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Frankfurt hat einen Megaweihnachtsbaum

Nervenkitzel und Drama rund um eine Randfichte

Er ist so schön, er ist so toll, er ist der Stefan aus Tirol. So wurde inoffiziell die 33 Meter hohe und neun Tonnen schwere Fichte getauft, die am Dienstagmittag vor großem Publikum auf dem Römerberg aufgestellt wurde.
Wenn der Weihnachtsbaum angeliefert wird, dann trotzen Rentner und Journalisten am Römerberg der klirrenden Kälte und warten, bis die Fichte steht. So gehört sich das. Wir reden ja nicht von irgendeinem Tännsche, sondern von einem der größten Weihnachtsbäume Deutschlands. In diesem Jahr handelt es sich um eine 33 Meter lange Fichte, die die österreichische Ferienregion Skijuwel Alpbachtal Wildschönau, der Stadt Frankfurt samt Transport gespendet hat. Zwar schaut man einem geschenkten Gaul nichts ins Maul, aber was ein richtiger Frankfurter ist, der blickt dann schon kritisch auf das Geäst. Aber am Dienstag wurde es spannend gemacht. „So lange war der Schwertransport noch nie“, sagt Kurt Stroscher von der den Weihnachtsmarkt organisierenden Tourismus+Congress GmbH (TCF), dabei habe ich empfohlen, den Baum zu kürzen. Mit 40 Metern Länge hatte das Fahrzeug ordentliche Probleme, durch die Innenstadt zu kommen. Der Fahrer soll ordentlich geflucht haben. Es wurden sogar ein paar Poller entfernt und ein Straßenschild abgeschraubt, damit es ein Durchkommen gab. Und so kam es, dass der Baum, der um 12 Uhr auf den Römerberg gebracht werden sollte, eine halbe Stunde später immer noch unterwegs war, weil er zwischen Berliner Straße und Paulsplatz erneut stecken geblieben war - auch der Straßenbahnverkehr war umgeleitet worden und so mancher Autofahrer wird geschimpft haben, aber hey, es ist ja alles für den guten Zweck.

Es bedurfte also einer Menge Geduld und Nerven, Oberbürgermeister Peter Feldmann wärmte sich einstweilen im Café auf, denn es war bitterkalt am Römerberg. „Den Baum in Empfang zu nehmen, das ist ein festes Ritual im Kalender des Oberbürgermeisters“, sagte Peter Feldmann nach der Aufwärmpause, als die Fichte begleitet von Fahrzeugen der Frankfurter Feuerwehr endlich auf dem Römerberg vorfuhr. „Wir haben in Frankfurt die Tradition, dass alle mitreden und über den Weihnachtsbaum nörgeln, das macht einen Heidenspaß. Das ist auch demokratisch“, sagt Feldmann. Aber spätestens zu Beginn des Weihnachtsmarktes gerate die Nörgelei zugunsten von einem Gefühl der Einheit in den Hintergrund.

„Alle, die sich jetzt wegen des Baumes sorgen: Wir haben bei uns so viele Bäume, so viele können wir gar nicht fällen und diese Fichte musste ohnehin geschlagen werden, weil sie den anderen im Weg stand“, beruhigt Markus Kofler, Obmann des Alpbach Seenland Tourismus, die kritischen Geister.

So eine Baumaufstellung kann ganz schön Zeit beanspruchen. Um 15 Uhr befand sich der Baum endlich in der Senkrechten, allerdings immer noch an einem Kran hängend. Der Stamm war zu breit und musste gespitzt werden, so dass er in den Köcher am Römerberg gerammt werden konnte. Immerhin: In diesem Jahr ist die Spitze beim Transport nicht wie im Vorjahr abgeknickt. Und wenn die Fichte dann endlich steht, müssen sich erstmal die Äste aushängen. Dann kommt ein Baumkosmetiker, der zusätzliche Zweige in den Stamm bohrt und eventuelle kahle Stellen verdeckt und natürlich werden noch die LED-Lichter und Schleifen am Baum befestigt, für den kompletten Weihnachtslook.

Am 23. November um 17 Uhr, wenn der Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet wird, soll auch die Fichte in einer einheitlichen Beleuchtung für festliche Stimmung sorgen.
 
Fotogalerie:
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8. November 2016, 15.25 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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