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Rapper Yassir

Demo für die Rückkehr

Am 28. April ab 10 Uhr wird an der Frankfurter Hauptwache eine Demo zugunsten des Rappers Yassir stattfinden. Er wurde im November 2009 in sein Heimatland Marokko abgeschoben.
Yassir Ezarzar ist ein Mann, der gerne Musik macht. Die Umstände, die ihn dazu brachten dies zu professionalisieren, kennt man, oder man kennt sie nicht. Yassir, in der Frankfurter Nordweststadt aufgewachsen und in Frankfurt geboren, fand sich im Jahr 2007 im Gefängnis wieder. Er verstieß gegen das Betäubungsmittelgesetz und wurde zu drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Schon während seiner Haftstrafe wurde ein Ausweisungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Sein Anwalt ging in Berufung und Yassir durfte bleiben. Nachdem er 2009 frühzeitig entlassen wurde, schien eigentlich alles zu klappen. Er hatte die Musik für sich entdeckt und wollte sich in der Szene etablieren. Doch verstieß er gegen seine Bewährungsauflagen, was das zweite Ausweisungsverfahren nach sich zog.

Der Anwalt war ein neuer Anwalt, der die Berufung nicht gewann. Die Ausländerbehörde Frankfurt schob Yassir Ezarzar am 30.11.2009 in Vollstreckung der Ausweisungsverfügung des Wetteraukreises nach Marokko ab. Seitdem lebt der Rapper dort, in einem Land, das er vorher nur in den Sommerferien bereiste. Er galt als Gefahr für die Allgemeinheit in Deutschland und sollte fortan ein marokkanisches Problem sein. Da Yassir die deutsche Staatsbürgerschaft als Jugendlicher ablehnte, ging das einfach. Er ist zwar Frankfurter, aber auf dem Papier Marokkaner. Seine Frau, eine Deutsche, die er 1993 heiratete und zwei (deutsche) Kinder konnten daran nichts ändern. Für Pro Asyl ist die Tatsache, dass Yassir eine Familie hat, der er entrissen wurde, nicht tragbar. „Man kann einen Mann, der hier sozialisiert wurde wegen einfachen Prognosen nicht ausweisen“, so die rechtspolitische Referentin Marei Pelzer. Die Gesetzteslage, von der viele andere auch betroffen sind, sei menschenrechtlich nicht konform. Dass viele von diesem Problem betroffen sind, erzählt auch Yassirs Bruder Mohamed. Um Yassir herum wird viel deutsch gesprochen. Es sind junge Marokkaner aus Deutschland, die gehen mussten, weil sie gegen die Regeln verstießen. Doch diese Jungs machen ihm das Leben in Marokko einfacher, sie helfen ich, sein Ding zu machen.

So brachte er am 7. April sein neues Album „Wenn der Schmerz spricht“ raus. In diesem Album verarbeitet er seine Vergangenheit, zeigt Reue, warnt die Kids. Er möchte mit seiner Biographie kein Vorbild sein, sondern ein Stopp-Schild. In der Frankfurter Szene hat Yassir schon viele Fans erreicht. Diese wollen morgen auf die Straße gehen und für ihn demonstrieren. Um 10 Uhr treffen sie sich an der Hauptwache. Für die Rückkehr eines verlorenen Frankfurter Sohnes und auch gegen ein Gesetz, das der Überdenkung bedarf.
 
Fotogalerie:
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27. April 2012, 16.50 Uhr
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