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Frankfurter Buchmesse 2022
Königlicher Glanz in der Stadt
Zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse ist auch das spanische Königspaar zu Besuch in der Stadt. Unser Redakteur Jens Prewo war mit dabei und schreibt über den royalen Glanz. Eine Kolumne.
Königlicher Glanz. Was ist das eigentlich? Zum Beginn der Buchmesse sprechen ja ganz viele Menschen darüber, dass genau dieser Glanz in Frankfurt verbreitet wird und wurde. König Filipe VI. von Spanien und Letizia, das Königspaar des Gastlandes der Buchmesse, ist gerade zur Eröffnung in Frankfurt und ja, da wir hautnah dabei waren, können wir bestätigen, dass auch wir diesen Glamour-Gefühl verspürten.
Zunächst mal: Es braucht keine Krone, um Glanz zu versprühen, die hatten „Su Majestad“ (so die ergoogelte offizielle Anrede) zu Hause gelassen. Nein, ein ordentlicher Anzug beim König und zu jedem Anlass ein neues Kleid zu den High Heels bei der Gattin. Dazu immer ein freundliches Lächeln und interessiertes Nachfragen bei den gastgebenden Gesprächspartnern wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, First Lady Elke Büdenbender oder Ministerpräsident Boris Rhein. Rhein empfing das Königspaar am Fuße der Gangway auf dem Flughafen und verriet uns: „Das ist eine Ehre für Hessen“ und über die 50-jährige Stilikone Letizia sagt der Ministerpräsident: „Sie hat einen außergewöhnlichen Charme, eine tolle Ausstrahlung. Eine echte Königin.“
Vom Flughafen geht es zum royalen Frischmachen in das erste Haus am Platz, also ins Hotel Frankfurter Hof und hier bekommt das Protokoll unerwartete Probleme. Denn just, als Felipe und Letizia wieder aufbrechen wollen, checken gerade die US-Superstars der Backstreet Boys aus. Die spielen am Abend ein Konzert in Mannheim und reisen dann weiter. Die Fans hatten das spitz gekriegt und das Hotel belagert, so dass die Polizei nicht genau weiß, wie sie nun das Königspaar am besten heraus geleiteten soll.
Anders als üblich, gibt die Polizei also den Fans den Tipp, dass die Boys den Hinterausgang in der Weißfrauenstraße nutzen werden, was die Fans natürlich als Finte abtun und erst einmal nicht glauben. Wobei es uns ja fast schon logisch erscheint, dass die Backstreet Boys den Hinterausgang nehmen, oder? Erst als erste Fan-Schreie von der Weißfrauenstraße zu hören sind, verlagert sich das Fangeschehen dorthin.
Dann kommt auch noch Fußballweltmeister Bastian Schweinsteiger im Nobelhotel an, der ist aber hier, weil er am Abend für die ARD das DFB-Pokalspiel in Darmstadt kommentiert. Uns kommen zwei Gedanken in den Sinn: Toll, dass die ARD trotz so vieler Schulden für ihre Experten immer noch ein so royales Hotel buchen kann. Und: Ach, wie herrlich, Frankfurt ist mal wieder Mittelpunkt von so vielen verschiedenen Welten!
Auf dem Messegelände hält Filipe VI. eine würdige Rede. „Es ist ein Privileg, hier sein zu dürfen“, sagt er. Auch er spricht von „Ehre“, dass Spanien erneut eingeladen sei, seine Literatur, seine Sprachen und seine „sprühende Kreativität“ zu zeigen – in diesem „europäischen und kulturellen Schaufenster“. Wir alle sind also in einem Schaufenster.
Und beim anschließenden Rundgang im spanischen Pavillon ist die Kultur-Staatsministerin Claudia Roth ganz nah dran an Filipe und Letizia. Sie verrät uns danach: „Ich glaube, dass sie mega stolz sind. Dass sie stolz sind, ein Land zu repräsentieren, das sehr modern ist, das sehr divers ist und das repräsentiert sich ja auch in der Literatur.“ Und dann gab es noch eine Erkenntnis für Roth: „Der König hat mir gerade noch erklärt, dass es ja vier offizielle Sprachen gibt. Er spricht sie nicht alle perfekt, hat er mir noch gesagt.“ Ups, ob das nicht vielleicht ein Staatsgeheimnis war, das nicht hätte ausgeplaudert werden dürfen? Aber genau so etwas macht ja auch diesen königlichen Glanz aus. Wer nah dran ist, erfährt etwas und darf für den Rest seines Lebens rätseln, ob das Erfahrene und Erlebte nun etwas ganz großes war oder einfach nur ein Rundgang und eine Rede. Aber man fühlt sich gut.
