Schulausflug der Schillerschule

Mit 25 Bussen zu Martin Luther

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Schillerschule on tour: Zum 500. Jahrestag der Reformation begibt sich die Schule aus Sachsenhausen auf die Spuren Luthers - und reist mit kompletter Stärke zur Wartburg.

Nicole Nadine Seliger /

„Erbarme, die Hesse kommen“ – selten hat der Ausspruch der Rodgau Monotones so gut gepasst, wie am Tag vor dem Reformationstag. Mit ihrer kompletten Belegschaft ist die Schillerschule am 30. Oktober unterwegs Richtung Wartburg, das sind insgesamt 1142 Schüler und 81 Lehrer.

Vor einem Jahr haben sich die Lehrer bei einer Konferenz gefragt, was die Schule zum 500. Jahrestag der Reformation unternehme. „Gehen wir geschlossen ins Kino oder fahren wir irgendwo hin?“, seien die Alternativen gewesen, erzählt Detlev Drascher aus der Schulleitung. Schnell habe sich das Kollegium für die außergewöhnliche Fahrt entschieden, die vor allem eine logistische Herausforderung ist.

Mit 25 Bussen zur Wartburg
Insgesamt 25 Busse fahren am schulfreien Tag zur Wartburg. Früh aufstehen mussten die Schüler aber trotzdem. Um 6.15 Uhr startete der erste von insgesamt 25 Bussen nach Thüringen, um 7.45 Uhr der letzte. Ab dem Vormittag lernen die Schüler in kleinen Führungen den Ort kennen, an dem Luther im 16. Jahrhundert das Neue Testament ins Deutsche übersetzte und sich als Junker Jörg vor seinen Feinden versteckte.

"Arme Touristen"
Auf der Wartburg sei man von dem großen Ansturm der Frankfurter Schule zunächst überrascht gewesen. „Haben Sie noch Platz für eine Gruppe von Schülern am 30. Oktober?“, habe Drascher vorsichtig gefragt, um erst dann die gewaltige Anzahl der Schüler zu nennen. „Die mussten dann doch kurz schlucken, die bisher größte Besuchergruppe bestand gerade mal aus 760 Menschen“, erzählt er. „Aber die fanden es toll, dass wir das machen“, sagt Schulleiterin Claudia Wolff. Bis in den späten Nachmittag sind alle Führungen auf der Wartburg für die Schillerschule ausgebucht. Touristen, die spontan vorbeikommen, müssen sich auf Wartezeiten einstellen.

Luther in allen Facetten
„Wir wollten die Schüler zum Nachdenken anregen und haben unser Ziel jetzt schon erreicht“, freut sich Wolff. In einer Themenwoche haben sich die Schüler in der letzen Woche auf ihren Tagesausflug vorbereitet und dabei auch die kritischen Seiten von Martin Luther kennengelernt. „Wir wollen das Thema Reformation mit all ihren Auswirkungen betrachten und nicht einfach nur 500 Jahre Reformation feiern“, erzählt Wolff von der Intention der Fahrt.

Einen zweiten Programmpunkt durften die Schüler als Ergänzung wählen, etwa einen Besuch im Lutherhaus oder einer Kalligraphie-Werkstatt. „Das können 600 Schüler machen, dann war Eisenach auch ausgebucht“, erzählt Wolff und lacht. Die anderen 600 Schüler können deswegen das Kali- und Salzbergwerk im benachbarten Merkers ansehen, das extra für die Frankfurter am 30. Oktober öffnet. Überhaupt sind Drascher und Wolff sehr froh über die Unterstützung in Thüringen. „Die sind uns alle sehr entgegengekommen, auch das Busunternehmen, damit die Preise bezahlbar bleiben“, sagt Wolff. Je nach Angebot müssen die Schüler zwischen 26 und 40 Euro bezahlen, auch der schulische Förderverein unterstützt die Fahrt. Gegen halb neun am Abend werden die letzten Busse zurück in Frankfurt erwartet. „Dienstag ist, Luther sei Dank, frei, damit wir uns alle etwas erholen können“, sagt Wolff.


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