Mathias Münch und Georg Schnurer moderierten einst das „c’t Magazin“ im HR. Nun wollen sie auf eigene Faust, technische Inhalte verständlich erklären – mit ihrer Youtube-Show „Technik-Ranch“.
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Knapp drei Jahre ist es her, dass die TV-Technik-Show „c’t Magazin“ im HR lief. Die Moderatoren, Mathias Münch und Georg Schnurer, haben das Aus ihrer Sendung beruflich gut verkraftet. Schnurer ist inzwischen Chefredakteur der Computerzeitschrift „c’t“, auf dem die TV-Show basierte. Münch ist weiterhin beim HR beschäftigt, moderiert hier zahlreiche Sendungen. Die Zuschauer des „c’t Magazins“ scheinen es dagegen nur schwer zu akzeptieren, dass das Format abgesetzt wurde. Das geschah übrigens, weil sich der Heise Verlag wegen der Medienkrise nicht mehr in der Lage sah, seine Hälfte der Kosten zu tragen.
„Wir werden immer noch regelmäßig auf die Sendung angesprochen“, erzählt Münch. Sogar mehr als auf aktuelle Projekte, muss er zugeben. Als er von knapp zwei Jahren Schnurer ansprach, ob sie nicht auf eigene Faust eine ähnliche Sendung produzieren wollen, lief er „offene Türen ein“. Das Konzept stand schnell: Sie wollen digitale Dinge für analoge Menschen verständlich erklären.
Gesagt, getan. Ein Name war schnell gefunden. Die Sendung heißt nun „Technik-Ranch“. Die beiden erklären je Folge eine Thematik, etwa welche Alternativen zum Kurznachrichtendienst „WhatsApp“, welche Vorteil bringen. Das Ganze läuft auf „Youtube“, da Münch und Schnurer momentan keinen Sender haben, der sie unterstützt. Das bringt sowohl Vor- als auch Nachteile.
„Wenn ich manchen Menschen erkläre, die Sendung ist auf 'Youtube' zu sehen, schaue ich ab und zu in leere Augen“, berichtet Münch lachend. Schließlich ist es nicht die beste Plattform, um „analoge“ Mitmenschen zu erreichen. „Aber momentan geht es eben nicht anders.“ Positiv ist, dass man keine Rücksicht auf Quoten oder Anzeigenkunden nehmen muss. Auch welche Zielgruppen man letztendlich erreicht, ist zweitrangig – solange die Sendung überhaupt geschaut wird. „Ich glaube wir haben einen Männeranteil von 105 Prozent“, scherzt der Moderator.
Schon 22 Folgen haben die beiden produziert. Je vier Stück drehen sie beim monatlichen Treffen. Pro Woche wird eine Folge gezeigt. Schnurer ist in erster Linie für den Inhalt verantwortlich, Münch für die Umsetzung. So liegt etwa auch der Schnitt in seiner Hand. Ein Jahr lang wollen sie das Projekt so weiterlaufen lassen. Danach könnte „Technik-Ranch“ unter Umständen auch im TV laufen. Konkretes gibt es in dieser Sache aber noch nicht.