Ab sofort kurvt eine 50 Meter lange U-Bahn der Linie U5 durch Frankfurt und zwar im Bembellook. Die Kelterei Possmann hat den Zug gebrandet, zur Taufe war sogar Frau Rauscher zugegen.
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Der Ebbelwei-Express ist ein Frankfurter Markenzeichen. Jeder kennt ihn, viele haben ihn schon genutzt und als Fotomotiv ist die seit 1977 durch Frankfurt kurvende rote und mit Traditionsmotiven dekorierte Tram Kult. Umso höher waren die Erwartungen, als die Frankfurter Kelterei Possmann ankündigte: „Wir führen die gute Tradition fort, die wir mit dem Ebbelwei-Express begonnen haben. Allerdings gehen wir den Schritt von der gemütlichen Vergangenheit hin zur zukunftsweisenden Gegenwart der VGF: Wir schmücken eine hochmoderne U-Bahn mit dem charakteristischen Bembeldesign.“ Am Dienstagvormittag wurde der 50 Meter lange U-Bahn-Zug feierlich der Öffentlichkeit präsentiert. Auf grauweißlichem Grund sind da mit Apfelwein gefüllte Gerippte, in Andeutung auch Bembelschwünge zu sehen und „Gib Stöffche, Alder!“ wird auf der U-Bahn-Fassade auch keck gefordert. Ob die U-Bahn, die ab sofort als Linie U5 verkehrt, künftig zum Fotomotiv avanciert, das darf an dieser Stelle bezweifelt werden, auch wenn die seit 1881 geführte Familienkelterei noch so stolz auf die brandneue Werbeplakatierung ist. Schade, dass darin künftig auch keine Brezeln und Apfelwein angeboten werden, das wäre mal ein wirklich feiner Zug! Der Ebbelwei-Express als U-Bahn quasi. Doch ein paar Anekdoten zur neuen U-Bahn können wir noch liefern. Sie wurde vom Frankfurter Urgestein, der Frau Rauscher, höchst selbst getauft. Die Lokalikone stellte sich mit der Beul am Ei und dem vollen Gerippte in der Hand vor der Bahn auf und bespritzte die Bahnfassade kräftig mit Stöffche, bevor sie mit Kelterer Peter Possmann das Steuer der Bahn ergriff und zur Probefahrt ansetzte.