gerüstet." Dank der erfolgreichen Präventionsmaßnahmen lag die Zahl der Todesfälle in Deutschland zehnmal niedriger als in manchen anderen betroffenen Ländern.
Für die Stadt Frankfurt hatte Rottmann am 13. November 2009 eine Pandemiewarnung ausgesprochen, nachdem sich die Fallzahlen in kürzester Zeit vervielfacht hatten. Dies ermöglichte weitreichende Präventionsmaßnahmen, um die Ausbreitung der Infektion zu bremsen. Die Gesundheitsbehörden arbeiteten dabei Hand in Hand mit den Kliniken, den niedergelassenen Ärzten, den Schulen und Kindergärten und weiteren Akteuren. So wurde beispielsweise ein neues System eingesetzt, bei dem alle Frankfurter Kliniken täglich die Belegung ihrer Betten mit Influenza-Patienten meldeten. Dadurch konnten auch während der Spitzenphase der Erkrankungswelle Versorgungsengpässe vermieden werden.
Eine große Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielte die verbesserte Hygiene. So wurden in Frankfurt innerhalb weniger Tage unzählige Waschplätze in Toiletten mit Spendern für Hände-Desinfektionsmittel ausgestattet, in Kitas und Schulen übten Kinder systematisch das Händewaschen. Insgesamt hätten sich die Maßnahmen hervorragend bewährt, bilanzierte Gesundheitsdezernentin Rottmann: "Wir mussten in Frankfurt keine Schulen oder Kindergärten schließen und alle Patienten bekamen eine gute Versorgung."
Insgesamt wurden dem Amt für Gesundheit weit über 2000 gesicherte Fälle an pandemischer Influenza gemeldet. Bei einer geschätzten Dunkelziffer von etwa 70 unentdeckten Patienten auf jeden nachgewiesenen Fall bedeutet das für Frankfurt, dass wahrscheinlich fast jeder vierte Einwohner mit diesem neuen Virus infiziert wurde – in den weitaus meisten Fällen aber glücklicherweise mit einem harmlosen Verlauf. Gefährlich war diese Pandemie aber für Schwangere, Kinder und Patienten mit Begleiterkrankungen, wie Übergewicht, Zuckerkrankheit, Herzerkrankungen u.a., die teilweise schwere Verläufe zeigten. Viele von diesen Patienten mussten im Krankenhaus, teilweise auf Intensivstationen behandelt werden. Vier Patienten sind in Frankfurt an dieser Grippe verstorben.

Quelle: pia
 
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17. August 2010, 17.32 Uhr
red
 
 
 
 
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