Zunächst mal: Es braucht keine Krone, um Glanz zu versprühen, die hatten „Su Majestad“ (so die ergoogelte offizielle Anrede) zu Hause gelassen. Nein, ein ordentlicher Anzug beim König und zu jedem Anlass ein neues Kleid zu den High Heels bei der Gattin. Dazu immer ein freundliches Lächeln und interessiertes Nachfragen bei den gastgebenden Gesprächspartnern wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, First Lady Elke Büdenbender oder Ministerpräsident Boris Rhein. Rhein empfing das Königspaar am Fuße der Gangway auf dem Flughafen und verriet uns: „Das ist eine Ehre für Hessen“ und über die 50-jährige Stilikone Letizia sagt der Ministerpräsident: „Sie hat einen außergewöhnlichen Charme, eine tolle Ausstrahlung. Eine echte Königin.“
Vom Flughafen geht es zum royalen Frischmachen in das erste Haus am Platz, also ins Hotel Frankfurter Hof und hier bekommt das Protokoll unerwartete Probleme. Denn just, als Felipe und Letizia wieder aufbrechen wollen, checken gerade die US-Superstars der Backstreet Boys aus. Die spielen am Abend ein Konzert in Mannheim und reisen dann weiter. Die Fans hatten das spitz gekriegt und das Hotel belagert, so dass die Polizei nicht genau weiß, wie sie nun das Königspaar am besten heraus geleiteten soll.
Anders als üblich, gibt die Polizei also den Fans den Tipp, dass die Boys den Hinterausgang in der Weißfrauenstraße nutzen werden, was die Fans natürlich als Finte abtun und erst einmal nicht glauben. Wobei es uns ja fast schon logisch erscheint, dass die Backstreet Boys den Hinterausgang nehmen, oder? Erst als erste Fan-Schreie von der Weißfrauenstraße zu hören sind, verlagert sich das Fangeschehen dorthin.
Dann kommt auch noch Fußballweltmeister Bastian Schweinsteiger im Nobelhotel an, der ist aber hier, weil er am Abend für die ARD das DFB-Pokalspiel in Darmstadt kommentiert. Uns kommen zwei Gedanken in den Sinn: Toll, dass die ARD trotz so vieler Schulden für ihre Experten immer noch ein so royales Hotel buchen kann. Und: Ach, wie herrlich, Frankfurt ist mal wieder Mittelpunkt von so vielen verschiedenen Welten!
Auf dem Messegelände hält Filipe VI. eine würdige Rede. „Es ist ein Privileg, hier sein zu dürfen“, sagt er. Auch er spricht von „Ehre“, dass Spanien erneut eingeladen sei, seine Literatur, seine Sprachen und seine „sprühende Kreativität“ zu zeigen – in diesem „europäischen und kulturellen Schaufenster“. Wir alle sind also in einem Schaufenster.
Und beim anschließenden Rundgang im spanischen Pavillon ist die Kultur-Staatsministerin Claudia Roth ganz nah dran an Filipe und Letizia. Sie verrät uns danach: „Ich glaube, dass sie mega stolz sind. Dass sie stolz sind, ein Land zu repräsentieren, das sehr modern ist, das sehr divers ist und das repräsentiert sich ja auch in der Literatur.“ Und dann gab es noch eine Erkenntnis für Roth: „Der König hat mir gerade noch erklärt, dass es ja vier offizielle Sprachen gibt. Er spricht sie nicht alle perfekt, hat er mir noch gesagt.“ Ups, ob das nicht vielleicht ein Staatsgeheimnis war, das nicht hätte ausgeplaudert werden dürfen? Aber genau so etwas macht ja auch diesen königlichen Glanz aus. Wer nah dran ist, erfährt etwas und darf für den Rest seines Lebens rätseln, ob das Erfahrene und Erlebte nun etwas ganz großes war oder einfach nur ein Rundgang und eine Rede. Aber man fühlt sich gut.
19. Oktober 2022, 12.33 Uhr
Jens Prewo
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