Der Popstar klebt uns eine (Tapete)

Nena ist völlig von der Rolle

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Wenn Nena mal Freizeit, hat mutiert sie schon mal zur Couchpotatoe oder sie entwirft Tapeten. Dabei favorisiert sie einen wilden Zebralook und keine 99 Luftballons. Wir sprachen mit ihr auf der Heimtextil.

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Gut gelaunt und wie aus einem Jungbrunnen geklettert tritt Sängerin Nena mit ihren doch schon 55 Jahren bei der Heimtextil-Messe auf. Dort, wo die neuen Wohntrends gezeigt werden, präsentiert die Ikone der 80er ihre Marburg-Tapetenkollektion. 61 verschiedene Dessins hat sie entworfen, die zeigen, dass der deutsche Popstar es gerne wild mag. Das sieht man etwa an der schwarz-weißen Zebratapete mit pinker Schattierung – das knallt! Grafische Wimmelmuster und knallige Farben dominieren ihre Entwürfe. „Straight aus der Vergangenheit mitten ins Jetzt“, sagt die gelernte Goldschmiedin zu den Mustern, die entfernt an Retromotive erinnern und angeblich ihrem Lebensgefühl entsprechen.

„Mein Lebensgefühl ist beweglich, unruhig und verwurzelt. Und das findet sich in diesen Sachen wieder. Ich bin ja nicht so ein Retrotyp. Ich mag das nicht, wenn man auf ne Hippieparty eingeladen ist und man sich verkleidet, sich aber nicht mit dem Thema verbunden fühlt.“ Ihr Einrichtungstrend sei auf jeden Fall durchlässig. „Inzwischen habe ich drei Enkel. Ich selber liebe es, wenn man in einer Wohnung oder einem Haus atmen kann und nicht überall aneckt. Meine Enkel rasen im kreis durch alle Zimmer und haben Platz. Ich stell mir nicht alles voll. Ich habe keinen bestimmten Stil, vielleicht einfach nur meinen eigenen.“ Ihre eigene Tapetenkollektion hängt bei ihr jedenfalls noch nicht an der Wand. „Aber das kommt noch“, verspricht sie. „Wenn ich ein paar freie Tage hab, werde ich mir einen Tapeziertisch kaufen und auf jeden Fall selbst tapezieren. Ich liebe es. Das habe ich früher schon gemacht. Schlimmerweise habe ich auch mal Raufaser geklebt. Oh mein Gott, so eine Phase hatte ich auch. Ich werde mir auf jeden Fall ein Motiv [Zebra] an die Wand hängen oder ein ganz neues Muster kreieren.“ Wahrscheinlich werde sie nicht eine ganze Wand verkleiden, eher nur einen Streifen und das vermutlich in ihrem Musikzimmer.

Doch so richtig können wir Nena gar nicht mit Tapeten in Verbindung bringen, darum fragen wir nach, ob sie denn überhaupt häuslich ist. „Ich bin gerne weg und gern zuhause. Wenn ich daheim bin, verlasse ich das Haus nur um meinen täglichen Lauf mit meinen Hunden zu machen.“ Aha.

„Ich genieße jeden Moment“, sagt die 55-Jährige, gefragt nach den Plänen für 2016, auf die sie sich am meisten freut. Einerseits wird sie bei der Fernsehsendung „Sing meinen Song“ dabei sein und andererseits auch auf einem Kreuzfahrtschiff Konzerte geben. „Wenn ich mir überlege, auf was ich mich am meisten freue, verschwende ich meine Lebenszeit“, sagt Nena, die manchmal reichlich spirituell daher kommt.

Auf die Frage, ob sie den kürzlich und für die Öffentlichkeit plötzlich verstorbenen Sänger David Bowie je kennengelernt hat und was sie zu dessen Tod sagt, antwortet sie: „Wenn ich energetisch antworte, ist er mir super vertraut. Ich hab ihn nie persönlich getroffen. Aber das muss ich auch nicht, ich vermisse das nicht. David Bowie ist und bleibt für mich ein Mensch, der mich unglaublich inspiriert hat. Und ich finde sein Weitergehen so schön, weil er hinterlässt eine ganz leichte, tolle Energie, die mich inspiriert und auch andere Menschen inspiriert, das Leben als eine Art Vorbereitung auf den Tod - ohne Angst - zu sehen. Ich fühle für mich, dass er kein Angstgefühl hinterlässt.“


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