Als Eintracht Frankfurt gegen Union Saint-Gilloise aus der Conference League flog, wollten nach dem Spiel Fans der Ultras den Gäste-Block stürmen. Jetzt ermittelt die Polizei.
ktho /
Am 22. Februar verpasste die Frankfurter Eintracht den Einzug ins Achtelfinale der Conference League. Gegen den belgischen Tabellenführer Union Saint-Gilloise lieferte die SGE eine denkbar schlechte Leistung ab und musste sich 1:2 geschlagen geben. Nach dem Abpfiff machten sich die Fans ihrem Unmut Luft, doch bei einigen blieb es nicht dabei.
Zahleiche Ultras verließen die Tribüne und gelangten in den Innenraum, um zunächst wohl ihre Transparente abzuhängen, wie es von Seiten einiger Anhänger heißt. 70 von ihnen haben jedoch versucht, zum Gästeblock zu gelangen. Die Polizei konnte die Eintracht-Anhänger aufhalten und „ohne Einsatz von Zwangsmitteln“ in ihre Kurve zurückdrängen. Parallel wurden die Fans über die Stadionlautsprecher mehrmals aufgefordert, den Innenraum zu verlassen. „Geht wieder zurück in euren Block, es hat keinen Zweck. Lasst euch nicht provozieren“, hieß es in der Durchsage. Gemeint war eine Provokation der Anhänger von Union Saint-Gilloise.
Eintracht Frankfurt: Polizei verhindert Sturm des Gästeblocks
Nun macht ein Medienbericht die Runde, wonach bei dem Run auf den Gästeblock ein Frankfurter Stadtrat der Satirepartei DIE PARTEI beteiligt gewesen sein soll. Auf einem Bild der dpa ist Maximilian Klöckner zu identifizieren, im Gegensatz zu anderen ist er nicht vermummt. Welche Konsequenzen hat das nun für ihn, der ehrenamtlich im Römer sitzt?
Auf Nachfrage des JOURNAL gab die Polizei an, „aus einem öffentlichen Interesse heraus“ Verdachtsanzeigen gegen all jene Fans gestellt zu haben, die sich nach dem Spiel im Innenraum befanden und in Richtung Gästeblock gelaufen sind. Die Leute, „Bekannte und Unbekannte“, seien mit Kameras identifizierbar, und dementsprechende Ermittlungen eingeleitet worden. Unklar sei noch, inwiefern die Staatsanwaltschaft auch ein öffentliches Interesse feststellt und die Ermittlungen weiter geführt werden. Eintracht Frankfurt habe bislang keine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt.
Stadtrat der PARTEI äußert sich zu Vorwürfen
Inwiefern der Stadtrat Maximilian Klöckner hiervon betroffen ist, wollte die Polizei weder dementieren noch bestätigen. Klöckner hat sich derweil selbst zu den Vorwürfen geäußert: „Grundsätzlich ist der möglicherweise im Raum stehende Vorwurf des Hausfriedensbruchs leider nichts, was für die Top 10 000 der kriminellsten Politiker ausreicht.“
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT.