Fall Jessica B.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Jugendamt-Mitarbeiter

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Im Sommer wurde Jessica B. ermordet – mutmaßlich von ihrem Ex-Freund. Trotz mehrfacher Bitte wollte das Jugendamt der jungen Mutter nicht helfen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung gegen zwei Mitarbeiter.

Christina Weber /

Ihre Bitte um Hilfe blieb erfolglos: Die junge Mutter Jessica B. wendete sich aus Angst vor ihrem Ex-Freund mehrfach an das Jugendamt und bat um Unterschlupf für sich und ihren wenige Monate alten Sohn. Die Mitarbeiter aber lehnten ab. Kurze Zeit später wurde die 22-Jährige ermordet. Ihre Leiche fand die Polizei auf einer Mülldeponie in Flörsheim-Wicker. Der ehemalige Lebensgefährte sitzt wegen dringendem Mordverdacht seit dem 15. Juni in Untersuchungshaft.

Die unterlassene Hilfeleistung des Jugendamts könnte nun rechtliche Folgen nach sich ziehen: Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter eingeleitet, bestätigte Sprecherin Nadja Niesen. Die Bild-Zeitung hatte darüber berichtet. Den Verdächtigten wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. „Die Ermittlungen dauern an. Es werden noch einige Wochen vergehen, bis fest steht, ob Anklage erhoben wird“, so Niesen. Ihr sei kein weiterer Fall bekannt, bei dem Mitarbeiter eines Jugendamts in einem solchen Fall angeklagt wurden.

Die Eltern der Ermordeten hatten darauf hingewirkt, dass in diese Richtung ermittelt wird, da das Jugendamt mehrfach informiert worden sei, dass Gefahr für Jessica Bs. Leben bestehe.


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