Heute reisen wir - frei nach dem Motto "Die Welt in einem Viertel" - in die Münchener Straße und lassen uns von Surminder Singh Marwaha, begleitet von Zimt- und Curry-Duft, im Indian Flair nach Bollywood entführen.
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In der Münchener Straße in Frankfurt lädt das Indian Flair zu einer Reise nach Asien ein. Seit 1985 betreibt Surminder Singh Marwaha sein Geschäft im Bahnhofsviertel. Das Sortiment wächst stetig, aber die Grundidee ist unverändert geblieben. „Als ich hierher kam hat so ein Laden noch gefehlt“, meint Marwaha. Einen authentischen Eindruck indischer Produkte soll das Geschäft vermitteln. Schon beim Betreten schlägt einem der Duft von Gewürzen entgegen. Curry, Zimt und Koriander stehen in den Regalen. Daneben finden sich indische Fertiggerichte – von Chicken Tikka Masala über verschiedene Currys bis zu Chutneys. Darunter lagern säckeweise Reissorten – etwa Basmati oder Duftreis.
Für eher spirituell veranlagte Kunden oder auch einfach Teeliebhaber bietet Indian Flair außerdem eine große Auswahl an Yogi Tees – für mehr Energie, Ausgeglichenheit oder Entspannung. Eine weitere indische Spezialität ist – wie Herr Marwaha erklärt – besonders bei den deutschen Kunden beliebt: die Mango. Ob frisches Obst, Saft, Lassi oder Chutney: die Frucht findet sich hier in jeder Form. Noch süßer wird es bei den indischen Naschereien – besonderer Beliebtheit erfreuen sich der weiße Nougat Halva oder das Sirupgebäck Gulab Jamun.
Wer jetzt denkt im Indian Flair finden sich nur Lebensmittel liegt aber falsch: Denn nicht zu übersehen ist das große Regal mit DVDs. Natürlich handelt es sich hier um Bollywoodfilme in Originalsprache. Außerdem ist seit einiger Zeit das Indian Beauty Flair an den Laden angeschlossen. Surminder Marwahas Mitarbeiterin Frau Poonam bietet hier klassische Behandlungen wie Waxing, Gesichtsreinigungen oder Massagen an. Dazu kommen aber auch typisch indische Henna Designs.
Trotz dieser eindeutigen Ausrichtung kommen aber nicht nur indische Kunden in das Geschäft von Herrn Marwaha. „Wir haben Kunden aus aller Welt“, erklärt der Inhaber. „Die gehören alle zum Viertel, wir sind Nachbarn und deshalb kaufen wir auch gegenseitig beieinander ein.“ Viele von ihnen sind Stammkunden, die die Entwicklung des Indian Flairs schon seit seiner Anfangszeit erleben. „Wir haben jetzt viel mehr Bioprodukte“, erklärt Herr Marwaha eine Sortimentsveränderung. „Dazu kommen in letzter Zeit auch vegane Produkte – natürlich alle mit einem Bezug zu Indien.“ Aber nicht nur das Sortiment des Indian Flairs hat sich verändert, auch das Bahnhofsviertel sei seit den 80ern ruhiger geworden. „Ich habe mich hier von Anfang an wohlgefühlt“, erinnert sich der Ladeninhaber. „Das Viertel ist sehr bunt, hier leben Menschen aus allen Nationen und wenn man offen ist, entsteht da schnell ein Austausch.“ Früher und heute habe Surminder Marwaha sich gut mit seinen Nachbarn verstanden – ob sie aus Deutschland, Kenia oder Afghanistan kamen. „Allerdings gab es hier früher noch mehr Junkies und soziale Probleme waren offener erkennbar“, gibt er zu bedenken. Jetzt sei das Bahnhofsviertel sauberer, keiner müsse sich abgeschreckt fühlen.
Um noch mehr Menschen davon zu überzeugen und mit der besonderen Gemeinschaft im Viertel in Kontakt zu bringen, baut Herr Marwaha auch auf Veranstaltungen wie das Bahnhofsviertelfest. „Man muss selbst ins Viertel kommen und die Stimmung erleben, um zu verstehen, was ich meine.“ Er selbst wird ein indisches Büffet anbieten – und damit sein Heimatland und seine Heimatstadt gleichermaßen präsentieren.