Freiluftpartys

Hauptwache statt Friedberger Platz?

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In Frankfurt feiern bei schönem Wetter regelmäßig Tausende bis in die Nacht hinein an öffentlichen Orten wie dem Friedberger, Merian- oder Luisenplatz. Um die Situation zu entspannen, will die Stadt nun eine Alternative an der Hauptwache schaffen.

ez /

Als Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) im Oktober ihr Amt antrat, stand ein Thema, das bereits ihren Vorgänger beschäftigt hatte, ganz oben auf ihrer Liste: Die nächtlichen Freiluftpartys an öffentlichen Plätzen, insbesondere im Nordend. Im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT sagte die Stadträtin im Februar, es müsste bald eine Lösung her, spätestens im März. Denn in den vergangenen Monaten passierte bei schönem Wetter vor allem Freitag- und Samstagnacht immer dasselbe: Hunderte von Menschen trafen sich auf dem Friedberger, Merian-, Luisen-, Matthias-Beltz- und Martin-Luther-Platz zum Feiern. Und das zum Leidwesen vieler Anwohnerinnen und Anwohner.

Nun, in den ersten frühlingshaften Tagen dieses Jahres, scheint ein Konzept gefunden, mit dem diese Partys entzerrt werden könnten: Ab April soll an der Hauptwache ein „schöner neuer Ort für Begegnungen“ geschaffen werden, wie die Stadt Frankfurt am Donnerstag mitteilte. Genauer gesagt sollen vor dem im April eröffnenden Museum of Modern Electronic Music (Momem) dann freitags Foodtrucks und Weinstände die Feiernden anziehen. „Wenn sich die Menschen von mehr Plätzen in Frankfurt angezogen fühlen und damit besser verteilen, könne dies mittelfristig eine Verbesserung für die insbesondere von Lärm und Müll geplagten Anwohner bringen“, heißt es in der Mitteilung der Stadt von Donnerstag. Entstanden sei die Idee am Runden Tisch zum Thema „Nächtliches Leben im Freien in Frankfurt – hier speziell im Nordend“. Ob sie aufgeht, bleibt abzuwarten.

In den vergangenen Jahren, insbesondere aber seit dem Beginn der Corona-Pandemie, treffen sich immer mehr Feiernde bis in die Nacht an öffentlichen Plätzen. Allein am Friedberger Platz sollen sich laut Ordnungsamt tausende Menschen versammeln. Bereits Ende 2021 berichteten Anwohnerinnen und Anwohner davon, dass die Situation aus dem Ruder laufen würde; es käme zu Pöbeleien und Angriffen. Rufe nach einer rechtlichen Möglichkeit der Durchsetzung der Nachtruhe wurden lauter, auch der Vorschlag einer Sperrstunde kam auf. „Das Wesentliche, das die Menschen im Nordend machen, ist: Sie stehen auf der Straße und unterhalten sich – und das ist in Deutschland nicht verboten. Das rechtfertigt solche Maßnahmen nicht“, sagte Dezernentin Rinn bereits im Februar.

Sondergenehmigung für Außengastronomie

Das Vorhaben die nächtlichen Partys in Wohngebieten zu entzerren, könnte auch ein weiterer Beschluss der Stadt unterstützen: Die Regelung, die Gastronomiebetrieben erlaubt, die öffentlichen Verkehrsflächen großzügig zu nutzen, wird bis Ende Oktober verlängert. Voraussetzung dafür ist, dass straßenrechtliche Belange nicht berührt werden. Diese Regelung war zuletzt bis 30. April befristet.


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