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Wer schreibt denn da in Bergen-Enkheim?

Thomas Melle wird neuer Stadtschreiber

Ein Jahr lang darf der Schriftsteller Thomas Melle im Stadtschreiberhaus in Bergen wohnen und erhält auch ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro. Er tritt damit die Nachfolge von Sherko Fatah an.
Thomas Melle ist neuer Stadtschreiber von Bergen-Enkheim. In der Begründung der Jury für die Wahl des neuen Stadtschreibers von Bergen-Enkheim heißt es dazu: „Der Stadtschreiber von Bergen-Enkheim 2017/2018 heißt Thomas Melle. Thomas Melle, 1975 geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Er ist Autor vielgespielter Theaterstücke und übersetzt unter anderem William T. Vollmann aus dem Amerikanischen. Seine Bücher standen mehrfach auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, zuletzt das 2016 erschienene ,Die Welt im Rücken‘. In diesem Roman wird mit großer Kunstfertigkeit und angemessen distanziert eine nicht kontrollierbare seelische Störung beschrieben. Entgegen den Erwartungen erzählt er weder plakativ noch larmoyant oder kokettierend von der Zerbrechlichkeit des Daseins, von flüchtigem Glück, manischer Euphorie und darauf folgenden Episoden sich auftürmenden Unglücks.“

Als 44. Amtsinhaber wird Thomas Melle für ein Jahr im Stadtschreiberhaus in Bergen wohnen und arbeiten können. Außer dem Wohnrecht erhält er ein Preisgeld von 20.000 Euro. Er tritt die Nachfolge von Sherko Fatah an.

Namhafte Amtsinhaber waren nach Wolfgang Koeppen unter anderem Peter Härtling, Jurek Becker, Günter Kunert, Ulla Hahn, Eva Demski, Katja Lange-Müller, Robert Gernhardt, Herta Müller, Arnold Stadler, Katharina Hacker, Friedrich Christian Delius und Marcel Beyer.

Der Stadtschreiberjury gehören Fachjuroren und Bürgerjuroren an. Aktuelle Fachjuroren sind Peter Weber, Uwe Wittstock und der amtierende Stadtschreiber. Bis zu seinem Tode gehörte auch Peter Härtling der Jury an. In Bergen-Enkheim wurde vor über 40 Jahren das symbolische Amt Stadtschreiber erfunden, das Schule gemacht hat und von zahlreichen anderen Städten in Deutschland aufgegriffen wurde.

Der Literaturpreis wird am Freitag, 1. September, um 19 Uhr, im Festzelt auf dem Berger Marktplatz verliehen. Sherko Fatah hält eine Abschiedsrede und übergibt symbolisch den Schlüssel für das Stadtschreiberhaus an seinen Nachfolger, der sich mit einer Antrittsrede dem Publikum vorstellt.

Als Festredner konnte der Psychologe und Islamismus-Experte Ahmad Mansour gewonnen werden. Er wurde 1976 in Kfar-Saba in Israel geboren. Seit 2004 lebt er in Berlin und ist seit Jahren aktiv in der Präventionsarbeit mit Jugendlichen, unter anderem bei Hayat, einer Beratungsstelle für Deradikalisierung. 2014 wurde Mansour mit dem Moses-Mendelssohn-Preis ausgezeichnet. Sein Buch „Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen den Extremismus umdenken müssen“ erschien 2015 im S. Fischer Verlag.

Veranstalter des Stadtschreiberfestes sind die Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim mbH und der Ortsbeirat Bergen-Enkheim.
 
Fotogalerie:
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18. Juli 2017, 17.07 Uhr
kus
 
 
 
 
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