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Wehrmutstropfen
Bagger biss Suhrkamp
Vier Jahrzehnte Literaturgeschichte fielen am Donnerstag einem Abriss-Bagger zum Opfer. Das Suhrkamp-Gebäude in der Lindenstraße wird platt gemacht - für teure Luxuswohnungen im Westend.
1969 zog der Suhrkamp-Verlag in das Gebäude in der Lindenstraße 29-35 im Frankfurter Westend ein. Im Dezember 2009 wurden die sieben Sachen gepackt und weg war der Verlag. Nach Berlin zog es ihn, so wie es die Verleger-Witwe Ulla Unseld-Berkewicz wollte. Und jetzt ist auch das Suhrkamp-Haus Geschichte. Am Donnerstag rollte der Abriss-Bagger an, biss sich Stück für Stück in das Gebäude. Staub wirbelte in die Luft. Wände wurden eingerissen. Schriftsteller Andreas Maier schaut traurig zu. „Zehn Jahre meines Lebens werden hier gerade platt gemacht“, sagt er. „Das ist fast wie auf einer Beerdigung. Es ist traurig. Aber manchmal müssen alte Zöpfe eben abgeschnitten werden.“
Joachim Unseld, Sohn des legendären Verlegers, möchte zu alldem lieber nicht viel sagen. Außer vielleicht, dass er am 3. September 1973 zum ersten Mal dieses Gebäude betreten hat und dass es eben normal sei, ein leerstehendes, ungenutztes Haus verschwinden zu lassen, um ein neues zu errichten. Und so werde es auch geschehen. Das Verlagshaus macht Platz für exklusive Wohnungen. „Unter den Linden“ heißt das Projekt. Investiert hat Bauherr Erkin Köksal. Und angeblich seien bereits rund 60 Prozent der neuen Wohnungen vermarktet worden – obwohl in der Lindenstraße 29-35 nun mal noch nichts auf den späteren Luxus hinweist.
>> Mehr über das Suhrkamp-Gebäude lesen Sie von Schriftsteller Andreas Maier ab Dienstag, 10.5., im druckfrischen JOURNAL FRANKFURT (Ausgabe 11/11).
Joachim Unseld, Sohn des legendären Verlegers, möchte zu alldem lieber nicht viel sagen. Außer vielleicht, dass er am 3. September 1973 zum ersten Mal dieses Gebäude betreten hat und dass es eben normal sei, ein leerstehendes, ungenutztes Haus verschwinden zu lassen, um ein neues zu errichten. Und so werde es auch geschehen. Das Verlagshaus macht Platz für exklusive Wohnungen. „Unter den Linden“ heißt das Projekt. Investiert hat Bauherr Erkin Köksal. Und angeblich seien bereits rund 60 Prozent der neuen Wohnungen vermarktet worden – obwohl in der Lindenstraße 29-35 nun mal noch nichts auf den späteren Luxus hinweist.
>> Mehr über das Suhrkamp-Gebäude lesen Sie von Schriftsteller Andreas Maier ab Dienstag, 10.5., im druckfrischen JOURNAL FRANKFURT (Ausgabe 11/11).
6. Mai 2011, 11.41 Uhr
jlo
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