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Das Rad soll sich weiterdrehen

Unterstützung für die insolvente Höchster Porzellanmanufaktur

Wenn das Land Hessen Gastgeschenke macht, dann handelt es sich dabei gerne um Höchster Porzellan. Die Manufaktur ist insolvent, aber es gibt Hoffnung auf eine Rettung des Traditionsbetriebs.
Das Porzellan aus Meißen und aus Höchst hat die längste Tradition in Deutschland. Doch die Höchster Porzellanmanufaktur hatte es wirtschaftlich nicht immer leicht, kürzlich musste sie Insolvenz anmelden. „Wir lassen den Westen und unser Handwerk nicht im Stich. Die Höchster Porzellanmanufaktur blickt auf eine stolze Tradition zurück, gemeinsam nehmen wir jetzt die Zukunft in den Blick“, unterstreicht Oberbürgermeister Peter Feldmann seine Absicht, die Höchster Porzellanmanufaktur zu unterstützen.

So wird er der Vergabekommission der Stadt eine Order in Höhe von 25.000 Euro für Produkte der Höchster Porzellanmanufaktur vorschlagen: „Das ist keine Spende, sondern seit meinem Amtsantritt bekommt von mir jeder Gast unserer Stadt Porzellan aus Höchst als Geschenk. Die Queen, Udo Lindenberg, Emmanuel Macron und der Bundespräsident – sie alle eint eines: Sie haben von der Stadt Frankfurt das traditionelle Porzellan mit dem Mainzer Rad überreicht bekommen. Wir füllen die Bestände jetzt auf – damit Staatsgäste auch zukünftig ein Stück Frankfurter Tradition in ihre Heimat mitnehmen können.“

Zugleich hat Feldmann Ministerpräsident Volker Bouffier in einem Brief dafür gedankt, dass sich das Land Hessen an den Solidaritätsaktionen beteiligt. So wird am Montag, den 19. Februar, ein Abendessen veranstaltet, dessen Erlöse der Höchster Porzellanmanufaktur zu Gute kommen werden: „Auch das Land Hessen wird Höchster Porzellan kaufen. Wenn das Land die Stadt Frankfurt unterstützt, dann freuen wir uns besonders.“

Feldmann hatte bereits in den vergangenen Wochen zahlreiche Unterstützer organisiert. Mit dem Geschäftsführer der Dom Römer GmbH Michael Gunterdorf hat der Oberbürgermeister vereinbart, dass der geplante Laden in der Neuen Altstadt für die Höchster Porzellanmanufaktur reserviert bleibt.

Der Oberbürgermeister dankt zudem der Messe Frankfurt, die nun ebenfalls prüft, ob sie sich sie an der Höchster Porzellanmanufaktur beteiligen kann. Hierüber ist er mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Tarek Al-Wazir im Gespräch. Dem Geschäftsführer der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft (KEG) Rainer Wrenger macht der Oberbürgermeister ein großes Kompliment: „Die KEG spielt eine zentrale Rolle als Vermieterin. Sie setzt sich wie immer für die Interessen des Frankfurter Westens in besonderer Weise ein." Rainer Wrenger sei dem Vorschlag einer Solidaritätsaktion sofort gefolgt.

„Unser Frankfurt, die Messe, die Dom-Römer GmbH, die KEG und das Land Hessen. Wir alle arbeiten an einer guten Perspektive für unsere Höchster Porzellanmanufaktur. Dies alles macht mich mehr als zuversichtlich: Das Mainzer Rad wird sich in Höchst weiter drehen. Wir lassen die 13 hochqualifizierten Mitarbeiter der Porzellanmanufaktur nicht im Stich. Die Betriebsstätte bleibt erhalten und die Mitarbeiter sind an Bord. Gemeinsam stellen wir uns der Verantwortung für Höchst und den Frankfurter Westen.“

Übrigens: Das Theaterfestival Barock am Main, des seit vergangenem Jahr eine Interimsspielstätte im Hof der Porzellanmanufaktur gefunden hat – solange der Bolongaropalast umgebaut wird – ist von der Insolvenz der Manufaktur nicht betroffen. Barock am Main wird vom 30. Mai bis zum 24. Juni laufen. Wegen der Fußball-WM wurde der Termin vorverlegt. Auf dem Spielplan steht die Munartadaption des Stücks Horribilis Huckevoll des Barockdichters Andreas Gryphius.
 
Fotogalerie:
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19. Februar 2018, 10.12 Uhr
kus/nb
 
 
 
 
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