Feuerwerkskörper wurden auf Einsatzkräfte abgefeuert, Mülltonnen abgefackelt, es kam zu tätlichen Auseinandersetzungen. Die Polizei spricht dennoch von eine "silvestertypischen" Lage beim Jahreswechsel.
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In der Innenstadt versammelten sich mehrere tausend Menschen, um ausgelassen und friedlich in das Jahr 2018 zu starten. Im Sicherheitsbereich am Mainufer zählte die Polizei etwa 5000 Feiernde gezählt. Auch am Römerberg, an der Hauptwache sowie der Konstablerwache feierten jeweils mehrere tausend Personen - "zum Großteil friedlich und ohne polizeiliche Vorkommnisse", wie es heißt. Vereinzelt sei es zu "silvestertypischen Vorfällen" gekommen wie dem "nicht bestimmungsgemäßen Umgang von Feuerwerkskörpern" und in den Menschenmengen zu Taschen- und Trickdiebstählen.
Dies galt nicht nur für den Bereich der Innenstadt. Im gesamten Stadtgebiet kam es immer wieder zu kleineren Bränden von beispielsweise Mülltonnen. Auch körperliche Auseinandersetzungen unter den Feiernden blieben leider nicht gänzlich aus. Glücklicherweise wurde nach aktuellem Kenntnisstand niemand schwerer verletzt. Für die Feuerwehr war es die "einsatzreichste Nacht des Jahres" – 91 Brände, der Rettungsdienst rückte gut 170 Mal aus.
Wie bereits zuvor die Jahre, wurden leider erneut gezielt Rettungskräfte und Polizeibeamte mit Feuerwerksraketen beschossen – unter anderem in der Franz-Kafka-Straße, Franz-Werfel-Straße und an der Hauptwache. Die Beamten blieben unversehrt.
Auffällig sei gewesen, dass es insbesondere im Frankfurter Norden in den Stadtteilen Preungesheim und Ginnheim zu Mülltonnenbränden kam. Dort schoben Personen brennende Abfalltonnen auf die Straßen und gingen die Polizisten zum Teil tätlich an; so zum Beispiel in der Jaspertstraße, Franz-Kafka-Straße und Franz-Werfel-Straße. Sofort erhöhte die Polizei ihre Präsenz und nahm zwei mutmaßliche Täter (18 und 20 Jahre alt) wegen des Verdachts der Brandstiftung fest, was zu einem Rückgang dieser Taten führte.
Abgebrannte Mülltonne in Ginnheim. Foto: Bernd Kammerer
Doch nicht nur Mülltonnen standen in Brand. So kam es auch zu Wohnungs- und Fahrzeugbränden.
Insgesamt kam es während der Silvesternacht zu 31 Festnahmen und Ingewahrsamnahmen. Grund dafür waren unter anderem Vorfälle wegen des Verdachts des Diebstahls, der Körperverletzung, des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Waffengesetz und Sprengstoffgesetz sowie des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.
Strafanzeigen im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen wurden bisher keine erstattet. Die Erfahrung habe aber gezeigt, dass regelmäßig erst einige Tage nach der Silvesternacht Strafanzeige erstattet wird. Die Frankfurter Polizei bittet potentielle Geschädigte unbedingt zeitnah Strafanzeige zu erstatten, um Ermittlungserfolge nicht zu gefährden.