In einem überfüllten ICE nach Freiburg soll ein unbekannter Mann am Freitag die Ökolinx-Stadtverordnete Jutta Ditfurth mit einer Metallstange auf den Hinterkopf geschlagen haben. Jetzt sucht die Politikerin Zeugen der Tat.
Nicole Brevoord /
Jutta Ditfurth dürfte eine der bekanntesten Politikerinnen Frankfurts sein, nicht zuletzt auch wegen ihrer verbalen Schlagfertigkeit. Vielleicht wurde ihr die Bekanntheit nun auf schmerzhafte Weise zum Verhängnis. Wie die 66-Jährige diese Woche über soziale Medien wie Facebook und Twitter mitteilt, muss sie mit einer Gehirnerschütterung das Bett hüten. Der Grund dafür soll ein Angriff auf sie gewesen sein, der sich am Freitag in einem überfüllten ICE zugetragen haben soll.
„Auf der Reise nach Freiburg am Freitag, 23.3.2018 hat mir ein junger Mann mit einem Metallstock, den er dazu in beide Hände nahm, zweimal schnell und mit voller Wucht von hinten auf den Kopf geschlagen. Glücklicherweise gab es Zeug*innen und einen Rettungssanitäter im ICE. Es gab zuvor keinen Konflikt. Die Schläge kamen aus dem Nichts“, schreibt die Politikerin auf Facebook. Sie wisse nicht, ob der Angreifer sie erkannt habe, nur dass er jung war, etwa 1.70 Meter groß und hellhäutig gewesen sein soll, deutsch gesprochen habe und eine dunkelrote Pudelmütze aufhatte und einen Trolleykoffer in den Farben orange-schwarz bei sich getragen haben soll. „Ich hatte ihn vorher flüchtig gesehen und - wegen seines Metallstocks - für sehbehindert gehalten. Das war er definitiv nicht. Er zielte genau und die Zeug*innen waren der Meinung, das habe er nicht zum ersten Mal gemacht, weil es so schnell und geübt aussah. Schon der erste Schlag auf meinen Kopf hatte so laut geknallt, dass jemand den zweiten zu verhindern suchte. Aber der Schläger war schneller.“ Daraufhin sollen sich Umstehende bei dem Mann erkundigt haben, warum er das getan habe. „Vermutlich kam er aus Marburg“, schreibt Ditfurth dazu auf Facebook. „Sein Zug sei schon in Marburg 5 Minuten verspätet abgefahren und er könne mich nicht leiden. Er stieg in Mannheim aus oder um.“
Ditfurth gibt an, sie sei leider zu verwirrt gewesen, um auf die Polizei zu bestehen. Der Schaffner habe die Polizei nicht gerufen, wohl auch, weil der überfüllte ICE ohnehin schon Verspätung gehabt habe. Die Politikerin habe eine kalte Kompresse und einen Schwerbehindertensitzplatz zugewiesen bekommen, während der Schaffner den unbekannten Täter - laut Ditfurths Tweet - in die 1. Klasse gesetzt habe. Wie auch immer sie es geschafft hat: Ditfurth soll am Freitagabend noch wie geplant einen Vortrag im Stadttheater gehalten haben. Nun wurde bei ihr eine Gehirnerschütterung festgestellt. Wie Ditfurth auf Facebook schreibt, soll nun die Bundespolizei Ermittlungen aufgenommen haben. Indes fordert Ditfurth zwei Zeuginnen über Facebook und Twitter auf, sich zu melden, die beiden Frauen wollten wohl nach Heilbronn.
Ich suche die Zeug*innen, die am Fr 23.3. beobachtet haben, wie ein Mann mich mit Metallstange 2 x auf den Kopf schlug. Tatortort: ICE ab Frankfurt/M Hbf 14:50 Uhr auf der Strecke nach Mannheim. 2 Zeuginnen wollten nach #Heilbronn. Bitte melden: jutta.ditfurth@t-online.de