Die Stadt Mannheim hat es vorgemacht: Eine Prämie für alte Drahtesel. „Gute Ideen nehmen wir immer gerne auf, und eine solche Aktion gehört dazu“, so Verkehrsdezernent Lutz Sikorski zur Frankfurter Umsattelprämie. „Die Sache ist ganz einfach, Sie kaufen sich ein neues, verkehrssicheres Stadtrad, geben den alten Drahtesel ab und bekommen eine Prämie von 50 Euro ausbezahlt.“ Begrenzt ist die Aktion auf 200 Fahrräder.
Im Gegensatz zu Autos werden die abgegebenen alten Drahtesel nicht etwa „abgewrackt“, sondern vom Ausbildungs- und Beschäftigungsprojekt Bike-Point aufgearbeitet und wieder verkauft. „Das ist eine gute Sache für den Radverkehr und lastet unser Projekt prima aus“, so Projektleiter Volker Rapp vom Internationalen Bund, „da können unsere Lehrlinge zeigen, was sie können.“
Logistikpartner ist die Frankfurter Entsorgungs- und Service-Gesellschaft FES, deren Sprecher Michael Werner findet: „Eine klasse Aktion, dann enden ein paar Drahtesel weniger als Schrotträder, die wir dann entsorgen müssten.“ Das Verkehrsdezernat erhofft sich von der Aktion einen weiteren Schub für den Radverkehr in Frankfurt. „Wir wollen die Lust wecken, im Alltag mehr mit dem Rad zu fahren. Mit Projekten wie „bike+business“ unternehmen wir viel, um gerade die Wege zur Arbeit für Radfahrerinnen und Radfahrer noch attraktiver zu machen. Deswegen fördern wir auch gezielt nur neue Stadträder und nicht etwa Mountainbikes für den Freizeitverkehr. Das neue Stadtrad soll motivieren, mehr zu fahren, auch und gerade zur Arbeit und zurück. Natürlich wollen wir mit der Aktion auch ein Zeichen setzen, vielleicht finden sich ja Nachahmer im Fahrradeinzelhandel", so Stadtrat Lutz Sikorski. Voraussetzungen für die Prämie
Einige Punkte müssen jedoch beachtet werden, damit die Prämie ausbezahlt werden kann. Nur wer in Frankfurt gemeldet und volljährig ist, kann sie erhalten – und auch das nur einmal. Zum Abwracken muss daher neben dem alten Fahrrad auch der Personalausweis mitgebracht werden. Zwischen dem 30. Juni und dem 11. Juli diesen Jahres muss dann ein neues Stadtrad bei einem Frankfurter Fahrrad-Fachbetrieb gekauft werden. Mountainbikes, Rennräder und Kinderräder sind ausgeschlossen. Das neue Fahrrad muss nach der Straßenverkehrsordnung verkehrssicher sein und unter anderem mit Licht, Klingel, Reflektoren und zwei Bremsen ausgestattet sein.
Vom 8. bis 11. Juli zwischen 11 und 18 Uhr können dann die alten Drahtesel abgewrackt werden. Dazu muss neben einem aussagekräftigen Kaufbeleg des neuen Fahrrads der alte Drahtesel auf den Rathenauplatz/Ecke Biebergass gebracht werden. Das alte Rad muss noch fahrbereit und funktionsfähig sein, platte Reifen sind kein Problem.
Die Aktion ist auf 200 Fahrräder begrenzt. Ein Rechtsanspruch auf die Prämie besteht nicht. Alle erhobenen Daten werden vom Straßenverkehrsamt ausschließlich im Rahmen der Aktion verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.(pia)