Blick zum Sternenhimmel

Der Mond mit dem roten Gesicht

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Heute Abend blicken Astronomen in den Sternenhimmel und verfolgen das recht seltene Spektakel der Mondfinsternis. Dabei soll sich der Mond rötlich verfärben. Wir verraten, was es mit dem „Blutmond“ auf sich hat.

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Laien mögen sich denken, dass eine absolute Mondfinsternis bedeutet, dass heute Abend am Himmel kein Mond sichtbar ist. Hobbyastronomen hingegen bereiten schon einmal ihre Teleskope vor, denn heute Abend erhoffen sie sich einen Blick auf den sogenannten „Blutmond“. „Ein bisschen Licht fällt schon noch auf den Mond, so dass er rötlich erscheint“, erklärt Professor René Reifarth, Experte für Astrophysik an der Uni Frankfurt. „Heute Abend muss man sich Sonne, Erde und Mond in einer geraden Linie vorstellen. Dabei taucht der Vollmond in den Schatten ein, der durch die von der Sonne angestrahlte Erde entsteht. Das passiert relativ selten. Bei einer Sonnenfinsternis hingegen stünde der Mond zwischen der Sonne und der Erde.“
Was die Beobachter zu sehen erhoffen, ist ein bräunlicher oder in verschiedenen Rottönen leuchtender Vollmond. Das Astrospektakel heute Abend soll die längste Mondfinsternis seit mehr als zehn Jahren sein. Unter idealen Bedingungen könnte der Blutmond 100 Minuten lang zu sehen sein. Allerdings müssen wir in Frankfurt Abstriche machen. Der Prozess der Verdunkelung ist nicht ganz zu sehen, da es zu lange hell ist. Erst gegen 21.30 Uhr werden wir am südöstlichen Horizont einen Vollmond sehen, der dann bereits verfinstert ist. Er wird zunächst, selbst bei perfekten Beobachtungsbedingungen, nicht leicht aufzufinden sein, heißt es bei der Sternwarte. Diese gastiert heute Abend von 21 bis 23 Uhr im Gymnasium Riedberg, in der Konrad-Zuse-Straße, und lädt Interessenten ein, sich kostenlos und ohne vorherige Anmeldung vor Ort ein Bild vom Mond zu machen. Gegen 22:12 Uhr wird die Mitte der totalen Finsternis erreicht sein, das Ende des Mondphänomens wird für 23:03 Uhr erwartet. Dass der Blutmond erotisierend wirken oder in anderer Weise den Menschen beeinflussen soll, hält René Reifarth für reine Spekulation: „Dazu gibt es keinerlei Erkenntnisse aus Wissenschaft.“
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter bei der Mondbeobachtung mitmacht. Der Südosten ist laut dem Deutschen Wetterdienst die angesagte Himmelsrichtung. „Nicht nur als die Richtung, in die man blicken muss, um den Mond zu sehen. Es kommt hinzu, dass die astronomischen Bedingungen für das Betrachten der Mondfinsternis im Südosten Deutschlands am besten sind. Je weiter östlich man sich befindet, desto früher wird es dunkel. Und je weiter südlich man sich befindet, desto höher steigt der Mond über den Horizont“, so Diplom-Metereologe Martin Jonas. Wolken könnten die Sicht jedoch erschweren. Wolkenlücken findet man laut dem Deutschen Wetterdienst am ehesten östlich der Elbe, im Süden und in Teilen der Mitte Deutschlands.
Eine komplette Mondfinsternis werden wir übrigens erste 2015 wieder in Deutschland beobachten können.


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