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Brezeln und Spiele
Moderator Uwe Paulsen hörte das gern - schließlich ist der grüne Politiker Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Stadt. Paulsen erinnerte sich nicht nur an seinen Besuch bei Crytek (hat ihm die Augen geöffnet), sondern auch an die letzte Gamespremiere von Atari im Metropolis-Kino: dort wurde nicht nur der Standort Frankfurt gelobt - er wurde auch beklatscht. "Das sieht man als Stadtverordneter nicht oft", so Paulsen. Für Ulrike Gehring, Vizepräsidentin der IHK, kein Wunder: "Die Games-Industrie trifft hier in Frankfurt auf ein schon lange bestehendes Netz von Kreativen." Die Informationswirtschaft sei die größte Branche im Rhein-Main-Gebiet - weit vor der Autoindustrie. Und Urda Martens-Jeebe von der Wirtschaftsförderung assistierte: "Die Wachstumszahlen der Gamesbranche sind zweistellig - wo hat man das noch?"
Kein Wunder also auch, dass das Wort "Computerspielemesse" nicht nur einmal an diesem Abend fiel. Der Begriff "Games Convention" wurde dabei sorgsam vermieden - die GC findet seit Jahren in Leipzig statt, auch für nächstes Jahr ist das geplant. Der Vertrag mit dem Branchenverband BIU läuft jedoch aus - nach Weihnachten soll dazu eine Entscheidung gefällt werden. Im Rennen sind neben Leipzig und Frankfurt auch Köln, München und Hamburg. Boris Rhein sieht gute Chancen für seine Stadt das Rennen zu machen: "Frankfurt braucht eine solche führende Messe", sagte er. Lutz Anderie sitzt als Atari-Chef im BIU und wird die Entscheidung über den neuen Standort mittragen. Verraten wollte er nichts - erteilte aber gleichzeitig einer Frankfurter Gegenmesse zur Games Convention eine Absage: "Die Firmen investieren Millionen in ihre Stände - da werden sie sich gut überlegen, das zweimal zu machen."
Dagegen schlug Ulrike Gehring vor, doch die Frankfurter Buchmesse mit dem Thema Games anzureichern - so wie das auch schon seit einiger Zeit mit der Filmbranche praktiziert werde. Gleichwohl wäre dies kein Vergleich zur Games Convention. "In dieser Region von Aschaffenburg bis Ingelheim sitzen nahezu alle namhaften Firmen der Branche", sagt Jörg Weber, einer der Initiatoren der Gamearea. Dass die Spielemesse nach Frankfurt kommt gilt, allen Lobeshymnen auf die Stadt zum Trotz, aber noch lange nicht als ausgemacht. Vor allem die teilweise veralteten Messehallen würden derzeit gegen Frankfurt sprechen, so ein Brancheninsider.
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