Heute vor 30 Jahren wurde der damalige Chef der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, in seinem Haus in Oberursel von der RAF erschossen.
Aus diesem Anlass fordert die Tochter des Opfers, Corinna Ponto, die ehemaligen Terroristen auf, sich zum Rechtstaat zu bekennen. In der Welt am Sonntag sagte sie: „Man könnte von Christian Klar etwas weniger PR-Netzwerk erwarten oder von den Tätern zum Beispiel mal ein 'Bekennerschreiben' zu diesem Rechtsstaat, dem sie lebenslange Unterstützung zu verdanken haben“. Sie selbst habe mittlerweile gelernt zu akzeptieren, dass die Täter eine zweite Chance bekämen. Allerdings haben die Angriffe auf Bundespräsident Köhler sehr betroffen gemacht, weil er ein Gnadengesuch Klars abgelehnt habe: „Es ist kein rächender Staat, der einen Mörder nach der Verbüßung der Mindeststrafe entlässt, sondern es ist ein um Gerechtigkeit bemühter Staat», sagte Ponto. Die ehemaligen Terroristen klärten die Taten freiwillig nicht auf und seien nicht aufrichtig. Damit verletzten sie die Opfer“.
Durch die anhaltende Diskussion über die Begnadigung oder Freilassung der Terroristen und die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus sei ihr der Mord an ihrem Vater bei weitem präsenter als vor 10 oder 20 Jahren, so Ponto.
Jürgen Ponto wurde am 30. Juli 1977 von der Roten-Armee-Fraktion erschossen. An der Tat beteiligt waren Christian Klar, Brigitte Mohnhaupt und Susanne Albrecht, die zur Familie Ponto ein enges Verhältnis hatte und Klar und Mohnhaupt in das Haus der Pontos brachte.