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'Aufbau einer friedlichen Welt'
Trude Simonsohn erhielt gestern in der Paulskirche den Ignatz Bubis-Preis 2010. Die Vorsitzende des Vergabekuratoriums, Oberbürgermeisterin Petra Roth, begrüßte die Preisträgerin und die Gäste in der Paulskirche. Die frühere hessische Staatsministerin Ruth Wagner, ebenfalls Kuratoriumsmitglied, hielt die Laudatio auf Trude Simonsohn.
Trude Simonsohn hat die Schrecken des Holocausts überlebt. Sie hat sich zusammen mit Ignatz Bubis persönlich dazu bereit erklärt, jungen Menschen von diesen Verbrechen zu berichten. Seit Jahren ist sie nun als Zeitzeugin nicht nur in Frankfurt, sondern in ganz Deutschland aktiv. Es ist auch ihr Anliegen, die Generation der Kinder der Opfer in dieses wichtige Wirken einzubinden. Wagner bezeichnete die Preisträgerin, die seit 1955 in Frankfurt lebt, als „authentische Zeitzeugin“. Sie habe dazu beigetragen, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht aus unserem Gedächtnis verschwinden.
„Trude Simonsohn hat dabei ein außergewöhnliches Engagement und ein stets zukunftsorientiertes Handeln zum Aufbau einer friedlichen Welt mit Offenheit und Toleranz vorgelebt. Sie verkörpert somit in hervorragender Weise die Werte, für die sich Ignatz Bubis eingesetzt hat“, heißt es in der Begründung für die Preisvergabe.
Simonsohn wurde 1921 als Trude Gutmann in mährischen Olmütz geboren. Sie hatte zionistische Jugendarbeit, was von den Nazis verboten wurde, geleistet und sowohl tschechischen als auch deutschen Juden zur Ausreise nach Palästina verholfen. 1942 wurde sie deshalb verhaftet. Im Ghetto Theresienstadt lernte sie den jüdischen Juristen Berthold Simonsohn kennen und lieben – sie heirateten. Kurz darauf wurde sie nach Auschwitz gebracht. Sie und ihr Mann überlebten den Holocaust und fanden sich wieder. Berthold Simonsohn starb 1978. Trude Simonsohn berichtet seit über 25 Jahren als Zeitzeugin über ihre Erlebnisse im Dritten Reich an Schulen. Für dieses Engagement wurde sie 1996 mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Lands Hessens ausgezeichnet.
Trude Simonsohn ist die vierte Preisträgerin nach Bundestagspräsident Wolfgang Thierse 2001, Bischof Franz Kamphaus 2004 und Frankfurts Ehrenbürger Walter Wallmann 2007. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre verliehen. Der Preis wurde nach dem Tod des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt von der Stadt Frankfurt gestiftet. Damit ehrt die Stadt das Lebenswerk und die Persönlichkeit von Ignatz Bubis.
Quelle: pia
Trude Simonsohn hat die Schrecken des Holocausts überlebt. Sie hat sich zusammen mit Ignatz Bubis persönlich dazu bereit erklärt, jungen Menschen von diesen Verbrechen zu berichten. Seit Jahren ist sie nun als Zeitzeugin nicht nur in Frankfurt, sondern in ganz Deutschland aktiv. Es ist auch ihr Anliegen, die Generation der Kinder der Opfer in dieses wichtige Wirken einzubinden. Wagner bezeichnete die Preisträgerin, die seit 1955 in Frankfurt lebt, als „authentische Zeitzeugin“. Sie habe dazu beigetragen, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht aus unserem Gedächtnis verschwinden.
„Trude Simonsohn hat dabei ein außergewöhnliches Engagement und ein stets zukunftsorientiertes Handeln zum Aufbau einer friedlichen Welt mit Offenheit und Toleranz vorgelebt. Sie verkörpert somit in hervorragender Weise die Werte, für die sich Ignatz Bubis eingesetzt hat“, heißt es in der Begründung für die Preisvergabe.
Simonsohn wurde 1921 als Trude Gutmann in mährischen Olmütz geboren. Sie hatte zionistische Jugendarbeit, was von den Nazis verboten wurde, geleistet und sowohl tschechischen als auch deutschen Juden zur Ausreise nach Palästina verholfen. 1942 wurde sie deshalb verhaftet. Im Ghetto Theresienstadt lernte sie den jüdischen Juristen Berthold Simonsohn kennen und lieben – sie heirateten. Kurz darauf wurde sie nach Auschwitz gebracht. Sie und ihr Mann überlebten den Holocaust und fanden sich wieder. Berthold Simonsohn starb 1978. Trude Simonsohn berichtet seit über 25 Jahren als Zeitzeugin über ihre Erlebnisse im Dritten Reich an Schulen. Für dieses Engagement wurde sie 1996 mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Lands Hessens ausgezeichnet.
Trude Simonsohn ist die vierte Preisträgerin nach Bundestagspräsident Wolfgang Thierse 2001, Bischof Franz Kamphaus 2004 und Frankfurts Ehrenbürger Walter Wallmann 2007. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre verliehen. Der Preis wurde nach dem Tod des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt von der Stadt Frankfurt gestiftet. Damit ehrt die Stadt das Lebenswerk und die Persönlichkeit von Ignatz Bubis.
Quelle: pia
27. April 2010, 11.30 Uhr
red
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