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CSD in Frankfurt

Toleranz ist nicht genug

Bis zu 10.000 Menschen nahmen am Samstag am Christopher Street Day (CSD) teil. Die Parade ist als Demonstration zu verstehen - für mehr Respekt gegenüber Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten.
Regenbogenbunt war der Samstag in der Innenstadt. Bei hohen Temperaturen und praller Sonne zog die Parade des alljährlichen Christopher Street Day (CSD) durch die City und warb für mehr Respekt gegenüber Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen. Laut Polizeiangaben versammelten sich etwa 10.000 Menschen. Der CSD wurde von Freitag bis Sonntag gefeiert, Zentrum der Veranstaltungsreihe war die Konstablerwache. Es gab ein umfassendes Kultur- und Informationsprogramm. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) empfing am Samstag eine Delegation der CSD-Teilnehmer im Römer und plädierte dafür, sexuellen Minderheiten mehr als nur Toleranz entgegenzubringen.

"Bei aller Sause nicht vergessen: das ist eine Demonstration, in Ehren tausender Opfer von Homophobie", twitterte Omid Nouripour (Grüne) am Samstag. Trotz aller Feierei und ausgelassenen Stimmung wurde am Abend eine Schweigeminute für die Opfer abgehalten. Doch laut FAZ hielten sich die politischen Botschaften in Grenzen, vereinzelt machten Demonstranten auf die Diskriminierung Homosexueller im Iran oder in Russland aufmerksam. Die Veranstalter wollten lieber die Errungenschaften betonen, als die Defizite wie Gleichstellung bei der Ehe und beim Adoptionsrecht. Dennoch: "Wir nennen es Demonstration", hieß es auf der Facebook-Seite der Veranstalter. "Erst wenn alles erreicht ist, nennen wir es eine Parade."

Manuel Stock, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Römer, hat jedoch einen anderen Eindruck vom CSD: er sei wieder politischer geworden, sagt er. Gerade die Plakate und Transparente, die auf die Situation Homosexueller in anderen Ländern aufmerksam machten, hätten mehr politische Themen als im Vorjahr in den Vordergrund gestellt. Auch den Empfang im Römer sowie eine Diskussionsveranstaltung, bei der es unter anderem um die Dikriminierung innerhalb der homsexuellen Community ging, hätten den CSD politisch geprägt.

Stock, der selbst mit einem Mann verheiratet ist, sieht noch großen Bedarf bei der Gleichstellung: "Es gibt richtig viel zu tun." Vor allem auf Bundesebene passiere zu wenig, in Sachen Adoptionsrecht und Homo-Ehe sei die Bundesregierung "keinen Schritt vorangekommen". Bisher habe sie vor allem Urteile des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt. Mehr für Homosexuelle tue sich auf Landesebene. Der Staatssekretär für Integration, Jo Dreiseitel (Grüne) habe einen Aktionsplan gegen Homophobie sowie einen Rahmenplan für Schulen angekündigt. Letzterer sieht vor, im Unterricht verschiedene sexuelle Identitäten im Unterricht zu behandeln. In Frankfurt soll demnächst eine Koordinierungsstelle für Homosexuelle in der Stadtverwaltung sowie für die gesamte Community eingerichtet werden.

"In den vergangenen Jahren sind wir einen großen Schritt vorangekommen", sagt Stock. Dennoch sei Diskriminierung nach wie vor ein Problem. "Das ist ein Kampf, der nie aufhört."
 
Fotogalerie: CSD 2014
 
21. Juli 2014, 12.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
 
 
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