Partner
Veranstaltungsreihe „Frankfurter Schule“
Kritische Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit
Was würden die Theoretiker der Frankfurter Schule zur derzeitigen Lage der Gesellschaft sagen? Um diese und weitere Fragen soll es in der neuen Veranstaltungsreihe „Frankfurter Schule“ gehen.
Gesellschaftliche Normen, ob in Institutionen oder Ordnungen manifestiert, bilden das Fundament unseres sozialen und politischen Zusammenlebens. Die Frankfurter Schule hat es sich zur Aufgabe gemacht, jene Normen und die Widersprüche, die aus ihnen entspringen, ganzheitlich und (ideologie-)kritisch in den Blick zu nehmen.
Dafür wurde die „Kritische Theorie“ herangezogen, die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in ihrer Essaysammlung „Die Dialektik der Aufklärung“ entworfen worden ist. „Kritik“ bedeutet für die Gründungsväter zunächst, gesellschaftliche Verhältnisse zu erörtern, sie danach infrage zu stellen und sie letztendlich zu entschleiern. So hat die Frankfurter Schule ihre Gesellschaftsanalysen stets mit Ideologiekritik verbunden.
Frankfurter Schule verbindet Kritik mit Analyse
Doch was würde die Frankfurter Schule rund um Horkheimer, Adorno, Habermas und Co. zur derzeitigen Lage der Gesellschaft sagen? Welche Antworten gibt die „dritte und vierte Generation“ auf weltweite Konflikte und Krisen? Auf diese und weitere Fragen soll die neue Veranstaltungsreihe Antworten finden, zu der das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt sowie das Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität ab März einladen.
Unter dem Veranstaltungstitel „Frankfurter Schule“ werden verschiedene Persönlichkeiten eingeladen, die im „Frankfurter Denken“ geschult sind und Position zu aktuellen Problemlagen beziehen. Die Auftaktveranstaltung findet am Montag, dem 20. März um 18 Uhr im Museum für Moderne Kunst (MMK) statt. Dort sprechen Philosophieprofessor Christoph Menke und Autor Cord Riechelmann über das Thema „Was ist Befreiung?“. Im Zentrum der Diskussion steht Menkes kürzlich erschienenes Buch „Theorie der Befreiung“. In seinem Buch geht Menke davon aus, dass bisherige Befreiungsbewegungen stets in neue Abhängigkeitsordnungen gemündet seien, und dass Freiheit und Herrschaft unauflöslich miteinander verwoben seien.
Für Rainer Forst, Direktor des Forschungszentrums Normative Ordnungen, ist die Kritische Theorie heute wichtiger denn je. Dennoch betont er, dass eine Denktradition nur bestehen bleiben kann, wenn sie sich fortentwickelt. „Sie muss nicht nur auf neue soziale, gerade auch globale, Herausforderungen eingehen, sondern hat, das ist das Besondere an dem Frankfurter Ansatz, einen umfassenden systematischen Anspruch“, so Forst.
Frankfurter Schule soll Antworten auf Probleme unserer zeit liefern
„Es gibt drängende Fragen unserer Zeit. Und es gibt Antworten, kritische Antworten, Frankfurter Antworten. Die Gesellschaft braucht den kritischen Blick der Frankfurter Schule, um Lösungen für aktuelle Probleme zu finden – etwa das Auseinanderdriften von Arm und Reich oder die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD).
Dafür wurde die „Kritische Theorie“ herangezogen, die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in ihrer Essaysammlung „Die Dialektik der Aufklärung“ entworfen worden ist. „Kritik“ bedeutet für die Gründungsväter zunächst, gesellschaftliche Verhältnisse zu erörtern, sie danach infrage zu stellen und sie letztendlich zu entschleiern. So hat die Frankfurter Schule ihre Gesellschaftsanalysen stets mit Ideologiekritik verbunden.
Frankfurter Schule verbindet Kritik mit Analyse
Doch was würde die Frankfurter Schule rund um Horkheimer, Adorno, Habermas und Co. zur derzeitigen Lage der Gesellschaft sagen? Welche Antworten gibt die „dritte und vierte Generation“ auf weltweite Konflikte und Krisen? Auf diese und weitere Fragen soll die neue Veranstaltungsreihe Antworten finden, zu der das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt sowie das Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität ab März einladen.
Unter dem Veranstaltungstitel „Frankfurter Schule“ werden verschiedene Persönlichkeiten eingeladen, die im „Frankfurter Denken“ geschult sind und Position zu aktuellen Problemlagen beziehen. Die Auftaktveranstaltung findet am Montag, dem 20. März um 18 Uhr im Museum für Moderne Kunst (MMK) statt. Dort sprechen Philosophieprofessor Christoph Menke und Autor Cord Riechelmann über das Thema „Was ist Befreiung?“. Im Zentrum der Diskussion steht Menkes kürzlich erschienenes Buch „Theorie der Befreiung“. In seinem Buch geht Menke davon aus, dass bisherige Befreiungsbewegungen stets in neue Abhängigkeitsordnungen gemündet seien, und dass Freiheit und Herrschaft unauflöslich miteinander verwoben seien.
Für Rainer Forst, Direktor des Forschungszentrums Normative Ordnungen, ist die Kritische Theorie heute wichtiger denn je. Dennoch betont er, dass eine Denktradition nur bestehen bleiben kann, wenn sie sich fortentwickelt. „Sie muss nicht nur auf neue soziale, gerade auch globale, Herausforderungen eingehen, sondern hat, das ist das Besondere an dem Frankfurter Ansatz, einen umfassenden systematischen Anspruch“, so Forst.
Frankfurter Schule soll Antworten auf Probleme unserer zeit liefern
„Es gibt drängende Fragen unserer Zeit. Und es gibt Antworten, kritische Antworten, Frankfurter Antworten. Die Gesellschaft braucht den kritischen Blick der Frankfurter Schule, um Lösungen für aktuelle Probleme zu finden – etwa das Auseinanderdriften von Arm und Reich oder die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD).
17. März 2023, 10.08 Uhr
Sinem Koyuncu
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sinem
Koyuncu >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
„Das Meer ist der Himmel“
Roadtrip mit dem Frankfurter Regisseur Enkelejd Lluca
Lust auf einen emotionalen Abstecher nach Albanien? Das Roadmovie „Das Meer ist der Himmel“ des Frankfurter Regisseurs Enkelejd Lluca nimmt die Zuschauer mit.
Text: Andreas Dosch / Foto: Regieanweisungen im Heimathafen: Enkelejd Lluca mit seinen Darstellern Blerim Destani (r.) und Amos Zaharia (l.) © Klaudia Pashnjari
KulturMeistgelesen
- Kunstausstellung in EschbornGesammelte Fotografien der Deutschen Börse
- AusstellungGoldene Zeiten – aber nicht für alle
- Applaus-Awards 2024Auszeichnungen für Clubs im Rhein-Main-Gebiet
- Frankfurt-OstendJens Düppe und Simin Tander in der Romanfabrik
- Frankfurter KatharinenkircheDen Sorte Skole: Reise in eine mystische Dimension
29. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen