Der morgige Donnerstag steht ganz im Zeichen der Leibspeise der Frankfurterinnen und Frankfurter. Am Grüne Soße Tag sind zahlreiche Gastronomen, Firmen und Einrichtungen beteiligt. Außerdem will Frankfurt einen Gruppenweltrekord im Grüne-Soße-Essen aufstellen.
Julia Heßler /
Grüne Soße – oder zu Hessisch Grie Soß – ist das Kultgericht der Frankfurter und ein bestehendes Markenzeichen der Stadt. Am 6. Juni, dem Grüne Soße Tag, dreht sich alles um das Gericht aus sieben Kräutern. Unzähligen Gastronomiebetriebe in Frankfurt, Firmen, Schulen und Kitas servieren Grüne Soße – ob klassisch mit Ei und Kartoffel oder in neuen, kreativen Variationen. Dabei soll es nicht nur um das Gericht an sich gehen, sondern auch darum, die Frankfurterinnen und Frankfurter über ein kulinarisches, geselliges Erlebnis einander näher zu bringen und regionale Identität zu stiften.
Frankfurt isst Weltrekord
An diesem besonderen Tag möchte Frankfurt gemeinschaftlich einen Grüne-Soße-Weltrekord aufstellen. Allen Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher können sich beteiligen. 2017 gab es schon einen ersten Versuch für den Weltrekord im Grüne-Soße-Essen, damals hatte es nicht ganz gereicht. Dieses Mal soll es aber klappen. Dafür müssen auf Frankfurter Boden 231 775 Portionen Grüne Soße verspeist werden. Die hohe Zahl kommt nicht von ungefähr, der Rekordversuch wird vom Rekord-Institut für Deutschland (RID) überwacht: „Es gab in der Vergangenheit einen Essensrekord in einer anderen Stadt, bei dem haben 9 000 Menschen versammelt an einem Platz das gleiche gegessen. Die Anzahl wurde auf viele Plätze in Frankfurt hochgerechnet und dann wurde noch ein Faktor draufgelegt, was die Grüne Soße als Marke für die Stadt Frankfurt bedeutet“, erklärt die Veranstalterin Maja Wolff. Sie selbst sei zunächst erschrocken gewesen, als sie die Zahl zum ersten Mal vernommen habe. Mittlerweile halte sie einen Frankfurter Rekord aber durchaus für realistisch: „2017 haben wir bereits eine Zahl von über 100 000 Teilnehmenden erreicht – und die toppen wir jetzt. Der Vorteil im Vergleich zu damals ist, dass durch das irrsinnig hohe Medieninteresse jetzt natürlich jeder von der Aktion „Frankfurt ist Weltrekord“ Bescheid weiß und alle sagen: ‚Diesmal holen wir den Rekord‘.“ Für genug Gelegenheiten zum Grüne Soße-Essen sei gesorgt.
So funktioniert die Teilnahme
Wer am Grüne Soße Tag in einer der teilnehmenden Locations eine Portion Grüne Soße verzehrt, erhält einen individualisierten Code. Eine Portion muss nicht zwingend aus Grüner Soße mit Eiern und Kartoffeln bestehen. Auch eine Kugel Grüne-Soße-Eis, ein Döner mit Grüner Soße oder Backwaren mit Soßenfüllung zählen – es ist also für jeden Geschmack etwas zu finden. Den Code müssen Gäste online unter www.gruene-sosse-tag.de eingegeben, damit die Portion Grüne Soße für den Weltrekord gewertet wird. Auf der Homepage finden sich übrigens auch weitere Informationen zur Veranstaltung sowie eine Liste der teilnehmenden Gastronomiebetriebe. Jeder Code kostet einen Euro, von dem – nach Abzug der Logistikkosten – die Hälfte für einen guten Zweck gespendet wird. Für Kinder und soziale Einrichtungen ist die Teilnahme kostenfrei. Wer zuhause selbst kocht, kann seine private grüne Soße online per Codeeingabe registrieren. Der Gegenwert von einem Euro sei vom RID vorgegeben, so Wolff, und solle einer Manipulation des Rekords entgegenwirken.
Rekordverkündung am Römerberg und Events an verschiedenen Orten in der Stadt
Der Grüne Soße Tag wird in Frankfurt kaum zu übersehen sein: Auf dem Römerberg werden eine große Bühne und zahlreiche Verkaufsstände aufgebaut. Hier wird ein Unterhaltungsprogramm stattfinden und abends, um 22 Uhr, auch die Frage des Tages beantwortet: Wie viele Portionen Grüne Soße hat Frankfurt tatsächlich gegessen und hat es für den Weltrekord gereicht?
Weitere Events sind in ganz Frankfurt zu finden: Am südlichen Mainufer gibt es ein Green Dinner, bei dem passend zur grünen Soße auch der Dresscode „grün“ lautet. Mittags veranstaltet die Deutsche Börse mit der IHK auf dem Börsenplatz ein gemeinsames Grüne-Soße-Event. Am nördlichen Mainufer geht es sportlich zu, mit einem Stabhochsprung-Wettbewerb und Grüne-Soße-Ständen von Radfahrern und Marathonläufern.
Am Roßmarkt sind rund 20 internationale Gastronomiebetriebe zum „Grüne Soße der Kulturen“ geladen. Sie kombinieren die Grüne Soße mit eigenen, landestypischen Gerichten, vom griechischen „Gyros sossos“, über „Salsa verde“, bis hin zu „Sushi mit Soß“.