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Triennale RAY in Frankfurt und Rhein-Main
Die Echos der Fotografie
Die internationale Triennale RAY zeigt vom 3. Mai bis 1. September die Vielfalt der zeitgenössischen künstlerischen Fotografie. Elf Kulturinstitutionen wie das Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt kooperieren dafür.
Große Ereignisse schicken ihre Echos voraus. Es ist wieder Zeit für RAY, der Triennale für Fotografie. Mit Ausstellungen, Events und einem dreitägigen Festival bietet die Triennale eine facettenreiche Auseinandersetzung mit der Fotografie. Dafür haben sich elf Institutionen zusammengeschlossen, die sich in ihrem Programm dem Thema der fünften Ausgabe widmen: „Echoes“.
Wie tragen Bilder zum Verständnis unserer Identität, unserer Erinnerungen, unserer Gefühle und der Fähigkeit bei, die gegenwärtigen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu erfassen und zu verarbeiten? Die Künstlerinnen und Künstler von RAY 2024 erforschen und reflektieren mittels Fotografie und verwandter Medien die Herausforderungen und Spannungsfelder der Selbstwahrnehmung und des menschlichen Miteinanders.
Ihre Arbeiten spannen Bögen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie vom Intimen und Persönlichen bis zum Kollektiven. Durch das Festhalten dieser vielfältigen Momente und Phänomene schaffen sie ein Echo, das die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihre Themen lenkt. Ähnlich einem Schallerlebnis erzeugen sie so einen Nachhall, der über das Abgebildete hinaus als eigenständiges Ereignis wahrgenommen wird.
Fotografie-Ausstellung RAY Echoes in drei Frankfurter Institutionen
RAY Echoes konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Identity, Memory und Emotion mit Ausstellungen in den Haupthäusern Museum Angewandte Kunst, Fotografie Forum Frankfurt und Deutsche Börse Photography Foundation. Zudem wird es ein dreitägiges Festival vom 3. bis 5. Mai geben sowie eine Master Class und Schulprojekte. Die Partner-Institutionen erweitern das Thema „Echoes“ mit eigens kuratierten Ausstellungen.
Das Museum Angewandte Kunst widmet sich dem Thema „Emotion“ und zeigt Werke von Jesper Just, Anton Kusters, Jyoti Mistry und Diego Moreno. Deren Arbeiten können bei uns als Betrachter emotionale Reaktionen auslösen oder sind bereits durch eine Emotion entstanden. Indem mit einer Emotion – einem Zusammenspiel von Gefühl, körperlicher Reaktion und einem Denkprozess – reagiert wird, fließen immer auch eigene Erfahrungen und Perspektiven in die Interpretation des Gesehenen mit ein.
Anton Kusters recherchierte und bereiste für seine Arbeit „The Blue Skies Projekt“ ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager in Europa, um vor Ort den Himmel zu fotografieren. Jedes entstandene Polaroid hat er anschließend mit der Anzahl der Opfer des jeweiligen Lagers sowie mit den GPS-Koordinaten geprägt. „Eine sehr berührende, subtile Arbeit“, sagt Matthias Wagner K, der die Triennale gemeinsam mit Anne-Marie Beckmann (Direktorin Deutsche Börse Photography Foundation) und Celina Lunsford (Künstlerische Leiterin Fotografie Forum Frankfurt) und Alexandra Lechner kuratiert hat.
Partner-Ausstellungen zu RAY Echoes im Rhein-Main-Gebiet
Die Deutsche Börse Photography Foundation widmet sich mit „Memory“ der Rolle der Fotografie als Erinnerungsträger. In den Arbeiten, die im The Cube in Eschborn zu sehen sein werden, hinterfragen die Künstlerinnen und Künstler, wie anhand fotografischer Bilder fehlende oder unscharfe Erinnerungen wiederhergestellt werden können. So sucht Johanne Schlegel in ihrer Serie „memories I don’t have“ nach einer Möglichkeit, fehlende Erinnerungen ihrer Kindheit zu visualisieren. Durch die chemische Bearbeitung von Fotografien aus ihrem Familienalbum lässt sie Unschärfen auf den Bildoberflächen entstehen, die die Leerstellen in ihrem Gedächtnis zum Ausdruck bringen sollen.
Das Fotografie Forum Frankfurt zeigt in „Identity“ Arbeiten von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die das Entstehen und die Veränderung von Identitäten untersuchen. Echos finden sich in Form von Reflexionen über persönliche Erfahrungen. Inuuteq Storch zum Beispiel hält in der Fotoserie „Keepers of the Ocean“ den Alltag in seiner Heimat Grönland fest.
Zwar liegt der Schwerpunkt von RAY dieses Mal in Frankfurt, aber wie immer lohnt sich ein Abstecher in die Partner-Ausstellungen im Rhein-Main-Gebiet. Das Kunstforum der TU Darmstadt beispielsweise zeigt beeindruckende Fotografien von Milli Bau, die 1949 als einzige Frau an einer dreijährigen Südamerika-Expedition teilgenommen hat und später in einem umgebauten VW-Bus die ganze Welt bereits hat. Ihre Aufnahmen sind faszinierende Zeugnisse. Noch im Alter von 88 Jahren durchquerte sie Sibirien. All diese Reisen hat sie mir ihrer Rolleiflex festgehalten. Die Ausstellung würdigt zum ersten Mal das Schaffen der emanzipierten und unerschrockenen Frau.
