Fußball spielen und gleichzeitig schulische Leistungen und Sozialkompetenz verbessern – diese Möglichkeit sollen Kinder aus sozial benachteiligten Stadtteilen mit dem Programm „Fußball trifft Kultur“ bekommen. In Frankfurt sind fünf Schulen Teil des Programms.
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Fußball spielen und gleichzeitig die soziale und sprachliche Kompetenz verbessern – das ist das Ziel des Bildungsprogramms „Fußball trifft Kultur“. Im Fokus stehen dabei Kinder aus der dritten bis sechsten Klasse, die aus sozial benachteiligten Stadtteilen stammen. In Frankfurt sind mittlerweile fünf Schulen Teil des Programms.
Auf der Buchmesse 2006 gründete sich die gemeinnützige Organisation „Literary Campaign“ (LitCam) mit dem Ziel, ein internationales Netzwerk für Grundbildung und Alphabetisierung zu entwickeln; ein Jahr später startete sie an der Karmeliterschule im Frankfurter Bahnhofsviertel als erstem Standort das Programm „Fußball trifft Kultur“. Dabei bekommen die Gruppen über zwei Schuljahre hinweg zweimal wöchentlich eine Halbzeit Kompetenz- und eine Halbzeit Fußballtraining. Bei ersterem liegt der Fokus auf den schulischen Leistungen, der Unterricht findet durch erfahrene Lehrkräfte statt. Das Fußballtraining übernimmt ein Jugendtrainer von Eintracht Frankfurt – seit Beginn des Programms Kooperationspartner an der Schule. Darüber hinaus stehen für die Schülerinnen und Schüler verschiedene kulturelle Aktivitäten an.
Durch die Mischung aus Fußball, Kompetenztraining und Kultur sollen sowohl die Bewegungsfreude als auch Teamverhalten, Erweiterung des Wortschatzes, Ausdrucksfähigkeit, Lesen und Schreiben gefördert werden. So wächst unter anderem auch das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler. „Die Leidenschaft der Kids für den Fußball erinnert mich an meine eigene Kindheit“, sagt U19-Eintracht-Spieler und Programmpate Muhammed Damar. Man sehe, „welche Begeisterung der Fußball schaffen kann und wie diese über den Sport hinaus zum Lernen motiviert.“ So konnte sich die Gruppe der Karmeliterschule im Sommer passend zur Fußball-Europameisterschaft auch bei der FtK-Europachallenge durchsetzen. Dabei bekam jede Gruppe ein europäisches Land zugelost, das sie dann möglichst kreativ vorstellen sollte. Auf diese Weise hätten die Schüler:innen sowohl das Land und dessen Kultur als auch die einen oder anderen fußballerischen Besonderheiten des Landes kennenlernen können, so die Initiator:innen.
Neben der Karmeliterschule sind in Frankfurt auch die Erich-Kästner-Schule, die Albert-Schweitzer-Schule, die Michael-Ende-Schule sowie die Römerstadtschule Teil von „Fußball trifft Kultur“. Unterstützt wird das Projekt auch von der DFL-Stiftung und der Deutschen Hospitality, die seit Januar das Programm an der Karmeliter- und der Erich-Kästner-Schule fördert. Bundesweit sind mittlerweile 34 Standorte in 22 Städten an dem Bildungsprogramm beteiligt. Überall werden sie jeweils von den Profi-Fußballclubs vor Ort unterstützt. Neben Muhammed Damar setzen sich auch bekannte Sportler:innen wie Manuel Neuer, Ridle Baku und Nia Künzer oder Kika-Moderator Tim Gailus für das Programm ein.