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Gastbeitrag von Oberbürgermeister Peter Feldmann:
"Ein schönes Viertel"
"Nicht nur zur Bahnhofsviertelnacht ist der Kiez für mich vor allem: faszinierend vielfältig, überraschend und voll von herzlichen, hilfsbereiten Menschen" – schreibt Peter Feldmann in seinem Gastbeitrag.
Es ist unverkennbar, dass sich das Bahnhofsviertel wandelt. Dabei ist hier nur im Kleinen, und damit besonders gut, ein sozialer Prozess zu beobachten, der längst die ganze Stadt erfasst hat: Der Wandel zu einer IT- und Dienstleistungsstadt, der Wandel zu einer Metropole, die die unterschiedlichsten Menschen anzieht. Im Bahnhofsviertel haben sich in den letzten Jahren sehr trendige Restaurants, Bars, Clubs und Hotels angesiedelt, die man zuvor dort wohl vergeblich gesucht hätte. Die Frankfurter haben außerdem das Bahnhofsviertel als Wohngebiet wiederentdeckt, die Bevölkerungszahl hat sich in kurzer Zeit verdoppelt – auch befördert durch die Bemühungen der Stadt, Büro- in Wohnraum umzuwandeln und leerstehende Gebäude wieder zu nutzen. Die Stadt hat auch Künstler- und Atelierräume wie die Basis in der Gutleutstraße gefördert, sie hat Straßen umgebaut und befindet sich in guten Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, auch Hauptbahnhof und Bahnhofsvorplatz endlich attraktiver zu machen. Die mittlerweile zehnte Bahnhofsviertelnacht hat wesentlich zum Imagewandel beigetragen – indem sie gezielt den Blick hinter die Kulissen des Viertels lenkt und dabei vielen Frankfurtern verborgene und unerwartete Orte im kleinen Karree zwischen Bahnhof und Bankenviertel zeigt. Ich selbst bin oft im Bahnhofsviertel unterwegs, gehe dort zum Friseur, trinke einen Tee oder lasse mich von den exotischen Gemüse- und Obstständen auf der Münchener Straße verführen, die der Kleinmarkthalle kaum nachstehen. Bei meinen Streifzügen durch das Quartier fällt mir auch auf, dass es an einigen Stellen echte Probleme gibt. Doch dank der vielen positiven Impulse befinden wir uns insgesamt auf einem guten Weg. Dennoch: Die sogenannte Gentrifizierung muss auch politisch begleitet werden, um das fein austarierte Sozialgefüge des Viertels nicht zum Kippen zu bringen. Nicht nur zur Bahnhofsviertelnacht ist der Kiez für mich vor allem: faszinierend vielfältig, überraschend und voll von herzlichen, hilfsbereiten Menschen – eben mit all seinen Ecken und Kanten ein authentisches Abbild unserer lebenswerten Stadt.
16. August 2017, 10.52 Uhr
Peter Feldmann
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