Ein Großaufgebot an Polizisten fuhr am Mittwoch zur Zentrale der Deutschen Bank. 25 Mitarbeiter werden verdächtigt, Steuern hinterzogen zu haben. Gegen fünf wurde Haftbefehl erlassen. Auch gegen Konzernchef Jürgen Fitschen wird angeblich ermittelt.
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Ein Meer aus Blau erstreckte sich am Mittwoch gegen Mittag vor der Zentrale der Deutschen Bank an der Taunusanlage. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, das Bundeskriminalamt, die Steuerfahndung und die Bundespolizei waren an der Aktion beteiligt. Rund 20 Mannschaftswagen fuhren vor. Die Beamten suchten Beweismaterial. Der Verdacht: 25 Mitarbeiter der Bank sollen im Zuge des Handels mit Emissionsrechten Steuern hinterzogen und Geld gewaschen haben. Gegen fünf Verdächtige ergingen Haftbefehle. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch gegen den Konzernchef Jürgen Fitschen sowie den Finanzvorstand Stefan Krause. Beide sollen – so berichtet der Spiegel – "eine fragliche Umsatzsteuererklärung aus dem Jahr 2009 unterzeichnet haben".
Der Großeinsatz war Teil einer bundesweiten Aktion. Unter Leitung der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft waren bundesweit 500 Beamte im Einsatz. Sie durchsuchten auch Büroräume und Wohnungen in Düsseldorf und Berlin.
Bereits bei einer Aktion 2010 waren rund 1000 Beamte im Einsatz, die gegen einen Ring von mehr als 150 Steuerhinterziehern ermittelte. Nun regte sich der Verdacht, dass damals von den Bankmitarbeitern Beweismaterial vorenthalten wurde.