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Was kommt da auf uns zu?
Buchmesse vom anderen Ende der Welt
Am Dienstagabend wird die Frankfurter Buchmesse eröffnet. Das Gastland heißt in diesem Jahr Neuseeland. Was können wir in den tollen Tagen bis Sonntag erwarten? Hier steht's.
Es geht wieder los. Die Stadt voller Existenzialisten, Verlagsmanager, Lektoren und Buchhändler aus aller Herren Länder. Das gibt schon mal ein gutes Grundgefühl. Und dann ist da Neuseeland, ein Gastland, das sich mit unter dem Motto "He moemoēa he ohorere" präsentiert - während ihr schlaft. Es darf aber als sicher gelten, dass in Frankfurt noch gefeiert wird, während in Neuseeland das Abendessen vorbereitet wird. Dass das diesjährige Gastland etwas anders ist, zeigte sich schon darin, dass bei der Präsentation des Rahmenprogramms neuseeländische Weisen angestimmt wurden. Wie schön!
Die Buchmesse öffnet von Mittwoch bis Freitag für Fachbesucher ihre Tore, am kommenden Wochenende ist dann jeder willkommen - was erfahrungsgemäß für ordentliches Gedränge zwischen den Ständen sorgt. Hauptthema der Messe ist, wie schon seit Jahren, wieder das eBook, das nicht jedem Verleger schmeckt, dass aber immer mehr Freunde unter dem lesenden Volk findet (wie sonst sollte man die Gesamtwerke von Goethe oder Jonathan Franzen oder von Buchpreisgewinnerin Ursula Krechel auch mit in den Urlaub nehmen?).
Einleitend verlor Gottfried Honnefelder,Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, einmal mehr einige Worte zum Wandel der Buchbranche. Was kleine Unternehmen tun können, um sich für den weiteren Wandel in der Buchbranche zu wappnen?
"Einfallskraft", so Honnefelder. "Ich glaube dass Buchhändler diese Gabe haben sollten. Und es gibt eine Menge neuer Wege, die man beschreiten kann, oder die bereits beschritten werden und es gibt viele weitere, vielversprechende Ideen in diesem Bereich. Es gibt plötzlich wieder intelligente Neueröffnungen mit Grips und Potenziel. Es bildet sich ein stabiler buchhändlerischer Kern". Weitergehend fordert Honnefelder eine Veränderung der politischen Rahmenbedingungen, da die Buchpreisbindung alleine nicht mehr ausreiche. "Der Vertrieb von Kultur kommt ohne einen politischen Rahmen nicht aus. Der Buchhandel ist ein sehr abhängiges Prinzip - abhängig von all jenen Bedingungen, wo der Buchhandel nicht selbst tätig werden kann. Das sind einerseits die Autoren, andererseits ist es die Politik", sagte Honnefelder.
Während die Fachbesucher über die Messe huschen und der ein oder anderen Berühmtheit bei der Vorstellung des neuen Werks lauschen, finden in der Stadt selbst schon etliche Veranstaltungen statt. Empfehlen können wir zum Beispiel die Ausstellung über Burgel Zeeh, die einst das Büro des Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld leitete. Ob Uwe Johnson oder Thomas Bernhard, ob Wolfgang Koeppen oder Max Frisch – für mehr als eine Generation von Autoren führte kein Weg an Frau Zeeh vorbei. Sie wechselte 1967 von Luchterhand zu Suhrkamp. Für die zeitgenössischen Autoren und Kollegen in der Verlagsbranche wurde sie zur Institution. Pretiosen aus ihrem persönlichen Nachlass erzählen ein Stück gelebter Literaturgeschichte - die Ausstellung über die 2009 verstorbene Dame wird am Dienstagabend eröffnet. Zur gleichen Zeit sitzen unter anderem Jenny Erpenbeck und Bodo Kirchhoff auf dem Blauen Sofa im Schauspiel Frankfurt. Die Buchpreisgewinnerin Ursula Krechel wird auch da sein - und gleichsam das Rahmenprogramm der Stadt unter dem Titel "OpenBooks" eröffnen. An insgesamt sechs Veranstaltungsorten bietet Open Books fünf Tage lang Lesungen im Stundentakt. Das komplette Programm finden Sie unter www.openbooks-frankfurt.de. Ebenfalls um 20 Uhr beginnt die Frankfurter Satirezeitschrift Titanic mit ihrer Veranstaltung "No! Zealand" im Zoom - unter anderem mit Oliver Maria Schmitt, Hans Zippert, Leo Fischer, Martin Sonneborn und den üblichen Beleidigungen.
