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Frankfurt multikulturell: Die interkulturellen Wochen 2006
Islamischer Fundamentalismus, bürgerkriegsartige Aufstände in Pariser Vororten und die angebliche Existenz von Parallelgesellschaften haben hitzige Debatten über das Scheitern des Multikulturalismus entfacht. Allerorten erklingt die Forderung nach einer Leitkultur. In Frankfurt gibt es etwa 160 Nationen und rund 140 Religionsgemeinschaften. Bisher leben sie ohne größere Spannungen nebeneinander her. Dieses Nebeneinander in ein Miteinander zu verwandeln, haben sich die Interkulturellen Wochen vom 17. September bis zum 3. Oktober 2006 zum Ziel gesetzt. Sie stehen unter dem Motto “Zusammenleben miteinander gestalten“. „Die kulturelle und religiöse Thematik ist gerade politisch hoch aktuell. Wir reden momentan ständig über Integration, übersehen aber, dass man nur Forderungen an den anderen stellen kann, wenn man ihn auch versteht“, erklärt Dr. Albrecht Magen, der Frankfurter Dezernent für Integration. Die Interkulturellen Wochen wurden erstmals vor 31 Jahren auf Initiative der Kirchen in Deutschland ausgerufen. In diesem Jahr sind 85 unterschiedliche Träger beteiligt, von kirchlichen Einrichtungen über Vereine, Verbände und religiösen Zuwanderergemeinden bis hin zur IHK und zur Handwerkskammer. Das Programm enthält 72 Veranstaltungen und liegt jetzt in Kirchengemeinden, im Frankfurter Forum auf dem Römerberg und in allen Bürgerämtern aus. Koordiniert wird es vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeisterin Petra Roth übernommen. Es ist sicher begrüßenswert und notwendig, dass öffentliche Institutionen sich dieser Problematik annehmen. Allerdings irritiert ein wenig, dass in der Initiativgruppe, die die Planung der “Interkulturellen Wochen 2006“ übernahm, keine muslimische Gruppe vertreten ist. Hier wünscht man sich für das nächste Jahr auch auf der Planungsebene ein Mehr an Integration. Wahr ist jedoch sicher auch, dass „Integration nicht durch große Veranstaltungen geleistet wird, sondern im alltäglichen nachbarschaftlichen Kontakt“, wie Dr. Magen anmerkte. Nutzen Sie daher das Angebot der Interkulturellen Wochen 2006, schauen Sie aber auch sonst ab und zu mal in der Moschee in Ihrer Nachbarschaft vorbei.
Foto: Verein Intu Mantram
Foto: Verein Intu Mantram
30. August 2006, 00.00 Uhr
red
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