Info
RAY „Echoes“, 3. Mai bis 1. September, detaillierte Informationen zum Programm finden Sie hier.
Wie tragen Bilder zum Verständnis unserer Identität, unserer Erinnerungen, unserer Gefühle und der Fähigkeit bei, die gegenwärtigen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu erfassen und zu verarbeiten? Die Künstlerinnen und Künstler von RAY 2024 erforschen und reflektieren mittels Fotografie und verwandter Medien die Herausforderungen und Spannungsfelder der Selbstwahrnehmung und des menschlichen Miteinanders.
Ihre Arbeiten spannen Bögen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie vom Intimen und Persönlichen bis zum Kollektiven. Durch das Festhalten dieser vielfältigen Momente und Phänomene schaffen sie ein Echo, das die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihre Themen lenkt. Ähnlich einem Schallerlebnis erzeugen sie so einen Nachhall, der über das Abgebildete hinaus als eigenständiges Ereignis wahrgenommen wird.
RAY Echoes konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Identity, Memory und Emotion mit Ausstellungen in den Haupthäusern Museum Angewandte Kunst, Fotografie Forum Frankfurt und Deutsche Börse Photography Foundation. Zudem wird es ein dreitägiges Festival vom 3. bis 5. Mai geben sowie eine Master Class und Schulprojekte. Die Partner-Institutionen erweitern das Thema „Echoes“ mit eigens kuratierten Ausstellungen.
Das Museum Angewandte Kunst widmet sich dem Thema „Emotion“ und zeigt Werke von Jesper Just, Anton Kusters, Jyoti Mistry und Diego Moreno. Deren Arbeiten können bei uns als Betrachter emotionale Reaktionen auslösen oder sind bereits durch eine Emotion entstanden. Indem mit einer Emotion – einem Zusammenspiel von Gefühl, körperlicher Reaktion und einem Denkprozess – reagiert wird, fließen immer auch eigene Erfahrungen und Perspektiven in die Interpretation des Gesehenen mit ein.
Anton Kusters recherchierte und bereiste für seine Arbeit „The Blue Skies Projekt“ ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager in Europa, um vor Ort den Himmel zu fotografieren. Jedes entstandene Polaroid hat er anschließend mit der Anzahl der Opfer des jeweiligen Lagers sowie mit den GPS-Koordinaten geprägt. „Eine sehr berührende, subtile Arbeit“, sagt Matthias Wagner K, der die Triennale gemeinsam mit Anne-Marie Beckmann (Direktorin Deutsche Börse Photography Foundation) und Celina Lunsford (Künstlerische Leiterin Fotografie Forum Frankfurt) und Alexandra Lechner kuratiert hat.
Die Deutsche Börse Photography Foundation widmet sich mit „Memory“ der Rolle der Fotografie als Erinnerungsträger. In den Arbeiten, die im The Cube in Eschborn zu sehen sein werden, hinterfragen die Künstlerinnen und Künstler, wie anhand fotografischer Bilder fehlende oder unscharfe Erinnerungen wiederhergestellt werden können. So sucht Johanne Schlegel in ihrer Serie „memories I don’t have“ nach einer Möglichkeit, fehlende Erinnerungen ihrer Kindheit zu visualisieren. Durch die chemische Bearbeitung von Fotografien aus ihrem Familienalbum lässt sie Unschärfen auf den Bildoberflächen entstehen, die die Leerstellen in ihrem Gedächtnis zum Ausdruck bringen sollen.
Das Fotografie Forum Frankfurt zeigt in „Identity“ Arbeiten von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die das Entstehen und die Veränderung von Identitäten untersuchen. Echos finden sich in Form von Reflexionen über persönliche Erfahrungen. Inuuteq Storch zum Beispiel hält in der Fotoserie „Keepers of the Ocean“ den Alltag in seiner Heimat Grönland fest.
Zwar liegt der Schwerpunkt von RAY dieses Mal in Frankfurt, aber wie immer lohnt sich ein Abstecher in die Partner-Ausstellungen im Rhein-Main-Gebiet. Das Kunstforum der TU Darmstadt beispielsweise zeigt beeindruckende Fotografien von Milli Bau, die 1949 als einzige Frau an einer dreijährigen Südamerika-Expedition teilgenommen hat und später in einem umgebauten VW-Bus die ganze Welt bereits hat. Ihre Aufnahmen sind faszinierende Zeugnisse. Noch im Alter von 88 Jahren durchquerte sie Sibirien. All diese Reisen hat sie mir ihrer Rolleiflex festgehalten. Die Ausstellung würdigt zum ersten Mal das Schaffen der emanzipierten und unerschrockenen Frau.
RAY „Echoes“, 3. Mai bis 1. September, detaillierte Informationen zum Programm finden Sie hier.
27. Februar 2024, 17.37 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
Schülke >>
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