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Verkündung auf der Frankfurter Buchmesse
„Aura“ ist Jugendwort des Jahres 2024
Auf der Frankfurter Buchmesse hat der Langenscheidt Verlag auch in diesem Jahr wieder das Jugendwort des Jahres 2024 gekürt. „Aura“ setzte sich beim Online-Voting vor „Talahon“ und „Schere“ durch.
Am letzten Tag der Frankfurter Buchmesse wird traditionell das Jugendwort des Jahres verkündet. Jugendliche zwischen elf und 20 Jahren waren dazu eingeladen, Vorschläge an den Langenscheidt Verlag einzureichen. Dieses Jahr hat es ein Begriff aus der Esoterik an den vorderen Platz geschafft.
Was einst esoterisch für ein „lebendiges Wesen, den Fingerabdruck deiner Seele“ galt, erfährt seit 2020 eine neue Bedeutung. Zuerst in Anlehnung an den niederländischen Innenverteidigern Virgil Van Dijk, der mit seiner „Aura“ Tore verhinderte, hat es nun im Sprachgebrauch Einzug erhalten. „Aura“ bezieht sich scherzhaft auf die Ausstrahlung, das Charisma oder den Status einer Person.
Jugendwort des Jahres 2024: „Talahon“ sorgt für Diskussionen
Auf Platz zwei folgt mit „Talahon“ ein umstrittener Begriff, der aus dem arabischen stammt und so viel bedeutet wie „Komm her (wenn du dich traust)“. Es sind laut Klischee junge Männer mit Migrationshintergrund, die mit gefälschter Markenkleidung, Bauchtasche und Goldkette ein selbstbewusstes Auftreten suggerieren. In den sozialen Medien wird teils rassistisch über sie diskutiert, was die politische Dimension des Begriffes unterstreicht.
Jugendwort des Jahres 2024: Humorvoll die „Schere heben“
Den dritten Platz kleidet ein Wort aus der Gaming-Szene. Im Kontext bedeutet „Schere heben“ einen Fehler oder eine Schuld scherzhaft einzugestehen. Es etablierte sich im Jahr 2023 durch den Streamer „xSolutionsTV“, der auf humorvolle Art durch das Heben einer Schere seinen Fehler im eigenen Spiel zugab. Soziale Medien wie TikTok oder Instagram haben großen Einfluss auf die Wortwahl von Jugendlichen. Das hat die Abstimmung in diesem Jahr wieder gezeigt.
Hoenig: „Wir erleben erneut, wie lebendig Jugendsprache ist"
„Wir erleben erneut, wie lebendig Jugendsprache ist. Vielfältige Einflüsse, Nutzungssituationen und Deutungen regen zur Diskussion an, was wir natürlich gerne begleiten", sagt Nikolas Hoenig, Head of Marketing beim Verlag Pons Langenscheidt gegenüber dem NDR. Der Verlag vergibt nunmehr seit 2008 diesen Preis. Erstes Jugendwort des Jahres war damals übrigens „Gammelfleischparty“, was eine Ü-30-Party beschreiben sollte. Im vergangenen Jahr war es „goofy“.
Was einst esoterisch für ein „lebendiges Wesen, den Fingerabdruck deiner Seele“ galt, erfährt seit 2020 eine neue Bedeutung. Zuerst in Anlehnung an den niederländischen Innenverteidigern Virgil Van Dijk, der mit seiner „Aura“ Tore verhinderte, hat es nun im Sprachgebrauch Einzug erhalten. „Aura“ bezieht sich scherzhaft auf die Ausstrahlung, das Charisma oder den Status einer Person.
Auf Platz zwei folgt mit „Talahon“ ein umstrittener Begriff, der aus dem arabischen stammt und so viel bedeutet wie „Komm her (wenn du dich traust)“. Es sind laut Klischee junge Männer mit Migrationshintergrund, die mit gefälschter Markenkleidung, Bauchtasche und Goldkette ein selbstbewusstes Auftreten suggerieren. In den sozialen Medien wird teils rassistisch über sie diskutiert, was die politische Dimension des Begriffes unterstreicht.
Den dritten Platz kleidet ein Wort aus der Gaming-Szene. Im Kontext bedeutet „Schere heben“ einen Fehler oder eine Schuld scherzhaft einzugestehen. Es etablierte sich im Jahr 2023 durch den Streamer „xSolutionsTV“, der auf humorvolle Art durch das Heben einer Schere seinen Fehler im eigenen Spiel zugab. Soziale Medien wie TikTok oder Instagram haben großen Einfluss auf die Wortwahl von Jugendlichen. Das hat die Abstimmung in diesem Jahr wieder gezeigt.
„Wir erleben erneut, wie lebendig Jugendsprache ist. Vielfältige Einflüsse, Nutzungssituationen und Deutungen regen zur Diskussion an, was wir natürlich gerne begleiten", sagt Nikolas Hoenig, Head of Marketing beim Verlag Pons Langenscheidt gegenüber dem NDR. Der Verlag vergibt nunmehr seit 2008 diesen Preis. Erstes Jugendwort des Jahres war damals übrigens „Gammelfleischparty“, was eine Ü-30-Party beschreiben sollte. Im vergangenen Jahr war es „goofy“.
21. Oktober 2024, 11.55 Uhr
Lukas Mezler
Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Lukas
Mezler >>
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