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Frankfurter Berufe
Zwischen Schreibtisch und großen Emotionen
Der Römer ist der Hotspot für Eheschließungen in Frankfurt. Als Standesbeamtin ist Feride Dursun immer wieder am „schönsten Tag im Leben zweier Menschen“ dabei. Trotz vieler Trauungen an einem Tag ist ihr Job für sie etwas Besonderes und zu ihrer Leidenschaft geworden.
In dem kleinen, holzvertäfelten Trausaal im Römer verbringt Feride Dursun nur ein paar Stunden die Woche. Die meiste Zeit nimmt sie Anmeldungen für Eheschließungen entgegen, berät künftige Ehepaare, welche Unterlagen sie benötigen, oder beantwortet andere Anfragen rund um die Trauung. Einmal in der Woche aber kann die Standesbeamtin das tun, was wohl das Schönste an ihrem Beruf ist: Für fast vier Stunden tauscht sie dann den Schreibtisch in ihrem Büro gegen den in dem beliebten Trausaal; bis zu elf Paare verheiratet sie dann an einem Tag.
Alltag könne ihr Job trotz des straffen Programms nicht werden, sagt Feride Dursun. Jedes Mal, wenn die Tür im Trausaal aufgeht, muss sie sich auf völlig neue Menschen einstellen. „Dass ich zwei Menschen verheiraten kann und ich immer wieder an ihrem schönsten Tag dabei bin, ist für mich immer besonders – auch bei elf Trauungen am Tag“, sagt die 33-Jährige. Dass die Zeremonien bloß 20 Minuten dauern, stört Dursun nicht. „Das klingt kürzer als es ist. Ich konzentriere mich in dem Moment voll auf das Paar und wir geben uns alle Mühe, uns nicht anmerken zu lassen, das gleich die Nächsten kommen. Viele Paare sagen mir nach der Trauung auch, sie hätten das Gefühl gehabt, heute die einzigen gewesen zu sein.“
Ein Kennenlernen mit dem Brautpaar gibt es vor der Trauung in den meisten Fällen nicht – bei rund 3000 Eheschließungen im Jahr fehle dafür in Frankfurt einfach die Kapazität. „Manchmal telefonieren wir aber vorher mit den Paaren und sie geben uns Stichpunkte, was ihnen wichtig ist. Das versuchen wir dann, in die Ansprache einzubauen.“ Mit Musik, den Eheversprechen oder Reden der Trauzeugen gebe es außerdem immer auch für die Paare selbst die Möglichkeit, ihre Hochzeit persönlich zu gestalten. Obwohl der Trausaal recht schlicht ist, gefalle vielen Paaren gerade das, sagt Dursun. Und schließlich sei es eben der Römer als Wahrzeichen der Stadt, weshalb so viele Paare dort den Bund fürs Leben eingehen wollen: „Die waschechten Frankfurter wollen natürlich hier heiraten, weil der Römer das ist, was Frankfurt ausmacht“, sagt die Standesbeamtin.
Seit achteinhalb Jahren arbeitet Feride Dursun als Standesbeamtin in der Eheschließungsabteilung der Stadt. Von ihrer ersten Trauung ist ihr vor allem das Gefühl vor und nach der Zeremonie in Erinnerung geblieben: „Als ich vom Büro in den Trausaal gelaufen bin, war natürlich erstmal die Freude da, endlich trauen zu dürfen, aber ich hatte auch so große Angst, etwas falsch zu machen, irgendwas zu vergessen. Hinterher war ich total erleichtert und wollte einfach nur mehr trauen.“
Mittlerweile sei auch die große Aufregung vor den Trauungen weg, der Job sei ihre Leidenschaft geworden, sagt Dursun. Und das, obwohl sie als Kind in der Schule nie vor anderen sprechen und Präsentationen halten wollte, erinnert sich die 33-Jährige. In ihrem Job sei das aber etwas anderes: „Klar, hat man hier auch einen hohen Anspruch an sich selbst, die Trauung wunderschön zu machen, aber man bekommt ja keine Noten. Ich teile einfach auch diese Freude mit den Paaren ganz doll“, sagt sie. Manchmal sei die Trauung auch so emotional, dass auch sie den Tränen nahe sei. „Ich reiße mich da manchmal echt zusammen. Aber oft finden es die Leute auch einfach sympathisch, weil es echt ist, wenn man nicht so kühl ist“, so Dursun. Ob sie sich auch vorstellen könnte, im Römer zu heiraten? Klar, sagt Feride Dursun – oder im Palmengarten, je nach Jahreszeit. „Gerade weil es mein Arbeitsplatz ist, kann ich mir eine Hochzeit hier gut vorstellen. Irgendwie wäre es doch auch etwas Besonderes, von den eigenen Kollegen getraut zu werden.“
