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Folgen des Klimawandels
Der Stadtwald darbt
Dem Frankfurter Stadtwald geht es nach zwei trockenen Sommern schlecht. Rund 97 Prozent der Bäume weisen Schäden auf. Das ergab der diesjährige Waldzustandsbericht, der ein besorgniserregendes Bild zeichnet.
Der zweite heiße und zu trockene Sommer in Folge hat seine Spuren hinterlassen: Dem Stadtwald geht es schlecht. Wie schlecht, das zeigt der neue Waldzustandsbericht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Zustand des Waldes noch einmal verschlechtert. Der Grundwasserspiegel sank im vergangenen Jahr um über einen Meter. Das macht es für die Bäume noch schwieriger, Wasser zu finden. Rund 97 Prozent der Bäume weisen Verlichtungen auf – das bedeutet, dass der Blattaustrieb vermindert ist oder der Baum frühzeitig Blätter abwirft. Damit weist der Bericht für den Zeitraum von August 2018 bis August 2019 die höchste erfasste Waldschädigung seit Beginn der Waldzustandserhebungen 1984 auf. Von den 1660 Bäumen, die auf den für den Stadtwald repräsentativen Probeflächen untersucht wurden, wiesen rund 70 Prozent leichte bis mittlere Schädigungen auf. Die stark geschädigten Bäume haben sich im Vergleich zu 2018 mehr als verdoppelt: Ihr Wert stieg von elf auf 27 Prozent. 140 Bäume waren zu Beginn des Untersuchungszeitraums bereits abgestorben.
Vor allem die im Stadtwald häufig zu findenden Baumarten Eiche und Kiefer leiden stark unter den Bedingungen. „Wir rechnen damit, dass in den nächsten Jahren Jungbaumbestände in einer Größenordnung von etwa 20 bis 25 Hektar ausfallen“, erläutert Peter Rodenfels, stellvertretender Leiter der Abteilung Stadtforst im Grünflächenamt. „Sorgen macht uns auch die Kiefer, die wir immer für relativ widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit gehalten haben. Aber auch hier verzeichnen wir große Flächen mit absterbenden Bäumen in allen Altersklassen und auch auf den Naturverjüngungsflächen.“ Die Trockenheit macht die Bäume anfälliger für Schädlinge. Die Kiefern leiden derzeit unter dem Diplodia-Triebsterben, Ahornbäume an der Rußrindenkrankheit. Auch der Borkenkäfer kann sich unter den derzeit herrschenden Bedingungen gut ausbreiten. Ein weiteres Problem: Durch den trockenen Boden finden die Wurzeln weniger Halt. Windwurf wird dadurch wahrscheinlicher.
Um den Stadtwald fit für den Klimawandel zu machen, soll er auch weiterhin naturnah bewirtschaftet werden. „Strukturreiche Mischwälder, in denen auch Totholz stehen oder liegen bleibt, sind anpassungsfähiger gegenüber Umweltveränderungen und regenerieren sich besser als Monokulturen“, erklärt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Bündnis 90 / Die Grünen). Wie der Wald in Zeiten des Klimawandels konkret umgestaltet werden soll, ist allerdings noch unklar. „Überstürzter Aktionismus ist im Wald nicht der richtige Weg“, sagt Heilig. „Vielmehr muss der Fokus der Forschung in den kommenden Jahren auf nachhaltigen Waldbaumethoden liegen, mit einer klimaangepassten Auswahl der Baumarten. Einen ersten Erfahrungsaustausch mit der Fachwelt erhoffen wir uns vom Waldkongress in Frankfurt am 25. November.“
Vor allem die im Stadtwald häufig zu findenden Baumarten Eiche und Kiefer leiden stark unter den Bedingungen. „Wir rechnen damit, dass in den nächsten Jahren Jungbaumbestände in einer Größenordnung von etwa 20 bis 25 Hektar ausfallen“, erläutert Peter Rodenfels, stellvertretender Leiter der Abteilung Stadtforst im Grünflächenamt. „Sorgen macht uns auch die Kiefer, die wir immer für relativ widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit gehalten haben. Aber auch hier verzeichnen wir große Flächen mit absterbenden Bäumen in allen Altersklassen und auch auf den Naturverjüngungsflächen.“ Die Trockenheit macht die Bäume anfälliger für Schädlinge. Die Kiefern leiden derzeit unter dem Diplodia-Triebsterben, Ahornbäume an der Rußrindenkrankheit. Auch der Borkenkäfer kann sich unter den derzeit herrschenden Bedingungen gut ausbreiten. Ein weiteres Problem: Durch den trockenen Boden finden die Wurzeln weniger Halt. Windwurf wird dadurch wahrscheinlicher.
Um den Stadtwald fit für den Klimawandel zu machen, soll er auch weiterhin naturnah bewirtschaftet werden. „Strukturreiche Mischwälder, in denen auch Totholz stehen oder liegen bleibt, sind anpassungsfähiger gegenüber Umweltveränderungen und regenerieren sich besser als Monokulturen“, erklärt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Bündnis 90 / Die Grünen). Wie der Wald in Zeiten des Klimawandels konkret umgestaltet werden soll, ist allerdings noch unklar. „Überstürzter Aktionismus ist im Wald nicht der richtige Weg“, sagt Heilig. „Vielmehr muss der Fokus der Forschung in den kommenden Jahren auf nachhaltigen Waldbaumethoden liegen, mit einer klimaangepassten Auswahl der Baumarten. Einen ersten Erfahrungsaustausch mit der Fachwelt erhoffen wir uns vom Waldkongress in Frankfurt am 25. November.“
29. Oktober 2019, 16.01 Uhr
nre
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