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Corona-Schutzimpfung

Mobile Teams impfen in Gemeinschaftsunterkünften

Seit Dienstag sind in Frankfurt mobile Impfteams in Unterkünften für Obdachlose, Geflüchtete, Menschen mit Behinderung, Drogengebrauchende und Jugendliche unterwegs. Bei der ersten Impfaktion haben 80 Menschen die erste Dosis bekommen.
Am Dienstag haben Stadt und Gesundheitsamt in Frankfurter Gemeinschaftsunterkünften mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Mobile Impfteams von Johannitern, Arbeiter-Samariter-Bund und Maltesern fahren nun Unterkünfte für Obdachlose, Drogengebrauchende und Geflüchtete, Frauenhäuser sowie Einrichtungen der Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen an. Wann alle Bewohner:innen der Unterkünfte, die sich impfen lassen möchten, geimpft sein sollen, lasse sich schwer voraussagen, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) am Donnerstag. Der Fortschritt hänge von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab.

„Wer in Gemeinschaftsunterkünften lebt und zum Beispiel Küche, Aufenthalts- oder Sanitärräume mit anderen teilt, kann sich besonders schlecht schützen“, so Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU). „Deshalb ist es unser Ziel, dort mit den mobilen Impfteams möglichst schnell viele Menschen zu erreichen.“ Rund 120 Einrichtungen in Frankfurt sollen die Impfteams ab sofort anfahren. Bei der ersten Impfaktion am Dienstag konnten bereits 40 Bewohner:innen und 40 Mitarbeitende in der Einrichtung für obdachlose Menschen des „Frankfurter Vereins für Soziale Heimstätten“ im Ostpark ihre Impfung bekommen. Insgesamt leben dort etwa 180 Personen. In der kommenden Woche stehen die ersten Impfungen in einer Flüchtlingsunterkunft an.

„Mit den niedrigschwelligen Impfprojekten des Gesundheitsamtes schützen wir nach den Altenheimen nun weitere besonders gefährdete Menschen. Hier zeigt Frankfurt sein humanitäres Gesicht“, so Gesundheitsdezernent Stefan Majer. Im Vergleich zu anderen Städten sei Frankfurt mit dieser Aktion ziemlich früh dran, heißt es auch aus dem Sozialdezernat. Die größte Gruppe, denen durch die mobilen Teams ein Impfangebot gemacht werden könne, seien etwa 4000 Geflüchtete und 2900 Wohnungslose in Übergangsunterkünften.

Die mobilen Impfteams bilden ein Zusatzangebot für die Menschen aus den entsprechenden Unterkünften, denn sie könnten ihre Impfungen auch im Impfzentrum oder beim Hausarzt bekommen. „Es ist aber für sie leichter, wenn ein mobiles Team in die Einrichtung kommt, weil wir so auf sprachliche Barrieren oder kulturelle Vorbehalte besser eingehen können“, so Daniela Birkenfeld.

Der bürokratische Aufwand sei dabei sehr hoch. Bevor die Impfteams in die Einrichtungen kommen können, müssen alle Impfwilligen einen Aufklärungs- sowie einen Anamnesebogen ausfüllen; viele von ihnen bekämen dabei Hilfe. Bei vielen Obdachlosen müsste zudem beispielsweise zunächst der gesetzliche Vormund der Impfung zustimmen. In den Flüchtlingsunterkünften sollen eine Woche vor dem Impftermin Informationsveranstaltungen stattfinden. Dabei klären sogenannte Gesundheitslots:innen, die speziell vom Gesundheitsamt geschult wurden, in den Herkunftssprachen der Geflüchteten über die Impfungen auf.
 
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16. April 2021, 10.52 Uhr
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