Alltag könne ihr Job trotz des straffen Programms nicht werden, sagt Feride Dursun. Jedes Mal, wenn die Tür im Trausaal aufgeht, muss sie sich auf völlig neue Menschen einstellen. „Dass ich zwei Menschen verheiraten kann und ich immer wieder an ihrem schönsten Tag dabei bin, ist für mich immer besonders – auch bei elf Trauungen am Tag“, sagt die 33-Jährige. Dass die Zeremonien bloß 20 Minuten dauern, stört Dursun nicht. „Das klingt kürzer als es ist. Ich konzentriere mich in dem Moment voll auf das Paar und wir geben uns alle Mühe, uns nicht anmerken zu lassen, das gleich die Nächsten kommen. Viele Paare sagen mir nach der Trauung auch, sie hätten das Gefühl gehabt, heute die einzigen gewesen zu sein.“
Ein Kennenlernen mit dem Brautpaar gibt es vor der Trauung in den meisten Fällen nicht – bei rund 3000 Eheschließungen im Jahr fehle dafür in Frankfurt einfach die Kapazität. „Manchmal telefonieren wir aber vorher mit den Paaren und sie geben uns Stichpunkte, was ihnen wichtig ist. Das versuchen wir dann, in die Ansprache einzubauen.“ Mit Musik, den Eheversprechen oder Reden der Trauzeugen gebe es außerdem immer auch für die Paare selbst die Möglichkeit, ihre Hochzeit persönlich zu gestalten. Obwohl der Trausaal recht schlicht ist, gefalle vielen Paaren gerade das, sagt Dursun. Und schließlich sei es eben der Römer als Wahrzeichen der Stadt, weshalb so viele Paare dort den Bund fürs Leben eingehen wollen: „Die waschechten Frankfurter wollen natürlich hier heiraten, weil der Römer das ist, was Frankfurt ausmacht“, sagt die Standesbeamtin.
Seit achteinhalb Jahren arbeitet Feride Dursun als Standesbeamtin in der Eheschließungsabteilung der Stadt. Von ihrer ersten Trauung ist ihr vor allem das Gefühl vor und nach der Zeremonie in Erinnerung geblieben: „Als ich vom Büro in den Trausaal gelaufen bin, war natürlich erstmal die Freude da, endlich trauen zu dürfen, aber ich hatte auch so große Angst, etwas falsch zu machen, irgendwas zu vergessen. Hinterher war ich total erleichtert und wollte einfach nur mehr trauen.“
Mittlerweile sei auch die große Aufregung vor den Trauungen weg, der Job sei ihre Leidenschaft geworden, sagt Dursun. Und das, obwohl sie als Kind in der Schule nie vor anderen sprechen und Präsentationen halten wollte, erinnert sich die 33-Jährige. In ihrem Job sei das aber etwas anderes: „Klar, hat man hier auch einen hohen Anspruch an sich selbst, die Trauung wunderschön zu machen, aber man bekommt ja keine Noten. Ich teile einfach auch diese Freude mit den Paaren ganz doll“, sagt sie. Manchmal sei die Trauung auch so emotional, dass auch sie den Tränen nahe sei. „Ich reiße mich da manchmal echt zusammen. Aber oft finden es die Leute auch einfach sympathisch, weil es echt ist, wenn man nicht so kühl ist“, so Dursun. Ob sie sich auch vorstellen könnte, im Römer zu heiraten? Klar, sagt Feride Dursun – oder im Palmengarten, je nach Jahreszeit. „Gerade weil es mein Arbeitsplatz ist, kann ich mir eine Hochzeit hier gut vorstellen. Irgendwie wäre es doch auch etwas Besonderes, von den eigenen Kollegen getraut zu werden.“
20. September 2022, 11.49 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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