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Fall Tuğçe

Der Prozess beginnt

Ab Freitag muss sich der 18-jährige Sanel M. vor dem Landgericht Darmstadt verantworten. Er soll die Studentin Tuğçe so heftig geschlagen haben, dass sie an den Folgen starb. Ihre Familie hat inzwischen eine Stiftung gegründet.
Der Fall sorgte weltweit für Aufsehen. Am 11. November 2014 auf dem Parkplatz vor einem Schnellrestaurant in Offenbach: Ein 18-Jähriger verpasst im Streit einer jungen Frau eine heftige Ohrfeige. Ihren Namen kennt inzwischen wohl jeder – denn Tuğçe A. stürzt so unglücklich, dass sie ein Schädelhirntrauma mit Brüchen des Schädelknochens erleidet. Die 22-Jährige stirbt an den Verletzungen. Am Freitag beginnt der Prozess gegen Sanel M. vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts Darmstadt wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Zehn Verhandlungstage sind angesetzt. Geplant ist, dass der Vorsitzende Richter Jens Aßling am 15. Juni ein Urteil spricht. Das Strafmaß für Körperverletzung mit Todesfolge beträgt drei bis 15 Jahre. Da der 18-Jährige jedoch nach Jugendstrafrecht angeklagt ist, könnt er mit einer Bewährungsstrafe davonkommen – denn in diesem Fall gibt es keine Mindeststrafe. Erschwerend wird für Sanel M. hinzukommen, dass er bereits viermal strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, unter anderem auch wegen Körperverletzung. Insgesamt sind 60 Zeugen und zwei Gutachter geladen.

Die Anklageschrift fasst den mutmaßlichen Tathergang folgendermaßen zusammen: "Zwischen dem Angeklagten Sanel M. (18), zuletzt wohnhaft in Offenbach, den Zeugen K. und S. und der Geschädigten Tuğçe A. sowie den Zeuginnen P. und A. soll es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung im Toilettenbereich des Schnellrestaurants 'McDonald’s' gekommen sein." Der Streit ging dann gegen 4 Uhr auf dem Parkplatz weiter. Die Zeugen K. und S. sind zwei junge Männer, die mit dem Angeklagten unterwegs waren. S. habe noch versucht, den Angeklagten zurückzuhalten, als er auf die 22-jährige Studentin losgehen wollte. „Sanel M. soll, am Kopf des ihn in immer noch festzuhalten versuchenden S. vorbei, mit der flachen rechten Hand heftig gegen den Kopf von Tuğçe A. geschlagen haben, so dass diese ohne jegliche Abwehrreaktion seitlich rückwärts auf den Asphalt fiel und mit dem Kopf aufschlug“, heißt es in der Anklageschrift. Bei den Zeuginnen handelt es sich um die Mädchen, denen Tuğçe auf der Toilette zur Hilfe geeilt war.

Um Tuğçes Mut in Erinnerung zu halten, hat die Familie eine Stiftung gegründet, der das Finanzamt gerade die Gemeinnützigkeit bescheinigt hat. Das bedeutet, dass sie Spenden sammeln kann und dafür auch Quittungen ausstellen darf. Ziel der Stiftung soll es sein, Menschen mit Zivilcourage zu ehren. Einmal jährlich will die Familie einen Preis für Solidarität verleihen.

Auch die Stadt Offenbach setzt sich dafür ein, Tuğçe postum zu ehren. Im Gespräch ist, eine Straße oder eine Brücke nach ihr zu benennen. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat Bundespräsident Joachim Gauck vorgeschlagen, Tuğçe das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.

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21. April 2015, 17.02 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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