Das Eis für die Wintersaison ist aufgezogen, am Montagabend betraten die Löwen zum ersten Mal das Eis. Im Winter können wir uns auf ein vielseitiges Sportangebot in der Eissporthalle freuen.
Anna May/Miriam Mandryk /
Draußen ist es heiß in diesen Tagen. Das Thermometer, das die Temperatur des dunklen Betonbodens in der prallen Sonne vor der Eissporthalle misst, zeigt 48,8 Grad Celsius bei einer Lufttemperatur von circa 34 Grad. Die Luft flirrt. Wer die Eissporthalle betritt, den überkommt ein wohlig kühler Schauer, der erst einmal aufatmen lässt. Aber nur kurz, denn es riecht streng nach Putzmittel. Hier wird gebohnert und gewienert was das Zeug hält, denn in wenigen Stunden betreten die ersten Sportler nach einer langen Sommerpause das Eis und bis dahin müssen die Scheiben geputzt und die Soundanlage gewartet, alle Linien eingezeichnet und – natürlich – das Eis kalt genug sein.
Am Montag startete die Eissporthalle in die neue Saison. Bis zum 31. August jedoch ausschließlich für die Sportler, wie die Eishockeyspieler der Löwen, die sich hier auf den Aufstieg vorbereiten, ebenso wie für viele andere, die durchtrainiert in die Wettkämpfe der Wintersaison starten wollen – ob im Eisschnelllauf, beim Curling, im Eiskunstlauf oder Eisstockschießen. Erst am 1. September öffnet die Eissporthalle ihre Türen dann auch für die Freizeiteisläufer. Schon seit rund zwei Wochen sind die 15 Mitarbeiter der Eissporthalle damit beschäftigt, die Halle aus dem Sommerschlaf zu erwecken. Denn um die 7000 Steh- und Sitzplätze zu reinigen, 9200 Quadratmeter Eisfläche für Sport, Spiel und Spaß aufzubereiten und alle technischen Anlagen zu checken bis der Run auf das Eis beginnen kann, braucht es seine Zeit: Die Betonplatte unter dem Eis muss einen Tag lang heruntergekühlt werden, bis sie eine Temperatur von -6 Grad Celsius erreicht hat. Feldmarkierungen und Werbung, die später auf dem Eis zu sehen sein sollen, werden auf der Betonplatte vorgezeichnet und wenn eine Eisschicht von zwei Zentimetern erreicht ist, wird alles noch einmal nachgezeichnet. Damit sich eine gleichmäßige Eisschicht ohne Lufteinschlüsse bildet, wird die eisig kalte Betonplatte mit fein zerstäubtem Wasser besprüht, Tag für Tag, zwei Wochen lang. „Die Hockeyspieler brauchen hartes, möglichst dünnes Eis. Für Eiskunstlauf und Amateursport darf es gerne ein Zentimeter mehr und auch etwas weicher sein“, erklärt Dieter Henning, Leiter der Eissporthalle.
Es sei schon eine logistische Herausforderung, Profisport und Amateureisläufer unter einen Hut zu bringen, so Henning weiter, denn fast jede Sportart benötige eine etwas andere Eisbeschaffenheit. Sobald dann der Publikumsverkehr startet, wird zehn Mal täglich das Eis um wenige Millimeter abgefräst und mit 50 Grad warmem Wasser überspült, um die Rillen im Eis auszubessern und die Eisfläche zu reinigen.
Die Bauweise des Stadions wirkt wie eine Kälteglocke und begünstigt, dass die Außentemperaturen wenig Einfluss auf das neue Eis haben. Auf der 40 Meter langen Außenbahn ist das anders. Sie wird im November eröffnet und gerne für Eisschnelllauf genutzt. „Wenn es dann regnet, ist der gute Zustand der Bahn schnell gefährdet“, sagt Henning.
Jedes Jahr strömen von Anfang September bis Ende März bis zu eine halbe Million Menschen in die Eissporthalle – etwa 280.000 Besucher kommen jährlich, um sich mit Eislaufen die Zeit zu vertreiben. Einige davon sogar aus bis zu 200 Kilometern Entfernung. Weitere 220.000 sind jährlich dabei, wenn die Löwen trainieren oder um den Sieg kämpfen, um bei Curling, Eiskunstlauf oder Eisstockschießen dabei zu sein oder eine der vielen eisfreien Veranstaltungen zu besuchen. „Die echten Eislauffreunde kommen schon Anfang September“, sagt Henning. Es handelt sich dann aber eher um Stammpublikum. Die Laufkundschaft kommt erst, wenn es auch draußen Winter geworden ist.
In den Ferien kommen die jungen Leute, wenn sie nicht gerade zuvor hierher einen Schulausflug unternommen haben. Seit Anfang dieser Woche können alle Eishockeybegeisterten den Löwen von dienstags bis donnerstags von 11.30 bis 13.00 Uhr beim Training zusehen. Am Samstag, 1. September, öffnet die Eissporthalle dann für alle Eislauffans die Türen. Die Saison wird lang, die Löwen versuchen sich am Aufstieg, Eiscurling-Spieler nutzen die kleine Halle. Schnellläufer sowie Animateure können sich auf der Außenbahn austoben. Im Februar läuft die Saison langsam aus, bis das große Oster-Tunier das letzte Highlight bildet.