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Die Justitia wird verhüllt
bekanntesten Frankfurter Brunnen - eingezäunt. Denn der bekannte Brunnen
wird restauriert und dazu auch die legendäre Justitia-Figur abgebaut. Die Arbeiten zur Einzäunung des Brunnens beginnen am Montag, 6. August.
Der Gerechtigkeitsbrunnen hat eine lange Geschichte, die bis in das 16.
Jahrhundert reicht. Erstmals wurde der Brunnen 1543 errichtet, damals noch
ohne die Justitia-Statue. Der Vorreiter der Frankfurter Röhr-/Springbrunnen
machte bald als so genannter "Römerbergbrunnen" dem Zentrum Frankfurts alle
Ehre. Schon 1594 folgten die ersten Renovierungsarbeiten und 1610 eine
Neugestaltung, die den Gerechtigkeitsbrunnen in der neuen, uns heute
bekannten Gestalt erstrahlen ließ. Den Auftrag dafür erhielt Johannes
Hocheisen, der erstmals die Justitia-Figur errichtete. Im Jahr 1612 wurde -
zur Krönung des Kaisers Matthias - der Brunnen zu einem Weinspender
umfunktioniert. Noch im selben Jahr wurde er erneut renoviert.
In den über zweihundert Jahren bis zu den Fürstentagen von 1863
verschlechterte sich der Zustand des Brunnens zusehends, sodass er zunächst
unter Blumenkaskaden, dann unter einer Bretterbude versteckt gehalten wurde.
Ganz anders als heute wurde die "Frau der Gerechtigkeit" als
"Schlechtigkeit", "Vogelscheuche" und "zu schlecht" für Frankfurt" (so der Lokaldichter Friedrich Stolze) tituliert. 1874 wurde die symbolträchtige
Figur vollständig entfernt und nach einer Erneuerung im Jahr 1887 wieder
aufgestellt.
Im 20. Jahrhundert musste der Brunnen wegen des U-Bahn-Baus um wenige Meter
versetzt werden. Das Schwert und die Waage, die Sandsteinbrüstung und das Ziergitter wurden in dieser Zeit regelmäßig aufbereitet.
"Der Gerechtigkeitsbrunnen ist ein bedeutsames Symbol der Geschichte und
Gegenwart Frankfurts. Mit der Platzierung am Römerberg vor dem
Parlamentsgebäude soll er seine Erinnerungsfunktion an Recht und
Rechtsprechung weiterhin erfüllen können", sagt Kulturdezernent Prof. Dr.
Felix Semmelroth. In diesem Sinne wird der Gerechtigkeitsbrunnen diesen
Sommer erneut renoviert, so dass Justitia, gemäß der Brunneninschrift auch
weiterhin "in aller Welt die höchste Tugend" bleibt und so "Durch ihren
gerechten Sinn (...) jeder das Seine" erhält.pia/frankfurt.de
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