>> Frankfurter Buchmesse 2012
10.– 14.10., Ehrengast: Neuseeland, Aussteller: ca. 7500 aus 110 Ländern auf 172 000 Quadratmetern, Fachbesuchertage:
10.–12.10., 9–18.30 Uhr;
Publikumstage: 13.10., 9–18.30 Uhr; 14.10., 9–17.30 Uhr,
Eintritt: Fachbesucher-Tageskarte: 44,–, Privatbesucher-
Tageskarte: 16,–, ermäßigt 10,–, Wochenendticket: 22,–
www.buchmesse.de
Eine Auswahl der besten Veranstaltungen finden Sie im aktuellen Journal Frankfurt. In unserem eMag Journal – Der Tag finden Sie täglich eine Übersicht über die literarische Abendgestaltung.
Die Buchmesse öffnet von Mittwoch bis Freitag für Fachbesucher ihre Tore, am kommenden Wochenende ist dann jeder willkommen - was erfahrungsgemäß für ordentliches Gedränge zwischen den Ständen sorgt. Hauptthema der Messe ist, wie schon seit Jahren, wieder das eBook, das nicht jedem Verleger schmeckt, dass aber immer mehr Freunde unter dem lesenden Volk findet (wie sonst sollte man die Gesamtwerke von Goethe oder Jonathan Franzen oder von Buchpreisgewinnerin Ursula Krechel auch mit in den Urlaub nehmen?).
Einleitend verlor Gottfried Honnefelder,Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, einmal mehr einige Worte zum Wandel der Buchbranche. Was kleine Unternehmen tun können, um sich für den weiteren Wandel in der Buchbranche zu wappnen?
"Einfallskraft", so Honnefelder. "Ich glaube dass Buchhändler diese Gabe haben sollten. Und es gibt eine Menge neuer Wege, die man beschreiten kann, oder die bereits beschritten werden und es gibt viele weitere, vielversprechende Ideen in diesem Bereich. Es gibt plötzlich wieder intelligente Neueröffnungen mit Grips und Potenziel. Es bildet sich ein stabiler buchhändlerischer Kern". Weitergehend fordert Honnefelder eine Veränderung der politischen Rahmenbedingungen, da die Buchpreisbindung alleine nicht mehr ausreiche. "Der Vertrieb von Kultur kommt ohne einen politischen Rahmen nicht aus. Der Buchhandel ist ein sehr abhängiges Prinzip - abhängig von all jenen Bedingungen, wo der Buchhandel nicht selbst tätig werden kann. Das sind einerseits die Autoren, andererseits ist es die Politik", sagte Honnefelder.
Während die Fachbesucher über die Messe huschen und der ein oder anderen Berühmtheit bei der Vorstellung des neuen Werks lauschen, finden in der Stadt selbst schon etliche Veranstaltungen statt. Empfehlen können wir zum Beispiel die Ausstellung über Burgel Zeeh, die einst das Büro des Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld leitete. Ob Uwe Johnson oder Thomas Bernhard, ob Wolfgang Koeppen oder Max Frisch – für mehr als eine Generation von Autoren führte kein Weg an Frau Zeeh vorbei. Sie wechselte 1967 von Luchterhand zu Suhrkamp. Für die zeitgenössischen Autoren und Kollegen in der Verlagsbranche wurde sie zur Institution. Pretiosen aus ihrem persönlichen Nachlass erzählen ein Stück gelebter Literaturgeschichte - die Ausstellung über die 2009 verstorbene Dame wird am Dienstagabend eröffnet. Zur gleichen Zeit sitzen unter anderem Jenny Erpenbeck und Bodo Kirchhoff auf dem Blauen Sofa im Schauspiel Frankfurt. Die Buchpreisgewinnerin Ursula Krechel wird auch da sein - und gleichsam das Rahmenprogramm der Stadt unter dem Titel "OpenBooks" eröffnen. An insgesamt sechs Veranstaltungsorten bietet Open Books fünf Tage lang Lesungen im Stundentakt. Das komplette Programm finden Sie unter www.openbooks-frankfurt.de. Ebenfalls um 20 Uhr beginnt die Frankfurter Satirezeitschrift Titanic mit ihrer Veranstaltung "No! Zealand" im Zoom - unter anderem mit Oliver Maria Schmitt, Hans Zippert, Leo Fischer, Martin Sonneborn und den üblichen Beleidigungen.
>> Frankfurter Buchmesse 2012
10.– 14.10., Ehrengast: Neuseeland, Aussteller: ca. 7500 aus 110 Ländern auf 172 000 Quadratmetern, Fachbesuchertage:
10.–12.10., 9–18.30 Uhr;
Publikumstage: 13.10., 9–18.30 Uhr; 14.10., 9–17.30 Uhr,
Eintritt: Fachbesucher-Tageskarte: 44,–, Privatbesucher-
Tageskarte: 16,–, ermäßigt 10,–, Wochenendticket: 22,–
www.buchmesse.de
Eine Auswahl der besten Veranstaltungen finden Sie im aktuellen Journal Frankfurt. In unserem eMag Journal – Der Tag finden Sie täglich eine Übersicht über die literarische Abendgestaltung.
Web: www.buchmesse.de/de/
9. Oktober 2012, 11.50 Uhr
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