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Eintracht erreicht Halbfinale im DFB-Pokal

Ein mühsamer Sieg und ein emotionales Comeback

Mit einem glanzlosen 1:0 Sieg gewann die Eintracht am Dienstagabend gegen Arminia Bielefeld und steht nach zehn Jahren wieder im Halbfinale des DFB-Pokals. Emotionaler Höhepunkt des Spiels war das überraschende Comeback von Marco Russ.
So mancher Zuschauer hatte in den letzten Spielminuten Tränen in den Augen, nicht wegen des ersehnten Einzugs ins Halbfinale des DFB-Pokals, sondern wegen einer Einwechslung in der Nachspielzeit. In der 92. Minute stand Eintrachts Nummer Vier an der Seitenlinie, um ins Spiel zu kommen – die 39.000 Zuschauer klatschten und jubelten, als hätte die Mannschaft bereits den Pokal gewonnen und skandierten immer wieder den Namen des eingewechselten Spielers: Marco Russ. Zwischen dessen letztem Spiel für die Eintracht lagen neun Monate Zwangspause wegen seiner Krebserkrankung. Erst zum Jahresbeginn war der Hesse nach erfolgreicher Behandlung ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Am Dienstagabend stand Russ erstmals wieder im Kader.

Seferovic nicht im Kader
„Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen“, spielte Trainer Niko Kovac hinterher auf das überraschende Comeback und die aktuellen Ausfälle der Eintracht an. Vor dem Match waren Bastian Oczipka wegen einer Verletzung am Sprunggelenk und Makoto Hasebe wegen Fieber ausgefallen, Haris Seferovic wurde nach seiner Roten Karte in der Bundesliga nicht berücksichtigt und durfte nur auf der Tribüne Platz nehmen. Eigentlich sei Russ‘ Einsatz erst zu einem späteren Zeitpunkt der Saison geplant gewesen. „Wir sind froh, dass Marco wieder auf dem Platz stehen konnte und wir ihm diese eine Minute schenken konnten“, so Kovac. Die Momente nach Abpfiff, die Russ mit seiner kleinen Tochter auf dem Arm sichtlich genoss, waren die emotionalen Höhepunkte des ansonsten zähen Fußballabends.

Frühe Führung der Eintracht
Dabei war die Eintracht gut ins Spiel gestartet, war in den ersten Minuten die stärkere Mannschaft und ging in der sechsten Minute durch Danny Blum in Führung. Der Offensivspieler, der überraschend in der Startelf stand, nutzte eine Flanke von Taleb Tawatha zu seinem ersten Treffer für die Eintracht überhaupt. Danach verflachte die Partie zunehmend. Bei den Frankfurtern mehrten sich die Ballverluste, die Offensive agierte nicht zwingend genug. „Wir haben nicht so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe“, gab Kovac auf der Pressekonferenz zu. Am Ende zählen aber nur der Sieg und das Erreichen des Halbfinals, so Kovac.

Bielefeld stärkeres Team nach der Pause
Besonders in der zweiten Halbzeit wurden die Gäste aus Bielefeld stärker und hatten die besseren Torchancen. Insgesamt 17 Torschüsse gaben die Gäste ab, die mitten im Abstiegskampf der zweiten Liga stecken. Der Eintracht gelangen nur neun. Dem starken SGE-Torwart Lukas Hradecky war es zu verdanken, dass die knappe Führung der Frankfurter hielt. Mehrfach klärte der Finne brenzlige Situationen und verhinderte den Bielefelder Ausgleichstreffer, etwa in der 50 Minute gegen Andreas Voglsammer und kurz vor Schluss gegen Christopher Nöthe (85.). „Wir haben es dank einer guten Torwartleistung von Lukas geschafft, weiterzukommen“, so Kovac. „Klar, hätte ich auch lieber ein Spektakel gesehen.“
 
Fotogalerie:
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1. März 2017, 10.37 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
 
 
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