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Vater werden ist leichter – Gastones CD-Präsentation in der Schmidtstraße

Vielleicht war es ein glücklicher Umstand, dass am Tag der geplanten CD-Release-Party sein Hausclub (Sänger Giuseppe Porrello wohnt ein paar Meter neben dem Bett) schon Programm hatte und die Gastone-Album-Veröffentlichung da nicht gefeiert werden konnte. So lud der in Frankfurt geborene Italiener kurzerhand in sein Studio ein, entschied sich kurzfristig noch mal um und baute mit seinem Schlagzeuger in einer 14-Stunden-Aktion einen anderen Raum im weiten Areal der Kommunikationsfabrik in der Schmidtstraße mit Bühne und DJ-Platz zur Partylocation um und freute sich dann später auf der Bühne wie ein kleines Kind, wie viele Fans ins Gallus gefunden hatten, um dabei zu sein.

Ganz sicher auch, weil das Ganze dann bei freiem Eintritt ohne jeglichen offiziellen Anstrich auskam, Familie und Freunde sich um Getränke und Essen kümmerten und Giuseppe – ohnehin aufgeregt und von daher nicht fähig, die Worte des Dankes zu finden, die er gerne gesagt hätte – lieber drauf hinwies, dass die Bratwürstchen und Salate ganz toll seien und der Kauf einer CD seine nächste Mietzahlung sichern würde... Alles sehr privat, sehr persönlich und von daher besonders klasse.

Nicht kleckern sondern klotzen – demnächst tritt Porrello mal wieder solo im Bett auf, an diesem ganz speziellen Abend hatte er eine große Band zusammen getrommelt und ließ sich von Gitarre, Bass, Keyboards, Schlagzeug, Percussion und Trompete unterstützen – später kam noch ein alter Freund am Saxophon dazu. Und die Band ließ sich auch bei freiem Eintritt nicht lumpen und spielte die ganze LP, Stück für Stück, alle Titel, chronologisch. Denn schließlich hatte man sich in punkto Dramaturgie bei der Kopplung etwas ausgedacht. Und so begann es mit den dramatischen Zitaten aus einem sizilianischen Trauermarsch, schließlich fließt in Porrellos Adern sizilianisches, aber auch sardisches Blues. Eine gute Kombination, um dem Italo-Klischees „Azzurro“, Eros und Zucchero bestmöglich zu entkommen. Schließlich liebt der Frankfurter Bub neben la dolce vita vor allem den Blues à la Robben Ford und Eric Clapton und dem frönt er wie auch seinen deutschen Texten und da war ihm immer auch Rio Reiser ein großes Vorbild – die Zugabe legt davon Zeugnis ab.

Fotos: Detlef Kinsler
17. Mai 2010, 10.30 Uhr
Detlef Kinsler
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