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Foto: Christian Riethmüller & Matthias Westerweller © Detlef Kinsler
Foto: Christian Riethmüller & Matthias Westerweller © Detlef Kinsler

Von klassischem bis Neo-Soul

S.O.U.L. beim Vintage Soundsystem in Frankfurt

Beim „Vintage Soundsystem“ sind diesmal Musikredakteur Christian Riethmüller und Veranstalter Matthias Westerweller alias DJ Weller zum Thema „S.O.U.L.“ am 14. März beim Pastel in Frankfurt zu Gast.
JOURNAL FRANKFURT: Was macht für euch den Reiz des Formats „Vintage Soundsystem" aus?
Christian Riethmüller: Reizvoll ist das Zusammenkommen von denen, die wirklich an den vielen Verästelungen der populären Musik interessiert sind und die Gewissheit, nicht ohne Aha-Erlebnis die Veranstaltungen zu verlassen. Dafür sorgen nicht nur die Referenten, sondern oft auch die klugen Fragen und Einwürfe aus dem Publikum. Und so gibt es immer etwas zu lernen.

Matthias Westerweller: Das was Christian sagt plus: Es gibt immer was leckeres zu essen!

Wie wollt ihr euch dem Phänomen Soul annähern? Vertritt einer von euch die klassische Variante und der andere den Neo-/Nu-Soul?
Riethmüller: Die Entwicklung chronologisch von den Fünfzigern bis heute aufzuzeigen ist wahrscheinlich am verständlichsten für das Publikum, nicht zuletzt, weil es im Verlauf der Soul-Geschichte nicht nur teils kuriose Abzweige in andere Genres, sondern häufig Verweise und Bezüge auf früher gibt. Das gilt nicht nur für den Retro-Soul, sondern auch für den Neo-/Nu-Soul, der sich ja nicht zuletzt Samples „klassischer" Aufnahmen bedient.

Westerweller: Wir wandern gemeinsam chronologisch durch die verschiedenen Jahrzehnte mit jeweiligen Musikbeispielen.

Junge Künstler machen Pop oder Urban und nennen es Nu-Soul

Soul in Deutschland respektive deutschsprachiger Soul – gibt es den wirklich?
Riethmüller: Soul in Deutschland gibt es auf jeden Fall, wenngleich das Label für meinen Geschmack mittlerweile viel zu vielen jungen Künstlern angeheftet wird. Die modulieren vielleicht ihre Stimmen in Richtung Nu-Soul, bieten aber meist Pop oder Urban, wenn die Stile munter durcheinander gemischt werden. Doch es gab und gibt auch hierzulande viele Musiker, die sich zumindes zeitweise am klassischen Soul orientierten oder orientieren, von Edo Zanki über Wolf Maahn und Stefan Gwildis bis zu Max Mutzke und Joy Denalene.

Interessant finde ich auch, dass so unterschiedliche Produzenten/Komponisten wie Frank Fahrian oder Michael Kunze vor Disco sich am Soul versuchten und etliche Musiker aus der Rhein-Main-Region, die später komplett andere Musik machten, einst mit dem Nachspielen von Soul-Songs in irgendwelchen Kapellen ihr Geld verdienten. Dazu konnte man nämlich tanzen.

Westerweller: Ich würde sagen, es gibt Versuche … Allerdings wenig gute … Oder überhaupt gute? Hmm … Bin gespannt, welche Beispiele Christian da vorstellen wird …

Frankfurt: Soul wird beim Vintage Soundsystem großgeschrieben

Was macht Soul für euch so besonders?
Riethmüller: Soul in den meisten seiner vielen Ausprägungen lebt für mich vor allem von der Emotionalität und der Intensität des Gesangs, dem Eindruck, dass es um so viel mehr geht als die manchmal nur dürren Zeilen des Texts mitzuteilen vermögen. Ein guter Soul-Song transportiert das Drama, aber auch die Komödie des Lebens, weil er dein Innerstes packt und dich zugleich mit den Füßen und dem Hintern wackeln lässt.

Westerweller: Für mich entscheidend sind die Stimmen der diversen Soul-Sänger:innen: Was transportieren die, wie klingen die?

Was will uns die Schreibweise S.O.U.L. sagen? Steckt da eine Botschaft dahinter?
Riethmüller: Und die Schreibweise S.O.U.L. ist Matthias' Vorschlag und Geheimnis. Die Antwort muss also er liefern.

Westerweller: S.O.U.L. sollte man einfach in „capital letters“ schreiben, auch um dessen Stellenwert zu unterstreichen.

Info
Vintage Soundsystem/Musik & Dieskurs #17, Christian Riethmüller (FAZ) und Matthias Westerweller (DJ Weller) sprechen über Soul , Pastel, Lindleystraße 15, 14.3., 20 Uhr (Tür und Küche 19 Uhr), Eintritt frei
 
Fotogalerie:
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11. März 2025, 11.15 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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