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Ein (Bade)Schiff wird kommen...

... zumindest, wenn es nach dem Willen der beiden Clubbetreiber Madjid Djamegari (King Kamehameha Club) und Thomas Klüber (Walden, Foto) geht. Und auch die Magistratsmitglieder, die zum heutigen Ortstermin an der Untermainbrücke gekommen waren, zeigten sich allesamt wohlwollend dem Projekt gegenüber. Schließlich stehen hier zwei Männer am Main, die sich bereits als erfolgreiche Unternehmer einen Namen in der Stadt gemacht haben. „Die Konzepte der beiden haben Hand und Fuß, sie funktionieren und ziehen die Menschen aus der ganzen Region an“, so Markus Frank, der Fraktionsvorsitzende der Frankfurter CDU.
Die Gewerbesteuereinnahmen hätten sich zwar im letzten Jahr erfreulich entwickelt, dennoch könne man nicht erwarten, dass die Stadt mit einem Füllhorn ihre Gelder über interessanten Projekten ausschüttet, so Frank. „Wir stellen uns das so vor, dass das Ganze ähnlich wie die Beach-Clubs funktioniert. Da hätte vor 15 Jahren auch jeder den Kopf geschüttelt, hätte man damals die Idee gehabt, Sand auf Parkhausdächern aufzuschütten“. Die Stadt stehe der Idee sehr wohlwollend und offen gegenüber aber finanzieren müsse sich die Idee allein. Diesbezüglich habe man bei den beiden Herren keinerlei bedenken, schließlich hätten sie bereits mehr als einmal bewiesen, dass sie wüssten, was in Frankfurt fehle. „Wir sind froh, dass man uns ein bereits sehr durchdachtes Konzept präsentiert hat, denn auf dieser Grundlage kann man wunderbar arbeiten“, so Olaf Cunitz, Vorstandssprecher der Grünen.
Seit eineinhalb Jahren machen sich Thomas Klüber und Madjid Djamegari Gedanken darüber, wie ein Badeschiff an den Main zu bekommen wäre. „Es ist eine Schande, dass so ein Projekt, über das seit Jahren diskutiert wird, noch immer nicht realisiert ist. Gerade in Hinblick auf die Region, die auch immer attraktivere Locations bietet, muss sich Frankfurt etwas einfallen lassen. Und da wäre ein Badeschiff genau das Richtige, um das Profil der Stadt zu schärfen“. Allerdings müsse es auch an der richtigen Stelle liegen. „Es macht keinen Sinn, das Schiff irgendwo am Niederräder Ufer festzumachen, das ist witzlos, da kommt keiner hin und dann lassen wir es lieber gleich“, so Klüber.
Die beiden Gastronomen stellen sich vor, dass das Schiff zwischen Untermainbrücke und Eisernem Steg liegt. Denn es wäre schlimm, wenn die Stadt es weiterhin versäumte, Frankfurts Alleinstellungsmerkmal, die Skyline, zu promoten. Und genau dabei könnte das Badeschiff helfen, schließlich werde die Identität Frankfurts als Stadt am Fluss auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene stärker herausgestellt: „Wir wollen der Stadt etwas zurückgeben“, so Djamegari. Die beiden stellen sich einen Ort von Frankfurtern für Frankfurter vor, an dem man nach der Arbeit zum Sonnenuntergang mit Skyline-Kulisse einen Drink nimmt. Ob bodenständiger Apfelwein oder mondäner Cocktail, sei jedem selbst überlassen. „Was wir nicht wollen, ist eine Schicki-Micki-Location. Davon gibt es bereits genug“, so Klüber, „aber es ist klar, das sich das ganze nur an einem attraktiven Standort rechnet“.
Den sehen die beiden Partner beispielsweise am Schaumainkai, unterhalb des Museums der Weltkulturen. Doch genau über den Liegeort müsse in der nächsten Zeit noch ausgiebig diskutiert werden. planungsdezernent Edwin Schwarz warf ein, dass ja auch der Theodor-Stern-Kai attraktiv als Liegeort sei und dass dort das Schiff „prinzipiell sofort“ anlegen könne, doch das wäre Djamegari und Klüber „eindeutig zu weit ab vom Schuss“, Das ganze Projekt laufe zwar unter dem Namen „Badeschiff“, dennoch sei klar, dass das Profit-Center die Gastronmie sei, der geplante 25-Meter-Pool sei ein netter Gimmick.
Die beiden Macher haben das Schiff vor allem auch als Eventfläche im Sinn, für Banken, Unternehmensberatungen – von denen es in Frankfurt schließlich jede Menge gebe – aber auch für Privatpersonen, die das Besondere mögen. „Wenn es nach uns geht, könnte es sofort losgehen“, so Klüber. Das Geld hätten sie bereits zusammen, schließlich sei das Interesse der Investoren und Sponsoren groß. Nun fehle nur noch das „Go“ der Stadt. Habe man dieses, dauere es etwa 12 Monate bis das Schiff am Main liegen könne. „Wenn es soweit ist, wird ein wunderschöner Pitch ausgeschrieben. Wir sind sehr gespannt wie das Schiff dann am Ende aussieht“. Den beiden schwebt die „klassische Moderne“ vor, eine Fassade, die in Würde Patina ansetzen könne und auch nach ein paar Jahren noch gut zur Kulisse passe. Klar sei jedoch, dass man auf dem neusten Stand der Technik sein wolle und auch Energiesparen und -Rückgewinnung spiele eine zentrale Rolle im Konzept. Doch bis gebaut werden könne, sei noch Einiges zu bedenken.
Nach Ansicht von Planungsdezernent Edwin Schwarz müsse man sehr genau abwägen, ob man so ein Schiff tatsächlich genehmigen wolle: „Wenn die Stadt das einem erlaubt, sind ganz schnell die nächsten Badeschiffe da und dann wars das mit dem unverbauten Blick auf die Skyline“. Auch der Lärm- und Umweltschutz sei nicht zu vernachlässigen: „Wenn hier Events stattfinden sollen, ist es für die Anwohner vorbei mit der herrlichen Ruhe und die Enten, Mäuse und all die anderen niedlichen Tiere würden unter Umständen auch ihren Lebensraum verlieren. Und für die Touristen wäre für immer und ewig ein Fotomotiv der Skyline verloren“ Deshalb müssten verschiedene Ämter wie das Bau-, Umwelt-, Grünflächen- und Schifffahrtsamt in die Planungen einbezogen werden. Allerdings räumte Schwarz ebenfalls ein, dass er das Konzept durchaus interessiert betrachte, sei es doch eines der besten, das in den letzten Jahren präsentiert worden sei. Doch es gebe ja so viel zu bedenken. Allerdings warf er ebenfalls ein: „Wenn man von vornherein immer nur Probleme sieht, dann wird es sowieso nichts. Deshalb sind wir gespannt und warten erstmal ab."
Hoffentlich nicht zu lange. Wobei – auch davor wollen sich Djamegari und Klüber nicht abschrecken lassen: „Gut Ding will Weile haben", so Thomas Klüber.

Text und Foto: Julia Söhngen

 
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7. August 2007, 17.10 Uhr
red
 
 
 
 
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