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Der renommierte 1822-Kunstpreis für Tobias Rehberger.
Blaue, rote, perlmutt- als auch orangefarbene Glastropfen hingen von der Decke gleich im Eingangsraum des Internationalen Pavillons der Venedig Biennale 2003. Tobias Rehbergers Lichtinstallation „Seven Ends of the World“, bestehend aus 222 Lampen, angefertigt von einer Glasbläserei in Murano, war derart ästhetisch, dass Betrachter gern kindlich in das schimmernde Licht- und Glasperlenspiel starrten. In einer modernen Formsprache übersetzte der Bildhauer und Professor an der Städelschule Frankfurt damals, was Venedig war und ist – eine schöne Scheinwelt mit einer beachtlichen Kunsthandwerktradition, zu sehen in den vielen alten Palazzi.
Erst dieser Tage eröffnete die 52. Biennale in Venedig und lockt noch bis 21. November mit einer Großausstellung in den einstigen Industriehallen Arsenale und mit Kunst in den Länderpavillons auf dem Giardini-Gelände und in der ganzen Lagunenstadt. Doch fehlen in diesem Jahr im Internationalen Pavillon als auch in der Arsenale-Schau, kuratiert von Robert Storr, aktuelle Positionen wie jene Rehbergers, die lustvoll wie untergründig auch mehrere Lesarten anbieten. Ob Rehbergers Lampen 2003 wirklich auf sieben höchst seltsame Orte und deren Lichtverhältnisse reagierten – etwa auf ein Kürbisfeld in Kasachstan – darüber mag der Betrachter urteilen. Seit Jahren schon wandelt Rehberger (*1966) international erfolgreich auf dem schmalen Grad zwischen Kunst und Design. Der gebürtige Esslinger, der kein Problem damit hat, auch das Casino der Dresdner Bank in Frankfurt stilvoll für den Mittagstisch einzurichten, sagte in einem Interview: „Ich halte Kunstwerke in einer Bank für genauso notwendig wie in einem Kindergarten, einer Wohnung oder einem Museum; da gibt es für mich keine Hierarchie.“ Dort, wo Rehberger den zweckorientierten Pfad von Design verlässt, wie im Vorjahr als er ein Baumhaus für die Mathildenhöhe in Darmstadt entwarf und sein fragiles Werk „Ausgesetztes Waisenkind“ taufte, überrascht er seine Betrachter auf ein Neues. Der Karl-Ströher-Preisträger wird nun am 26. Juni mit dem „1822-Kunstpreis“ der 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse im Kaisersaal des Römers geehrt.
Hortense Pisano
Erst dieser Tage eröffnete die 52. Biennale in Venedig und lockt noch bis 21. November mit einer Großausstellung in den einstigen Industriehallen Arsenale und mit Kunst in den Länderpavillons auf dem Giardini-Gelände und in der ganzen Lagunenstadt. Doch fehlen in diesem Jahr im Internationalen Pavillon als auch in der Arsenale-Schau, kuratiert von Robert Storr, aktuelle Positionen wie jene Rehbergers, die lustvoll wie untergründig auch mehrere Lesarten anbieten. Ob Rehbergers Lampen 2003 wirklich auf sieben höchst seltsame Orte und deren Lichtverhältnisse reagierten – etwa auf ein Kürbisfeld in Kasachstan – darüber mag der Betrachter urteilen. Seit Jahren schon wandelt Rehberger (*1966) international erfolgreich auf dem schmalen Grad zwischen Kunst und Design. Der gebürtige Esslinger, der kein Problem damit hat, auch das Casino der Dresdner Bank in Frankfurt stilvoll für den Mittagstisch einzurichten, sagte in einem Interview: „Ich halte Kunstwerke in einer Bank für genauso notwendig wie in einem Kindergarten, einer Wohnung oder einem Museum; da gibt es für mich keine Hierarchie.“ Dort, wo Rehberger den zweckorientierten Pfad von Design verlässt, wie im Vorjahr als er ein Baumhaus für die Mathildenhöhe in Darmstadt entwarf und sein fragiles Werk „Ausgesetztes Waisenkind“ taufte, überrascht er seine Betrachter auf ein Neues. Der Karl-Ströher-Preisträger wird nun am 26. Juni mit dem „1822-Kunstpreis“ der 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse im Kaisersaal des Römers geehrt.
Hortense Pisano
11. Juni 2007, 19.50 Uhr
red
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