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Corona-Krise
SPD fordert Übergangswohnheim für Frauen
Deutschlandweit fehlt es an Plätzen in Frauenhäusern. Expertinnen und Experten befürchten, dass mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch mehr Meldungen zu häuslicher Gewalt eingehen. Die SPD fordert deshalb Übergangsplätze.
„Bereits vor der Corona-Krise fehlten Plätze in Schutzeinrichtungen für Frauen, die von Gewalt bedroht oder betroffen sind“, erklärte die SPD-Fraktion im Römer am Mittwoch. Stella Schulz-Nurtsch, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Römer. Stella Schulz-Nurtsch, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Römer, begrüßte die Entscheidung der drei Dezernate für Soziales, Gesundheit und Frauen, Langzeitbewohnerinnen von Frauenhäusern in leerstehenden Wohnungen unterzubringen.
„Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Fälle gemeldet werden.“ Deswegen halte die SPD an der Forderung fest, ein Übergangswohnheim für Frauen und ihre Kinder einzurichten und somit „dem Wunsch vieler Frauen nachzukommen, ein eigenes Zuhause und ein Stück Normalität zurückzuerlangen.“ Gleichzeitig schaffe die Stadt so neue Plätze für Frauen, die akut von Gewalt betroffen seien. Die SPD habe die Forderung bereits bei den letzten Haushaltsverhandlungen eingebracht, so Schulz-Nurtsch. „Leider wurde sie jedoch nicht von den Koalitionspartnern angenommen.“
Die Zahl der Frauen, die von Gewalt betroffen sind, nimmt laut Expertinnen und Experten durch die Corona-Krise zu. Laut der Frankfurter Polizei habe sich seit dem Beginn der Corona-Krise jedoch noch kein Anstieg häuslicher Gewalt bemerkbar gemacht. Eine valide Aussage werde erst über einen größeren Zeitraum und im Vergleich zu den Vorjahren zu treffen sein. Von Expertinnen und Experten wird aber ein ähnlicher Anstieg der Fälle wie nach den Weihnachtsfeiertagen erwartet. „Die Familie ist nah beieinander, es gibt nur wenig Abwechslung und generell ist die Situation emotional aufgeladen, weil die meisten mit diesen Tagen auch bestimmte Erwartungen verknüpfen“, erklärt Ulrich Warncke, Außenstellenleiter des Weißen Rings von Frankfurt Ost und West.
Aktuell existieren in Frankfurt 128 Frauenhausplätze. Auch ohne die Corona-Krise brauche es mehr Plätze, so die SPD-Fraktion. Für viele der Frauen sei es schwer, auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt selbst eine eigene Wohnung zu finden. „Wir müssen vorbereitet sein, wenn die Lockerungen des Kontaktverbots fortschreiten und die Frauen wieder die Möglichkeit haben, sich an Beratungsstellen, Nachbarinnen und Nachbarn oder Freundinnen und Freunde zu wenden und diesen ihre Not mitteilen“, so Schulz-Nurtsch. Um das zu ermöglichen, treibe die SPD-Fraktion nun Gespräche mit den Wohnunternehmen ABD Frankfurt Holding und den Nassauische Heimstätten voran. So wolle man derzeit leerstehende stadteigene Wohnungen für Langzeitbewohnerinnen aus den Frauenhäusern zur Verfügung zu stellen.
Erste Schritte bereits im Februar
Bereits Ende Februar dieses Jahres wurden von der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung erste Schritte zur Einrichtung von weiteren Frauenhaus-Plätzen beschlossen. Das geschah im Rahmen von Maßnahmen zur Umsetzung der Istanbul Konvention. Die Istanbul Konvention ist ein Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Deutschland hat die Konvention Anfang Februar 2018 ratifiziert. Für Staaten, die die Konvention ratifiziert haben, wird sie damit rechtlich verbindlich, und alle staatlichen Organe müssen die Verpflichtungen aus der Konvention umsetzen. Frauendezernentin Rosemarie Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) sagte über den Beschluss: „Damit liegt erstmals für den europäischen Raum ein völkerrechtlich bindendes Instrument zur umfassenden Bekämpfung jeglicher Form von Gewalt an Frauen vor.“
„Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Fälle gemeldet werden.“ Deswegen halte die SPD an der Forderung fest, ein Übergangswohnheim für Frauen und ihre Kinder einzurichten und somit „dem Wunsch vieler Frauen nachzukommen, ein eigenes Zuhause und ein Stück Normalität zurückzuerlangen.“ Gleichzeitig schaffe die Stadt so neue Plätze für Frauen, die akut von Gewalt betroffen seien. Die SPD habe die Forderung bereits bei den letzten Haushaltsverhandlungen eingebracht, so Schulz-Nurtsch. „Leider wurde sie jedoch nicht von den Koalitionspartnern angenommen.“
Die Zahl der Frauen, die von Gewalt betroffen sind, nimmt laut Expertinnen und Experten durch die Corona-Krise zu. Laut der Frankfurter Polizei habe sich seit dem Beginn der Corona-Krise jedoch noch kein Anstieg häuslicher Gewalt bemerkbar gemacht. Eine valide Aussage werde erst über einen größeren Zeitraum und im Vergleich zu den Vorjahren zu treffen sein. Von Expertinnen und Experten wird aber ein ähnlicher Anstieg der Fälle wie nach den Weihnachtsfeiertagen erwartet. „Die Familie ist nah beieinander, es gibt nur wenig Abwechslung und generell ist die Situation emotional aufgeladen, weil die meisten mit diesen Tagen auch bestimmte Erwartungen verknüpfen“, erklärt Ulrich Warncke, Außenstellenleiter des Weißen Rings von Frankfurt Ost und West.
Aktuell existieren in Frankfurt 128 Frauenhausplätze. Auch ohne die Corona-Krise brauche es mehr Plätze, so die SPD-Fraktion. Für viele der Frauen sei es schwer, auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt selbst eine eigene Wohnung zu finden. „Wir müssen vorbereitet sein, wenn die Lockerungen des Kontaktverbots fortschreiten und die Frauen wieder die Möglichkeit haben, sich an Beratungsstellen, Nachbarinnen und Nachbarn oder Freundinnen und Freunde zu wenden und diesen ihre Not mitteilen“, so Schulz-Nurtsch. Um das zu ermöglichen, treibe die SPD-Fraktion nun Gespräche mit den Wohnunternehmen ABD Frankfurt Holding und den Nassauische Heimstätten voran. So wolle man derzeit leerstehende stadteigene Wohnungen für Langzeitbewohnerinnen aus den Frauenhäusern zur Verfügung zu stellen.
Erste Schritte bereits im Februar
Bereits Ende Februar dieses Jahres wurden von der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung erste Schritte zur Einrichtung von weiteren Frauenhaus-Plätzen beschlossen. Das geschah im Rahmen von Maßnahmen zur Umsetzung der Istanbul Konvention. Die Istanbul Konvention ist ein Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Deutschland hat die Konvention Anfang Februar 2018 ratifiziert. Für Staaten, die die Konvention ratifiziert haben, wird sie damit rechtlich verbindlich, und alle staatlichen Organe müssen die Verpflichtungen aus der Konvention umsetzen. Frauendezernentin Rosemarie Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) sagte über den Beschluss: „Damit liegt erstmals für den europäischen Raum ein völkerrechtlich bindendes Instrument zur umfassenden Bekämpfung jeglicher Form von Gewalt an Frauen vor.“
23. April 2020, 13.20 Uhr
jwe
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23. November 2024
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